Das teilte die Organisation am Dienstag in Hanoi mit. Sein Horn war abgesägt, und es hatte eine Kugel im Bein. In dem Park waren 2004 noch zwei der bis zu 3,50 Meter langen Java-Nashörner vermutet worden. Damit sind die weniger als 50 Exemplare im Ujung-Kulon-Park auf der indonesischen Insel Java die letzten Überlebenden ihrer Art.
Für die Ausrottung der Java-Nashörner gibt es zwei Gründe: Wilderer und den Vorstoß der Menschen in die einst naturbelassenen Lebensräume der Tiere. Die Hörner sind in der traditionellen Medizin wegen angeblicher Heilkräfte begehrt - völlig zu Unrecht, wie Mediziner immer wieder betonen. Das Horn besteht aus Keratin, wie Haar und Fingernägel, und hat keinerlei medizinischen Nutzen.
Nick Cox vom WWF rief die Regierung auf, bedrohte Tierarten besser zu schützen. "Es gibt die entsprechenden Gesetze, aber oft haben so viele verschiedene Behörden mitzureden, dass die Zuständigkeiten nicht immer klar sind." Um den Park herum leben nach Angaben des Direktors Tran Van Thanh rund 100 000 Menschen. Es sei unmöglich, alle davon abzuhalten, in die Wälder zu gehen, um Felder anzulegen oder Wild zu jagen. Allein im Jahr 2008 haben Wildhüter in dem Park nach seinen Angaben 25 000 Fallen entdeckt. Ein Viertel davon war für den Fang großer Tiere ausgelegt. Wildern ist zwar verboten. "Aber die Strafen sind nicht hoch genug, um die Leute abzuschrecken", sagte er. (dpa)