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Termin: Wann sind Rosenmontag 2017 und Weiberfastnacht?

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Wann sind Rosenmontag 2017 und Weiberfastnacht?

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    Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker genießt den Rosenmontagszug (Archiv): 2017 müssen Narren lange auf den Rosenmontag warten.
    Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker genießt den Rosenmontagszug (Archiv): 2017 müssen Narren lange auf den Rosenmontag warten. Foto: Rolf Vennenbernd (dpa)

    Rosenmontag ist 2017 sehr spät im Jahr, nämlich am 27. Februar. Nachdem der Höhepunkt des Karnevals immer auf den Montag vor Aschermittwoch - 48 Tage vor Ostersonntag - fällt, und Ostern 2017 sehr spät ist, müssen auch die Närrinnen und Narren heuer ein wenig Geduld haben. Damit liegt auch das Datum für Weiberfastnacht recht spät im Jahr: Den Frauen gehört im Fasching der 23. Februar.

    Rosenmontag 2017 ist Höhepunkt der fünften Jahreszeit

    Die fünfte Jahreszeit steuert am Rosenmontag ihrem Höhepunkt entgegen. Typisch für diesen Tag sind im Rheinland die Rosenmontagsumzüge, doch auch in anderen Faschings- und Karnevalshochburgen wird an diesem Tag kräftig gefeiert.

    Und natürlich schallen besonders am Rosenmontag die berühmten Schlachtrufe der Faschingsgesellschaften durch die Festhallen. Die Tradition dieser Rufe ist alt: Aus dem Mittelalter stammt den Forschern zufolge der Brauch, den eigenen Ort hoch leben zu lassen. Das Kölsche "Alaaf"ist dafür der beste Beleg - und der wohl älteste närrische Schlachtruf in Deutschland.

    Das ist der Kölner Karneval: Kamelle, Bützsche und Dreigestirn

    Angehende Jecken haben es nicht leicht im Karneval.

    «Alaaf» und «Helau»: Der Schlachtruf «Alaaf!» ist vor allem im Raum Köln, Bonn und Aachen gebräuchlich. Er stammt wohl aus dem Kölschen «all af», was «über alles» bedeutet. In Düsseldorf oder Mainz feuern sich die Narren mit «Helau!» an, dessen Herkunft rätselhaft ist. «Narri Narro» oder «Juhu» tönt es im Südwesten.

    Aschermittwoch: Am Ende der Karnevals- und Faschingszeit können sich die Menschen von den Strapazen der tollen Tage erholen. Im Kirchenjahr beginnt an diesem Tag die Fastenzeit zur Vorbereitung und Besinnung auf das Osterfest. Dabei wurde den Gläubigen Asche auf den Kopf gestreut.

    Bütt: Von diesem Rednerpult werden humorige bis bissige Reden vorgetragen (Büttenreden). Häufig ähneln die Pulte einem Fass oder einer Tonne.

    Bützen: Das «Bützje», ein harmloses Küsschen, ist ein alter Karnevalsbrauch. «Echte Kölsche Mädsche» lassen sich das gern gefallen - es verpflichtet zu nichts.

    Dreigestirn: In Köln steht ein Dreigestirn von Prinz, Bauer und Jungfrau im Rampenlicht. Dabei wird «Ihre Lieblichheit» (die Jungfrau) immer von einem Mann dargestellt. In anderen Hochburgen von Karneval und Fastnacht gibt es ein Prinzenpaar mit einer echten Frau.

    Funken- oder Tanzmariechen: In fast allen Vereinen schwingen junge Frauen in knappen Röcken die Beine. Höhepunkte ihrer Auftritte sind Gardetänze mit akrobatischen Einlagen.

    Kamelle: Bei den Rosenmontagszügen werden Süßigkeiten in die Menge am Straßenrand geworfen. Allein in Köln sollen es mehrere hundert Zentner sein: (Karamell-)Bonbons, Schokolade, Pralinen und anderes.

    Rosenmontag: An diesem Tag ziehen die Karnevals- und Faschingsprominenz auf Prunkwagen sowie maskiertes Fußvolk durch die Städte. Oft werden Politiker mit übergroßen Figuren verspottet. Der diesjährige «Rusemondaachs-Zoch» in Köln steht unter dem Motto «Jedem Jeck sing Pappnas». Die Mainzer sind «Dem Zeitgeist närrisch auf der Spur». Die Düsseldorfer meinen: «Hütt dommer dröwer lache».

    Weiberfastnacht: Der Donnerstag vor Aschermittwoch gehört den Frauen. In vielen Städten stürmen sie die Rathäuser und übernehmen symbolisch die Macht. Männer müssen damit rechnen, dass ihnen die Krawatte abgeschnitten wird.

    "Alaaf" kommt, so die Experten, von dem Ausruf "all aff Kölle", was so viel bedeutet wie "auf das Wohl der Stadt Köln". Schon im 13. Jahrhundert ist der Ruf von

    Die stärkste Konkurrenz kommt aus dem rheinischen Düsseldorf: Das "Helau" soll entweder von "Hallo" oder "He du da" stammen und wird mit dem Ruf nach dem Fährmann in Verbindung gebracht, berichtet Schumacher. Andere Brauchtumsforscher sehen im närrischen "Helau" eher eine Verballhornung des kirchlichen "Halleluja", und verweisen auf das immer noch existierende närrische "Ajuja". Tatsächlich sei ja die moderne Fastnacht als Persiflage auf Obrigkeiten aller Art entstanden, sagt Schumacher.

    Termin: Weiberfastnacht und Rosenmontag 2017 dieses Jahr spät

    Der organisierte Karneval etablierte sich im 19. Jahrhundert, als sich die demokratischen Kräfte im Aufbruch befanden und sich in den Städten ein Bürgertum formierte. Das stellte sich im Zuge seiner politischen Emanzipation zunehmend selbstbewusst und offen gegen die Obrigkeit - der Karneval wurde zur idealen Plattform, um Monarch, Militär und Kirche zu persiflieren.

    So entstanden die Garden und die Fastnachtsvereine mit Präsidium, Protokollant und Orden als Parodie auf das Vereinswesen. Wer dann in die Bütt stieg, sollte mit einem eigenen Hochruf geehrt werden - so entstanden die närrischen Rufe.

    Im Rheinland ist der Rosenmontag mehr oder weniger ein Feiertag; wer an diesem Tag versucht, jemanden in einer Behörde zu erreichen, wird mit großer Wahrscheinlichkeit Pech haben. In Bayern wird am 27. Februar 2017 dagegen gearbeitet werden. Wenn Firmen dennoch frei geben, dann vor allem einen Tag später, am Nachmittag des Faschingsdienstags.   (AZ)

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