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Tatort heute: Tatort "Meta": Wie Scorseses "Taxi Driver" in Berlin

Tatort heute

Tatort "Meta": Wie Scorseses "Taxi Driver" in Berlin

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    Tatort aus Berlin: Immer wieder sieht sich Robert Karow in einem Vorführraum der Berlinale den Film "Meta" an, da er stark vermutet, dass er ihn auf die richtige Spur bringt.
    Tatort aus Berlin: Immer wieder sieht sich Robert Karow in einem Vorführraum der Berlinale den Film "Meta" an, da er stark vermutet, dass er ihn auf die richtige Spur bringt. Foto: RBB/Reiner Bajo

    Wir kennen das. Kommissar und Kommissarin können nicht so recht miteinander. Sagt sie: „Kriegen wir das hin, nicht nur Kollegen zu sein, sondern Kumpels oder sowas, irgendwann?“. Antwortet er: „Sicher, gerne. Aber heute glaub´ ich nicht mehr.“

    Originell ist das nicht. Auch nicht, dass Ermittlerin Nina Rubin (Meret Becker) Probleme mit ihrem pubertierenden Sohn hat, der sich bei jedem ihrer nächtlichen Spontan-Einsätze verlassen vorkommt. Auch Rubins Einsamkeit ist greifbar, wenn sie lustlos abends vor ihrem Teller sitzt.

    Wer sind die Mörder im "Tatort"?

    In mehr als 1000 "Tatort"-Krimis stellt die Berufsgruppe der Unternehmer und Selbstständigen die meisten Mörder.

    Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Auswertung des Online-Portals Netzsieger.de.

    In 1023 Filmen töteten sie der Zählung zufolge 109 Mal, allein 16 Mal in München.

    Gefolgt werden sie von den Berufskriminellen, die exakt 100 Mal bislang mordeten, davon 15 Mal in Berlin.

    Auf dem dritten Platz finden sich 54 Schülerinnen und Schüler wieder. Ihr Schwerpunkt ist beim "Tatort" in Ludwigshafen anzusiedeln.

    Auf Rang vier liegen die Polizisten, die 49 Mal - zumeist mit der Dienstwaffe - töteten.

    Keiner echten Berufsgruppe sind die Fünftplatzierten zuzuordnen: 40 Arbeitslose trieben als Mörder im "Tatort" ihr Unwesen, sieben Mal allein in Köln.

    Jeweils nur einmal als Mörder entpuppten sich unter anderem der Generalkonsul des fiktiven Emirats Kumar, eine Wahrsagerin, eine schwedische Spionin, eine Zirkuseigentümerin, ein Kaninchenzüchter, eine Pop-Sängerin und eine Gärtnerin als Täter.

    Etwa drei Viertel aller erfassten Tatort-Mörder sind laut Netzsieger.de männlich.

    Auch bei den Opfern ist das Verhältnis von weiblichen und männlichen Opfern in etwa ähnlich. 1057 Männer und 485 Frauen kamen demnach zu Tode.

    Allerdings verzeihen wir „Meta“ die Klischees, da der Film – wie der Titel andeutet – mehrere Ebenen gleichzeitig bespielt. Gruseliger Anfang: Ein abgetrennter Mädchenfinger, die dazu gehörige vor anderthalb Jahren in Formaldehyd eingelegte Leiche einer 14-jährigen Prostituierten. Dass eine Filmproduktionsfirma der Absender war, bringt eine bizarre und faszinierende Geschichte ins Rollen.

    "Tatort" liefert suggestive Bilder

    Denn die Produktion „Meta“, die im „Tatort“ auf der Berlinale gezeigt wird, erweist sich als unglaubliche Reise durch die wahre Welt wie durch die des Kinos. Hauptkommissar Robert Karow (Mark Waschke) ist hin und weg von dem Film, der in vielen Parallelen die Mordgeschichte aufgreift und sogar real weitererzählt. Wie kann das sein? Wobei der Drehbuchautor des Berlinale-Films, Peter Koteas (Simon Schwarz), die Zwanghaftigkeit des Geschehens in Verbindung mit seinen Rachegelüsten bringt. Dass noch eine Geheimdienst-Geschichte sein muss, überfrachtet diesen „Tatort“ glücklicherweise nicht.

    In suggestiven Bildern, die man selten in Sonntagskrimis findet und mit einem Duo, das physisch schwer angeknackst, sich im selben Berliner Klinikzimmer wiederfindet, ist ein „Tatort“ entstanden, den auch Zuschauer verstehen werden, die mit dem mehrfach zitierten Film „Taxi Driver“ von Martin Scorsese nicht vertraut sind.

    Darin tötet der von Robert de Niro gespielte Einzelgänger den Zuhälter eines minderjährigen Straßenmädchens. Für den gestörten Koteas ist de Niro ein Held. Mit fatalen Folgen.

    Was schreiben andere Medien? Hier geht's zu den Pressestimmen. 

    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese  Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.
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