"Borowski und das Fest des Nordens" heißt der neue Tatort aus Kiel, der heute (20.15 Uhr, hier geht's zum Trailer) im Ersten läuft. Hier erfahren Sie, worum es geht, was bei den Kommissaren läuft - und, ob sich das Einschalten lohnt.
Handlung: Darum geht es beim Tatort aus Kiel heute
Kiel, unmittelbar vor Eröffnung der Kieler Woche: Alles bereitet sich auf das Ereignis des Jahres vor. Ausgerechnet jetzt bekommen es die Kommissare Klaus Borowski (Axel Milberg) und Sarah Brandt (Sibel Kekilli) mit einem besonders rätselhaften Mordfall zu tun. In einer leerstehenden Wohnung wird eine auf heimtückische Weise erschlagene, junge Frau aufgefunden. Vom Täter, der sich am Tatort wie in einem Versteck eingerichtet hatte, fehlt jede Spur. Als wenig später eine weitere Leiche auftaucht wird klar, dass der offenbar skrupellose Mörder vor nichts zurückschreckt, um wieder in der Anonymität der Stadt untertauchen zu können.
Borowski und Brandt sind alarmiert: Haben sie es mit einem Serienmörder zu tun oder vertuscht der Täter einen noch weit perfideren Plan? Das größte Volksfest des Nordens ist mittlerweile in vollem Gang und dies weckt einen immer ungeheuerlicher werdenden Verdacht. Unter dem Druck der Ereignisse werden die Spannungen im Ermittler-Team zunehmend größer. Während Sarah Brandt den Täter zur Fahndung ausschreiben will und darüber nachdenkt, die Öffentlichkeit zu warnen, mahnt Borowski zur Besonnenheit.
Kritik: Lohnt es sich, bei "Borowski und das Fest des Nordens" einzuschalten?
Wenn das nicht bürokratisch ist: Aus vermeintlich aktuellen Gründen hatte Das Erste gleich drei Episoden aus Kiel vorgezogen. Was verkehrt war. Wahrscheinlich hält man nun den jetzt endlich zur Ausstrahlung eingeplanten Tatort für einen Coup, weil die Story just vor dem Hintergrund der Kieler Woche ausgestrahlt wird, die gerade Wind aufnimmt.
Besser geworden ist die Folge über die Jahre (gedreht wurde bereits 2015!) allerdings nicht unbedingt. Die auf einer Idee des 2015 gestorbenen schwedischen Bestsellerautors Henning Mankell fußende Geschichte fällt leider durch Drehbuchschwächen und eine holprige Szenengestaltung auf.
Aufgefallen: Gibt es etwas Besonderes im Tatort heute?
Heute heißt es Abschied nehmen, und zwar in doppelter Hinsicht: Erstens geht der Tatort mit dieser Folge in die Sommerpause. Mindestens acht Wochen lang wird es erst mal keine Erstausstrahlungen, sondern nur Wiederholungen geben. Wann es im August wieder losgeht, ist laut ARD-Programmdirektion noch unklar.
Zweitens ist es der letzte Einsatz für Sibel Kekilli als Sarah Brandt (lesen Sie hier ein Porträt). Die 37-Jährige hat sich entschlossen, nach sieben Jahren den Tatort zu verlassen. "Es braucht natürlich eine Portion Mut, nicht weiter zu machen, aber ich möchte als Schauspielerin wieder mehr Freiraum für andere Projekte und Rollenangebote haben", begründete Kekilli ihren Ausstieg. Mit ihrer Rolle habe sie sich sehr verbunden gefühlt. Sie habe mit ihr viele Kämpfe durch- und überlebt. "Nun ist es jedoch mein Wunsch, ihr Lebewohl zu sagen."
Pressestimmen und Quote: Wie war die Resonanz auf den letzten Tatort?
Der Dresden-Tatort "Level X" arbeitete sich vergangenen Sonntag in der ARD-Themenwoche an der Digital-Welt ab - ein ziemlich missglückter Versuch. Die Kritiken waren vernichtend (zu den Pressestimmen). Und auch die Quote blieb ziemlich überschaubar. 6,94 Millionen Zuschauer war der zweitschlechteste Wert im Tatort-Jahr 2017. drs
Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen am Sonntag
25. Juni: "Tatort: Der Himmel ist ein Platz auf Erden" (Wdh., Franken)
2. Juli: "Polizeiruf 110: Kreise" (München)
9. Juli: "Tatort: Dicker als Wasser" (Wdh., Köln)
16. Juli: "Tatort: Krumme Hunde" (Wdh., Münster)
23. Juli: "Tatort: Einmal wirklich sterben" (Wdh. München)