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Tierseuche: Schmallenberg-Virus nun in acht Bundesländern

Tierseuche

Schmallenberg-Virus nun in acht Bundesländern

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    Erreger im Umlauf: Immer mehr Lämmer und Kälber werden tot oder mit schweren Missbildungen geboren. Ursache dafür ist das Schmallenberg-Virus. Der Krankheitskeim, der Rinder, Schafe und Ziegen befällt, ist bereits in acht Bundesländern aufgetaucht.
    Erreger im Umlauf: Immer mehr Lämmer und Kälber werden tot oder mit schweren Missbildungen geboren. Ursache dafür ist das Schmallenberg-Virus. Der Krankheitskeim, der Rinder, Schafe und Ziegen befällt, ist bereits in acht Bundesländern aufgetaucht. Foto: dpa

    Das Schmallenberg-Virus breitet sich immer weiter aus: Die für Schafe und Rinder gefährlichen Schmallenberg-Viren sind in Brandenburg und damit in insgesamt acht Bundesländern aufgetaucht. Wie das Agrarministerium in Potsdam am Dienstag mitteilte, sind in dem Land sechs Fälle diagnostiziert worden.

    Schmallenberg-Virus: Missbildungen bei Schafen, Ziegen und Rindern

    Der vor wenigen Monaten noch unbekannte Schmallenberg-Erreger kann bei Schafen, Rindern und Ziegen unter anderem zu Fehl- und Missgeburten führen. Tierhalter sollen darauf laut Ministerium nun besonders achten.

    Das Virus sei bundesweit inzwischen in 147 Betrieben festgestellt worden, teilte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI/Insel Riems) am Dienstag mit Verweis auf Daten vom Montag mit. Darunter seien 8 Rinder-, 132 Schaf- und 7 Ziegenhaltungen.

    Virus: NRW am stärksten betroffen

    Am stärksten betroffen ist Nordrhein-Westfalen. Aber auch Niedersachsen, Hessen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Thüringen meldeten Fälle.

    Die ersten neuen Viren wurden im vergangenen November in der Stadt Schmallenberg im Sauerland registriert und erhielten daher auch ihren Namen. Die Erreger werden durch Mücken übertragen. Daher wurden die betroffenen Muttertiere höchstwahrscheinlich bereits im vergangenen Jahr infiziert.

    Schmallenberg-Virus in mehreren europäischen Ländern

    Auch die Niederlande, Belgien, Großbritannien und Frankreich meldeten Fälle. Für Menschen besteht nach Behördenangaben aller Voraussicht nach kein Gesundheitsrisiko. (dpa, AZ)

    Das ist das Schmallenberg-Virus

    Das Schmallenberg-Virus war erstmals im vergangenen Herbst in den Niederlanden entdeckt worden.

    Unklar ist noch, ob der Erreger neu eingeschleppt wurde oder schon länger unerkannt in Europa vorkommt.

    Für Menschen ist es nach FLI-Einschätzung ungefährlich.

    In Deutschland war der Erreger erstmals im sauerländischen Schmallenberg nachgewiesen und deshalb Schmallenberg-Virus genannt worden.

    Das Schmallenberg-Virus gehört zur Gattung der Orthobunyaviren, die - wie etwa die Erreger der Blauzungenkrankheit - von Stechmücken übertragen werden.

    Orthobunyaviren sind laut Institut bislang bei Rindern in Ozeanien, Australien und Afrika bekannt.

    Bei trächtigen Tieren können sie zu Frühgeburten oder zu schweren angeborenen Schäden bei den Jungtieren führen.

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