"Der König der Gosse" heißt der neue Tatort aus Dresden, der heute (20.15 Uhr, hier geht's zum Trailer) im Ersten läuft. Hier erfahren Sie, worum es geht, was bei den Kommissaren läuft - und, ob sich das Einschalten lohnt.
Handlung: Darum geht es beim Tatort aus Dresden
Für die Obdachlosen ist Hans Martin Taubert (Michael Sideris) der Retter. Der beliebte Sozialunternehmer und Gründer der "Berberhilfe" sorgt dafür, dass Menschen wie sie eine trockene und warme Bleibe haben. Drei von ihnen passen sogar als selbst ernannte "Security" auf den von Neidern Bedrohten auf - in löchrigen Pullovern und dreckigen Jacken. Im entscheidenden Moment aber versagen sie: Der durch die Armen reich gewordene Lebemann stürzt im zweiten Fall des neuen Ermitllerteams aus Dresden nachts von einer Brücke und überlebt knapp - zunächst.
Die Dresdner Kommissare Henni Sieland (Alwara Höfels) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) tauchen bei ihren Ermittlungen in eine triste und bedrückende Welt ein. Denn die Arbeit für die Menschen am Rande der Gesellschaft ist offenbar so lukrativ, dass um den Profit mit allen Mitteln gekämpft wird. Taubert wurde in letzter Zeit häufig bedroht, behaupten die drei obdachlosen Zeugen. Und: Er stürzte nicht von der Brücke, er wurde geworfen.
Neben Tauberts Konkurrenten gerät schnell auch dessen Bruder Hajo ins Visier der Ermittlerinnen. Dabei bekommen sie unerwünschte Unterstützung von Wiebke Lohkamp, einer Kollegin aus dem Betrugsdezernat. Deutlich weniger geschäftstüchtig als Taubert, hatte sich Hajo für eine zwielichtige Unternehmung Geld bei ihm geliehen. Taubert pochte - Bruderliebe hin oder her - auf Rückzahlung. Kurz darauf wird im Krankenhaus ein weiterer Anschlag auf den Unternehmer verübt...
Kritik: Lohnt es sich, bei "Der König der Gosse" einzuschalten?
Die Story, in der angebliche Gutmenschen mit der Unterbringung von Obdachlosen Geld scheffeln und mit einer rivalisierenden Organisation in einen tödlichen Clinch geraten, hätte eine spannende Geschichte abgeben können. Aber es ist zuviel vorhersehbar in „Der König der Gosse“. Lohnt sich denn der zweite „Frauen-Tatort“ aus Dresden trotzdem? Ja, weil viele großartige Dialoge genau auf die Bilder von Regisseur Dror Zahavi passen und die Schaupieler top sind. Als Zuschauer muss man die beiden Kolleginnen mögen - samt ihrem privaten Krempel.
Aufgefallen: Gibt es etwas Besonderes im Tatort heute?
Mit der "Der König der Gosse" flimmert nun der zweite Fall des neuen, weiblichen Tatort-Teams aus Dresden über den Fernsehschirm. Ging es im ersten Fall noch mit viel Wortwitz um die Welt der Volksmusik, ist das Thema an diesem Sonntag ernster. Und es sollen noch mehr Tatorte aus der sächsischen Landeshauptstadt folgen: "Wir sind ja erprobt und freuen uns, mit dem dritten und vierten Teil loszulegen. Auf jeden Fall werden wir dieses Jahr noch zwei Filme drehen", kündigte Alwara Höfels an.
Pressestimmen und Quote: Wie war die Resonanz auf den letzten Tatort?
Das Tatort-Duo aus Münster hat bei seinem viel gelobten 30. Jubiläum (zu den Pressestimmen) einmal mehr die gesamte TV-Konkurrenz in den Schatten gestellt, aber seinen eigenen Rekord nicht überboten. 13,31 Millionen Zuschauer verfolgten "Feierstunde" mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers in den Hauptrollen. Der Marktanteil betrug 38,1 Prozent. Die Bestmarke des Ermittlergespanns liegt bei 13,69 Millionen Zuschauern - erreicht mit der Episode "Schwanensee" am 8. November 2015. Auf Platz eins aller Tatort-Krimis liegt "Der Fall Schimanski" vom 29. Dezember 1991 mit 16,68 Millionen Zuschauern.
drs, rup
Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen
9. Oktober: "Zahltag" (Dortmund)
23. Oktober: "Die Wahrheit" (München)
30. Oktober: "Echolot" (Bremen)
6. November: "Borowski und das verlorene Mädchen" (Kiel)