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The Voice of Germany2012: Seriöse Show, geringe Quoten - ist "The Voice" zu seriös?

The Voice of Germany2012

Seriöse Show, geringe Quoten - ist "The Voice" zu seriös?

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    Die Kandidatin Isabell Schmidt bei "The Voice of Germany": Die Sendung gilt als Deutschlands seriöseste Castingshow.
    Die Kandidatin Isabell Schmidt bei "The Voice of Germany": Die Sendung gilt als Deutschlands seriöseste Castingshow. Foto: Jörg Carstensen

    Endspurt für "The Voice of Germany": Castingshows haben nicht den besten Ruf, aber eigentlich müssten Musikliebhaber diesem Fernsehformat dankbar sein. 30 Musiktalente wurden so in den vergangenen Jahren entdeckt, von denen wohl sonst niemand Notiz genommen hätte. Dank

    "The Voice" genießt breite Anerkennung

    Am Freitagabend wird Deutschland demnach um einen weiteren großen Künstler reicher. Dann steigt das Finale der zweiten Staffel von "The Voice of Germany". Die ProSieben/Sat.1-Show genießt breite Anerkennung, weil dort mit den Kandidaten besonders respektvoll umgegangen wird. Statt Äußerlichkeiten soll nur die Stimme zählen. Und Pöbeleien eines Dieter Bohlen gibt es auch nicht. Anstatt sich über Leute lustig zu machen, verspricht die Sendung eine seriöse Talentsuche. Das brachte "The Voice of Germany" in diesem Jahr die Goldene Kamera und den Deutschen Fernsehpreis als beste Unterhaltungsshow ein.

    Finale von The Voice: Steigt das Interesse wieder

    Das Interesse des Fernsehpublikums bröckelt mittlerweile trotzdem erheblich. Das Halbfinale von "The Voice of Germany 2012" verfolgten vergangene Woche nur 2,96 Millionen Zuschauer. Damit fiel die Quote auf ein neues Staffeltief. 2011 schalteten bei einem Großteil der Sendungen noch zwischen vier und fünf Millionen Menschen ein.

    Isabell Schmidt Siegerin bei Voice of Germany?

    Deutsche Castingshows

    Popstars: Im Jahr 2000 wurde auf RTL2 die erste Staffel von "Popstars" ausgestrahlt. Damit war der Casting-Trend im deutschen Fernsehen eingeleitet. Die "No Angels" waren die ersten Gewinner.

    Deutschland sucht den Superstar (DSDS): Seit 2002 sendet RTL den Gesangswttbewerb "DSDS". Vor allem die flapsigen Sprüche von Dieter Bohlen, der bislang immer Teil der Jury war, sorgen für sehr hohe Einschaltquoten.

    Germany’s Next Topmodel: Die von Heidi Klum moderierte Sendung läuft auf ProSieben. Die Kandidaten müssen verschiedene Aufgaben bestehen. Klums Umgang mit den potentiellen "Topmodels" wurde vielfach kritisiert.

    The Voice of Germany: Auf Sat.1 und ProSieben versuchen Rea Garvey, The Bosshoss, Nena und Xavier Naidoo echte Gesangstalente aufzuspüren.

    X Factor: Das Gesangstalent, das die Jury um Sarah Connor sucht, soll den sogenannten "X-Faktor" haben. Die Sendung läuft seit 2010 auf VOX. Es werden Solokünstler, Duette und Gruppen gecastet.

    Let's Dance: Die Tanz-Show wird seit 2007 auf RTL gesendet. Prominente treten hier mit ihren Tanzpartnern gegeneinander an und werden von einer Jury beurteilt.

    Das Supertalent: Dieter Bohlen, Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker suchten bei RTL Menschen, die etwas Besonderes können.

    Got to dance: Auf ProSieben sucht eine Jury überzeugende Tänzerinnen und Tänzer.

    Das Finale 2012 werden Michael Lane (26) aus Dorfhaus in Bayern (Team Xavier Naidoo), Isabell Schmidt (23) aus Greifswald (Team Nena), Nick Howard (30) aus Berlin (Team Rea Garvey) und James Borges (24) aus Rumelange in Luxemburg (Team BossHoss) bestreiten. Kandidatin Freaky T (35) war aus gesundheitlichen Gründen freiwillig ausgestiegen. Die Niederländerin leidet an einer leichten Form von Epilepsie und kam mit den Lichtverhältnissen während der Liveshows nicht zurecht. Ihr Coach

    Für den Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen ist "The Voice of Germany" ein paradoxes Format, weil es die Rückkehr zu gängigen Standards als Neuigkeit verkaufe. "Auf einmal soll es tatsächlich um Leistung gehen, auf einmal gilt es, Kompetenz und Prominenz wieder in eine gesündere Balance zu bringen, auf einmal wird nicht mehr jede "Selbstbildstörung" eines gänzlich ungeeigneten Kandidaten zum Anlass für boshaftes Gelächter und den Spott einer feixenden Masse", sagt Pörksen. Aber am Ende des Tages regiere auch in dieser Show der "Triumph des Gekünstelten", das offensichtlich an Reiz verloren habe. "Ich glaube, dass die große Zeit der Castingshows zu Ende geht", meint der Medienforscher.

    The Voice: Von den sinkenden Quoten unbeeindruckt

    "Unsere Zuschauer und wir sind froh, dass Bernhard Pörksen in der Wissenschaft arbeitet und nicht als Programmdirektor", reagiert eine Sprecherin von ProSiebenSat1. Schon die Karriere der ersten "The Voice of Germany"-Siegerin Ivy Quainoo zeige, dass Pörksen irre. Von den sinkenden Quoten zeigt sich der Sender unbeeindruckt. Der Marktanteil der zweiten Staffel von "The Voice of Germany" liege bei sehr starken 23,3 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe, betont die Sprecherin. Wird es 2013 also eine dritte Staffel geben? "Natürlich, welche Frage!" Um die Produktion weiterer Superstars muss sich wohl niemand Sorgen machen. 

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