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Tatort heute: Zwei graue Tatort-Helden gegen Kinderpornos

Tatort heute

Zwei graue Tatort-Helden gegen Kinderpornos

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    Miroslav Nemec als Kommissar Ivo Batic und Udo Wachtveitl als Kommissar Franz Leitmayr sind heute wieder im Tatort zu sehen.
    Miroslav Nemec als Kommissar Ivo Batic und Udo Wachtveitl als Kommissar Franz Leitmayr sind heute wieder im Tatort zu sehen. Foto: Tobias Hase, dpa

    "Mein Name ist Leitmayr, das ist mein Kollege Batic.“ Oder umgekehrt. Seit dem 1. Januar 1991, also seit 24 Jahren, gehören die beiden Münchner Tatort- Kommissare zu den sonntäglichen Stammgästen in deutschen Wohnzimmern.

    Wie heißen doch gleich die zwei Schauspieler, die in die Rollen der Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr schlüpfen? Na klar: Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl. Natürlich haben beide auch viele andere Rollen gespielt. Der heute 60-jährige Nemec war beispielsweise in seinen Anfängen im „Derrick“ oder beim „Alten“ auf die Darstellung von Bösewichten spezialisiert. Damals hatte er etwas Exotisches an sich: ein im kroatischen Zagreb geborener „Jugo“.

    Die Erfolgsstory "Tatort"

    Der Tatort ist die älteste Krimireihe im deutschen Fernsehen. Zahlen und Fakten:

    Der erste Tatort "Taxi nach Leipzig" vom NDR wurde am 29. November 1970 ausgestrahlt.

    Am 28. November 2010 feierte der "Tatort" mit der Ausstrahlung der 781. Folge sein 40-jähriges Jubiläum.

    Während der "Tatort" zu Beginn nur einmal monatlich auf Sendung ging, ermitteln die Kommissare heute oft vier Mal im Monat.

    In 44 Jahren Tatort wirkten bisher über 100 Ermittler im Einsatz, viele davon als Team.

    Die meisten Fälle haben die Hauptkommissare Batic und Leitmayr (Miro Nemec und Udo Wachtveitl) aufgeklärt: in 69 Einsätzen ermittelte das Team vom BR aus München bisher.

    Seit dem Start der Reihe im Jahr 1970 wird der "Tatort" durch denselben Vorspann eingeleitet, der bis auf geringfügige Modernisierungen seither unverändert geblieben ist.

    Die Musik zum"Tatort"-Vorspann stammt von Klaus Doldinger. Augen und Beine im Vorspann gehören dem ehemaligen Schauspieler Horst Lettenmayer.

    Nach wie vor ist der "Tatort" die meistgesehene Krimireihe im deutschen Fernsehen.

    Am 16. Februar 2014 wurde der 900. "Tatort" ausgestrahlt.

    Der vier Jahre jüngere, gebürtige Münchner Udo Wachtveitl begann bereits als Kinderdarsteller. Ab und zu sieht man ihn auch in ganz normalen Fernsehfilmen – und denkt immer wieder: Ach, da ist er ja, der Leitmayr. Dabei ist Wachtveitl ein durchaus ernst zu nehmender Akteur.

    Aber so ist das eben. Das Publikum ist erbarmungslos. Es akzeptiert zwar, dass die beiden Lieblingskommissare mittlerweile grau geworden sind. Es will aber nur schwer einen Rollenwechsel akzeptieren.

    Wenn die Kommissare allerdings Konzerte geben, geht das in Ordnung. Miroslav Nemec ist ein studierter Musikwissenschaftler und Pianist. Da kann schon nicht mehr viel schief gehen. Mit von der Partie ist dann auch der Tatort-Ex-Kollege Michael Fitz, alias Carlo Menzinger, der bekanntlich schon seit Jahren mehr musiziert als schauspielert. Und Udo Wachtveitl. Ein studierter Philosoph zwar, aber kein berühmter Musiker. Vor dem Konzert zugunsten der Polio-Initiative in der Münchner Muffathalle im Dezember rätselt der Veranstalter: Werden die Töne wieder Udo Wachtveitl treffen statt umgekehrt? Bekannt ist, dass die „zwei Tatöre und der Ex“ viel Spaß bei der Arbeit hatten.

    Die Münchner Tatort-Folgen gelingen meist sehr eindringlich

    Die Münchner Tatort-Folgen gelingen meist sehr eindringlich. Und das liegt am eindringlichen Spiel der beiden Hauptdarsteller. Nicht umsonst wurden sie im Lauf der Jahre mit unzähligen Fernsehpreisen und Orden ausgezeichnet.

    Die Aufgaben sind auch in der 69. Münchner Folge heute wieder genau verteilt: Ivo Batic, als der Aufbrausende, der sich gerne schnell auf einen Hauptverdächtigen einschießt. Franz Leitmayr, der Tiefgründige, bleibt dagegen skeptisch.

    Diesmal ist das Thema zu traurig für einen Tatort-typischen, witzigen Schlagabtausch. Ein Kind ist tot und zum Entsetzen aller wird bald klar, wie sich dieser Junge im Internet angeboten hat. Die Folge hieß: „Das verkaufte Lächeln“.

    Da bleibt auch den durchaus komödiantisch begabten Darstellern das Lachen im Hals stecken.

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