Til Schweiger hat einen neuen Tatort gedreht, seinen sechsten. Wer jetzt wieder Explosionen, Schießereien und viele Tote erwartet, der wird enttäuscht. Stattdessen gibt es in "Tschill Out" nur eine einzige Leiche. Und der Mörder wird tatsächlich mit solider Polizeiarbeit ermittelt.
Und noch etwas ist anders: Sammelten die bisherigen TV-Einsätze von Kommissar Schweiger fleißig Spott und Häme, allen voran der Kino-Flop "Tschiller: Off Duty", gibt es für den neuen Hamburg-Tatort fast nur versöhnliche Töne. Ein gelungener Neustart? Die Pressestimmen.
Kritik zum Hamburg-Tatort heute: "Neuanfang für Til Schweiger"
Wer komplexe Charaktere und tiefschürfende Dialoge erwartet, könnte hier - wie bei allen Schweiger-Tatorten - enttäuscht werden: Auch "Tschill Out" ist wieder ein Actionkracher geworden, bei dem die Spannungskurve im Vordergrund steht. Stern
Wie das Land, so der Tschiller: Nicks neue Nachdenklichkeit vor nordfriesischer Kulisse ist knapp, aber gekonnt an der Jever-Werbung vorbei inszeniert. Trotz einiger arg grob gehobelter Gefühlsmonologe könnte dieser Krimi ein Tatort-Neuanfang für Til Schweiger sein. Spiegel Online
"Tschill Out" ist das Gegenprogramm zu "Off Duty": ein Insel-Kammerspiel, das nicht mit Action beeindrucken will, sondern vielmehr mit der Kargheit der Insel klarkommen muss. Und das gelingt ausgezeichnet. Abendzeitung
Bewertung: "Der Hamburger Tatort drückt die Reset-Taste"
Anders als die testosterongeladenen Vorgänger zündet der Film kein großes Actionfeuerwerk. Das mag etwas weniger erfreulich für die Fans der vier vorangegangenen Krimis sein, dafür dürfte der Film bei denjenigen Zuschauern klar punkten, die die Reihe nicht so gern mochten. Dieser Krimi schlägt leisere Töne an, konzentriert sich auf das Zwischenmenschliche und ist dennoch sehr spannend bis zum Schluss.t-online
Der Hamburger Tatort drückt die Reset-Taste und gesteht seinem Haudegen-Kommissar erstaunlich nachdenkliche Momente zu. Neue Zürcher Zeitung
Solange Drehbuch und Regie weiterhin in so fähigen Händen liegen wie diesmal, muss man sich wohl keine allzu großen Sorgen um die Zukunft machen. Oder, um es mal ganz frei mit Hesse zu sagen: Allem (Neu)Anfang wohnt ein Zauber inne. ntv
Realitätsverluste, verzerrte Selbstbilder, Reise nach innen – es galt also, Nick Tschiller von kinotauglich auf das rechte TV-Maß zu stutzen. Mit Routinier Eoin Moore hätte sich der NDR dafür keinen besseren Regisseur wünschen können. Seit 2005 dreht Moore für die Reihe „Polizeiruf 110“, hat ab 2010 als Hauptautor die Fälle eines der besten Ermittlerteams im Ersten konzipiert: die Rostocker Teams Bukow und König, beide psychisch auch nicht ganz stabil. Der Tagesspiegel
Tatort Kritik: "Ein ziemlich untypischer Til-Schweiger-Tatort"
Der neue Film „Tschill out“ schaut nun nicht mehr so aus, als sei ein Autor der RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“ auf Ecstasy mit dem Drehbuch beauftragt worden. Die Zahl der Explosionen, Schießereien und folglich auch der Toten wurde drastisch reduziert. Eoin Moore und Anika Wangard, die oft für den Rostocker „Polizeiruf“ arbeiten, haben dem Hamburger „Tatort“ eine neue Tonalität verliehen. Eine Reihe guter Entscheidungen. RP Online
Ansehbar. Bei seinem Neustart schießt Tschiller nur noch mit einem Paintball-Gewehr. Bild
"Tschill out" ist ein ziemlich untypischer Til-Schweiger-Tatort: Es gibt viel graugrüne Graslandschaft und wenig Action. Süddeutsche Zeitung
Kritik und Pressestimmen zu den letzten Tatort-Folgen am Sonntag
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