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Tatort heute: Debüt für Tschirner und Ulmen: Skurriles hinter klassischer Fassade

Tatort heute

Debüt für Tschirner und Ulmen: Skurriles hinter klassischer Fassade

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    Die Kinostars Nora Tschirner (32) und Christian Ulmen (38) bekommen es heute in ihrem Debüt als ARD-«Tatort»-Kommissare mit allerlei Skurrilem zu tun.
    Die Kinostars Nora Tschirner (32) und Christian Ulmen (38) bekommen es heute in ihrem Debüt als ARD-«Tatort»-Kommissare mit allerlei Skurrilem zu tun. Foto: Bernd Settnik, dpa

    Tatort heute aus Weimar: Eine Verfolgungsjagd durch schmale Altstadtgassen im Pferdefuhrwerk, derweil eine Leiche zu Erpressungszwecken in der Tiefkühltruhe des Kutschers gebunkert ist - die Kinostars Nora Tschirner (32) und Christian Ulmen (38) bekommen es in ihrem Debüt als ARD-"Tatort"-Kommissare mit allerlei Skurrilem zu tun. Weimar ist die Kulisse des Krimis "Die Fette Hoppe", den das "Erste" am Zweiten Weihnachtsfeiertag um 20.15 Uhr auf Sendung schickt und in dem sich alles um die berühmte Thüringer Bratwurst dreht. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) verspricht einen Krimi voll schrägen Humors.

    Das Ermittlerduo sei für den "Tatort" so ungewöhnlich wie die Story selbst, sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres bei der Voraufführung in Weimar. Tschirner ("Keinohrhasen") und Ulmen ("Herr Lehmann") als Kriminalkommissare Kira Dorn und Lessing haben die Entführung der Weimarer Wurstkönigin Brigitte Hoppe (Elke Wieditz) aufzuklären, deren Bratwurstrezept dem Film den Namen gibt.

    Tatort aus Weimar: Tschirners Figur ist die schwangere Kommissarin Kira Dorn

    Lessing, dem die Autoren keinen Vornamen gegeben haben, hat sich vom stressigen Hamburg ins beschauliche Weimar versetzen lassen, wo er eher mit Diebstählen und Sachbeschädigung rechnet. Tschirners Figur, die schwangere Kommissarin Kira Dorn, ist ein Weimarer Urgestein, das alles und jeden in der Stadt kennt - die Verdächtigen für den Mord an der in der Stadt nicht gerade beliebten Fleischereibesitzerin eingeschlossen.

    Die Erfolgsstory "Tatort"

    Der Tatort ist die älteste Krimireihe im deutschen Fernsehen. Zahlen und Fakten:

    Der erste Tatort "Taxi nach Leipzig" vom NDR wurde am 29. November 1970 ausgestrahlt.

    Am 28. November 2010 feierte der "Tatort" mit der Ausstrahlung der 781. Folge sein 40-jähriges Jubiläum.

    Während der "Tatort" zu Beginn nur einmal monatlich auf Sendung ging, ermitteln die Kommissare heute oft vier Mal im Monat.

    In 44 Jahren Tatort wirkten bisher über 100 Ermittler im Einsatz, viele davon als Team.

    Die meisten Fälle haben die Hauptkommissare Batic und Leitmayr (Miro Nemec und Udo Wachtveitl) aufgeklärt: in 69 Einsätzen ermittelte das Team vom BR aus München bisher.

    Seit dem Start der Reihe im Jahr 1970 wird der "Tatort" durch denselben Vorspann eingeleitet, der bis auf geringfügige Modernisierungen seither unverändert geblieben ist.

    Die Musik zum"Tatort"-Vorspann stammt von Klaus Doldinger. Augen und Beine im Vorspann gehören dem ehemaligen Schauspieler Horst Lettenmayer.

    Nach wie vor ist der "Tatort" die meistgesehene Krimireihe im deutschen Fernsehen.

    Am 16. Februar 2014 wurde der 900. "Tatort" ausgestrahlt.

    Auch ihr Vorgesetzter Stich (Thorsten Merten/"Halbe Treppe", "Der Turm") ist in der kleinstädtischen Szene bestens verankert und sich auch nicht zu schade, für das Weimarer Stadtmarketing mit Perücke und Schillerkragen herumzulaufen. Aus dieser Konstellation ergeben sich Komik und trocken-schlagfertige Dialoge anstelle von stuntreicher Action. "Wir wollen das Genre aber nicht parodieren", sagt Andreas Pflüger, der gemeinsam mit Murmel Clausen das Buch geschrieben hat.

    Der Film unter der Regie von Franziska Meletzky offenbart absurde, tragikomische Abgründe hinter der Fassade des klassischen Weimar - etwa dann, wenn sich der von Dominique Horwitz gespielte Pferdekutscher Caspar Bogdanski als Erpresser versucht. Herres spricht von "Blasphemie auf geheiligtem Boden".

    Ulmen und Tschirner: Bitte kein Vergleich mit Münster

    Humor und "Tatort" - das ist bislang eigentlich ein Synonym für die Münster-Ausgabe von Deutschlands bekanntester Krimireihe. Daran wollen sich Ulmen und Tschirner aber nicht messen lassen. "Weder Christian noch ich haben jemals einen Münster-"Tatort" gesehen", sagt Tschirner und Ulmen ergänzt: "Das hier ist der Weimar-Tatort, das ist die fette Hoppe." Münster-Erfahrungen stecken trotzdem in dem Weimarer Krimi. Franziska Meletzky hatte 2011 mit einer Münster-Folge ihr "Tatort"-Debüt gegeben.

    Der Filmproduktion war eine offene Ausschreibung des MDR für den "Tatort" aus Thüringen vorangegangen, bei der nach Angaben von Intendantin Karola Wille mehr als 80 Ideen eingingen. Erstes Ergebnis: der kürzlich angelaufene neue Erfurter "Tatort".

    Anders als dieser war der "Tatort" aus Weimar ursprünglich als einmaliges Weihnachtsspecial angelegt. Doch schon vor der Ausstrahlung steht fest: Es wird eine zweite Folge geben. Sie soll laut MDR im Sommer 2014 gedreht und möglichst wieder an einem Feiertag ausgestrahlt werden. dpa

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