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Tatort gestern: "Zu viel gewollt": Die Kritik zum Köln-Tatort

Tatort gestern

"Zu viel gewollt": Die Kritik zum Köln-Tatort

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    Die Kölner Tatort-Kommissare Ballauf und Schenk müssen den Tod eines Kollegen aufklären.
    Die Kölner Tatort-Kommissare Ballauf und Schenk müssen den Tod eines Kollegen aufklären. Foto: Thomas Kost, WDR

    Eigentlich ist es für die beiden Streifenpolizisten nur ein Routineeinsatz wegen Ruhestörung: Wegen einer lauten Feier haben Nachbarn die Polizei zu einem Wohnhaus gerufen. Doch wenig später liegt der Beamte Frank Schneider dort tot in einer Blutlache, seine Kollegin wurde im Garten des Hauses niedergeschlagen.

    Die Kölner Tatort-Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) stehen in der Folge "Kaputt" unter besonderem Druck. Denn der Mord an dem Polizisten löst natürlich im Kollegenkreis große Emotionen aus. Der Grundstein für einen starken Krimi wäre damit gelegt, in den Medien schneidet "Kaputt" für einen Köln-Tatort dennoch überraschend schwach ab. Die Kritik: zu viele Themen angerissen, zu vorhersehbar umgesetzt. Die Pressestimmen.

    Kritik zum Köln-Tatort gestern: "Leider recht vorhersehbar"

    Dieser Film will insgesamt zu viel. Statt der wirklich interessanten Frage nachzugehen, woher der ganze Hass eigentlich rührt, warum Jugendliche ausflippen und einen Polizisten totschlagen, geht es um zerstörte Familien, Homophobie und Misstrauen. Dass es ausschließlich Drogen sind, die Menschen zu Polizistenhassern machen, ist eine etwas schlichte These, die auch der Komplexität des Problems nicht gerecht wird. Dieser Tatort ist dennoch nicht misslungen, weil er darauf aufmerksam macht, dass nichts ist, wie es scheint. Nicht mal dieser Film. RP Online

    Mit der Gewalt gegen Polizisten stellt die Tatort-Folge unter Regie von Christine Hartmann zwar ein aktuelles Thema in den Mittelpunkt. Dass der Tat hier aber ein persönliches Motiv zugrunde liegt, wird dem Zuschauer sehr schnell klar. Welches das ist, bleibt zwar zunächst eine Weile offen. Die Auflösung ist allerdings leider recht vorhersehbar. Und dass zum Schluss ausgerechnet "Kommissar Zufall" Ballauf und Schenk noch auf die Sprünge helfen muss, ist ein bisschen enttäuschend. Deutsche Presse-Agentur

    Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) müssen den Mord an einem Kollegen aufklären: Szene aus dem Köln-Tatort "Kaputt", der heute Abend im Ersten lief.
    Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) müssen den Mord an einem Kollegen aufklären: Szene aus dem Köln-Tatort "Kaputt", der heute Abend im Ersten lief. Foto: Thomas Kost, WDR

    "Kaputt“ ist einer dieser redlichen Filme, die ihr Thema, auch wenn es sich „nur“ um einen Krimi handelt, aus verschiedenen Blickwinkeln behandeln. Das ist nicht das Schlechteste, was man über einen Tatort sagen kann, auch wenn es für diese Folge keine Preise geben dürfte. Der Tagesspiegel

    Bewertung: "Keine Kölner Tatort-Perle"

    Zum Schluss gibt’s keine Wurst und auch kein Bier an der Imbissbude am Rhein. Zum Schluss gibt es wieder Blut und den leeren Blick von Max Ballauf. Leer und angestrengt. Fast so angestrengt wie das Paket an Themen, das diese Folge zusammengeschnürt hat. Neue Zürcher Zeitung

    Rainer Butt hat das Drehbuch zum etwas kryptisch "Kaputt" betitelten Fall aus Köln geschrieben, gemeinsam mit Christine Hartmann, die auch Regie führt. Das ist durchaus geballte TV-Erfahrung, vor und hinter der Kamera - umso verwunderlicher, mit welch grobem Keil hier Rollenklischees, inhaltliche Wendungen und vor allem Dialoge gedrechselt werden. Frauen haben es schwer, Schwule sowieso, die Alten sind konservativ, die Jungen in tradierten Mustern gefangen, aus denen sich nur noch mit Gewalt entkommen lässt - das ist, mal wieder, zu viel von allem, dramaturgisch nachlässig verdrahtet. ntv

    Keine Kölner Tatort-Perle: Leider nur allerlei vertraute Elemente mit mäßigem Überraschungseffekt. Frankfurter Rundschau

    Das Skript von Regisseurin Christine Hartmann und Rainer Butt, beide Tatort-Routiniers, bemüht viele Zufälle; die Dialoge verdoppeln überflüssigerweise das bereits Gezeigte. An der Relevanz des Themas ändert das nichts: Willkür, Kadavergehorsam, Mobbing und Selbstjustiz unter Polizisten schreiben öfter Schlagzeilen. TV Spielfilm

    Tatort- Kritik: "Wie ein laues Getränk auf der Terrasse"

    Dieser Kölner Tatort ist wie ein laues Getränk auf der Terrasse, und wenn fast nichts mehr drin ist, packt jemand Eiswürfel drauf. Ja, da ist kurz Gänsehaut zum Schluss, zweifellos, ansonsten ist die Folge "Kaputt" zwar thematisch ambitioniert, aber extrem unmuskulös in der Umsetzung. Süddeutsche Zeitung

    Brutal ist nicht nur der Mord am Anfang, sondern die gesamte Folge – mal mehr, mal weniger explizit. Zwar wird mitunter die moralische Keule etwas zu stark geschwungen, die Qualität der Folge mindert das aber nicht. Das Ende ist einerseits vorhersehbar, andererseits schockierend. Dieser Tatort wirkt nach. General Anzeiger

    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese  Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.
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    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor die Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese 22 Kommissare beziehungsweise Teams sind derzeit im TV-Einsatz.

    Achtung, Floskelalarm! Der neue Köln-Tatort sollte ein Krimi über Korpsgeist und Härtediktat unter Streifenpolizisten sein. Herausgekommen ist geballtes Therapeuten-Gewäsch. Spiegel Online

    "Kaputt" ist ein grundsolider Krimi mit einer spannenden Geschichte und einigen nicht erwartbaren Wendungen. Die Schwierigkeiten für Ballauf und Schenk gerade auch innerhalb der Polizei zu ermitteln, sind realistisch dargestellt. Es sind darüber hinaus schnelllebige 90 Minuten, die allerdings auch nicht lange nachwirken werden. Dazu kratzt der Film in Teilen zu sehr an der Oberfläche. Gerade der Konflikt von vielen Beamten und die offensichtlichen Schwierigkeiten bei innerpolizeilichen Ermittlungen ist gut angerissen, hätte aber noch detaillierter ausgearbeitet werden können. Dazu sind aber zu viele Nebenkriegsschauplätze aufgemacht worden. Vielleicht wäre etwas weniger mehr gewesen. Dem positiven Gesamteindruck tut dies allerdings keinen Abbruch. Focus Online

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