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Foto: Bettina Müller, HR
Foto: Bettina Müller, HR

Walter Brenner, Schließer Jörg und Felix Murot (Ulrich Tukur) unter Beschuss: Szene aus dem Wiesbaden-Tatort "Angriff auf Wache 08", der heute im Ersten lief.

Tatort gestern
21.10.2019

"Tukur am Tiefpunkt": Die Kritik zum Wiesbaden-Tatort gestern

Der Murot-Tatort ist und bleibt: Geschmacksache. Doch bei "Angriff auf Wache 08" kommen selbst Fans der Wiesbaden-Krimis ins Zweifeln. Die Kritik.

Ermittelt Felix Murot in oder rund um Wiesbaden, wird es meist ziemlich abgefahren. Da passieren schon mal die unglaublichsten Geschichten, oft ziemlich surreal und mit Leichen gepflastert.

Ulrich Tukur wurde für seine Rolle bereits für den Grimme-Preis nominiert und gewann die Goldene Kamera. Doch mit "Angriff auf Wache 08" - so entsteht der Eindruck - könnten die Macher den Bogen überspannt haben. Selbst eingefleischte Murot-Fans hadern mit dem Tatort, der auf Showdown nach bester Western-Manier macht und zahlreiche cineastische Klassiker aufarbeitet. Die Pressestimmen.

Kritik zum Tatort gestern: Murot spielt in einer eigenen Liga

Dafür ist die Motivation der Plotschreiber umso klarer: Sie wollten dem 1976-Klassiker "Assault on Precinct 13" von John Carpenter eine Hommage setzen, auch "Night of the Living Dead" und viele andere blitzen auf. Nur gilt leider auch in der Postmoderne immer noch: Ohne eigene Idee taugt das beste Zitat nicht viel – auch wenn es trotz der ärgerlichen Plotlöcher dennoch einige Spannungsmomente gibt. Blick

Der HR ist mit seinem Wiesbaden-Tatort (okay, in Friedberg und Hanau gedrehtem Offenbach-Tatort) einmal mehr höchst ambitioniert und beweist, dass es sich das lohnen kann. Der Schriftsteller Clemens Meyer hat, mit Regisseur Thomas Stuber, ein Drehbuch zwischen Ironie und Nostalgie geschrieben. Frankfurter Rundschau

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Foto: Bettina Müller, HR
Foto: Bettina Müller, HR

Felix Murot (Ulrich Tukur) und der tote Schließer Manfred: Im Wiesbaden-Tatort geht es zur Sache.

 

Mit „Angriff auf Wache 08“ steuert der Hessische Rundfunk erneut eine ganz besondere Episode zum Tatort bei. Weder ähnelt sie den Klamauk-Krimis aus Münster noch den leicht überdrehten Weimarer Event-Tatorten und schon gar nicht den gesellschaftskritischen Thrillern oder den Krimis nach wahren Begebenheiten. Die Murot-Geschichten spielen einfach in einer eigenen Liga. Der Tagesspiegel

Bewertung: "Murot-Tatorte bleiben Geschmackssache"

Tolle Schauspieler (Peter Kurth, Christina Große), irreale Handlung. Murot-Tatorte bleiben Geschmackssache. Für Film-Fans ist es großes Kino. Für Klassik-Krimi-Fans großer Quatsch. Bild

Kunstvoll zusammen gesampeltes Westerndrama über zwei, die mal Seite an Seite geritten sind, aber am Ende nicht den gleichen Lohn erhielten. Bitte Scotch bereitstellen für die Momente, wo es wehtut. Spiegel Online

Das Remake eines US-Thrillers als Western im Rhein-Main-Gebiet - eine willkommene Abwechslung zu vielen 08/15-Tatorten. Stern

22 Bilder
Foto: Gordon Muehle, rbb/PROVOBIS
Tatort-Kommissare: Wer ermittelt wo?schenk
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Foto: Gordon Muehle, rbb/PROVOBIS

Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.

Foto: Marcus Glahn, rbb

Berlin: Robert Karow (Mark Waschke) und Susanne Bonard (Corinna Harfouch).

Foto: Martin Valentin Menke, WDR/Bavaria Fiction GmbH

Köln: Hauptkommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Hauptkommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt).

Foto: Hendrik Heiden, BR/Tellux Film GmbH

München: Ivo Batic (Miroslav Nemec), Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer).

Foto: Christine Schroeder, Radio Bremen

Bremen: Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer), Mads Andersen (Dar Salim) und Linda Selb (Luise Wolfram).

Foto: Thomas Kost, WDR

Münster: Axel Prahl als Hauptkommissar Frank Thiel und Jan Josef Liefers als Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne.

Foto: Petro Domenigg, ARD Degeto/ORF/Prisma Film

Wien: Moritz Eisner (Harald Krassnitzer), Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Meret Schande (Christina Scherrer).

Foto: Christine Schroeder, NDR

Kiel: Axel Milberg als Hauptkommissar Klaus Borowski und Almila Bagriacik als Kommissarin Mila Sahin.

Foto: Martin Rottenkolber, WDR

Dortmund: Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger), Jan Pawlak (Rick Okon) und Peter Faber (Jörg Hartmann).

Foto: Swen Pförtner, dpa

Göttingen: Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Anaïs Schmitz (Florence Kasumba).

Foto: Manuela Meyer, SR

Saarbrücken: die Hauptkommissare Adam Schürk (Daniel Sträßer), Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer), Baumann (Brigitte Urhausen) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov).

Foto: Benoît Linder, SWR

Ludwigshafen: Ulrike Folkerts als Hauptkommissarin Lena Odenthal und Fallanalytikerin Johanna Stern (Lisa Bitter).

Foto: Christine Schröder, NDR

Hamburg: Wotan Wilke Möhring als Kommissar Thorsten Falke und Polizeioberkommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz).

Foto: Benoît Linder, SWR

Stuttgart: Richy Müller als Kommissar Thorsten Lannert (rechts) und Felix Klare als Kommissar Sebastian Bootz.

Foto: Marcus Glahn, MDR/MadeFor

Dresden: Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Michael Schnabel (Martin Brambach) und Leonie "Leo" Winkler (Cornelia Gröschel).

Foto: Bettina Müller, HR

Wiesbaden: Ulrich Tukur als LKA-Ermittler Felix Murot.

Foto: Bettina Müller, SWR

Mainz: Ellen Berlinger (Heike Makatsch) und Martin Rascher (Sebastian Blomberg).

Foto: Sava Hlavacek, ARD Degeto/SRF

Zürich: Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Profilerin Tessa Ott (Carol Schuler).

Foto: Bettina Müller, HR

Frankfurt: Margarita Broich als Hauptkommissarin Anna Janneke und Wolfram Koch als Hauptkommissar Paul Brix.

Foto: H. Heiden/Hager Moss Film/BR, dpa

Franken: Dagmar Manzel als Hauptkommissarin Paula Ringelhahn und Fabian Hinrichs als Hauptkommissar Felix Voss.

Foto: Benoît Linder, SWR

Schwarzwald: Eva Löbau als Kommissarin Franziska Tobler und Hans-Jochen Wagner als Kommissar Friedemann Berg.

Foto: Christine Schroeder, NDR

Hamburg: Til Schweiger als Nick Tschiller und Fahri Yardim als Yalcin Gümer.

 

Eine überspitzte und ironische Darstellung gehört zum Murot-"Tatort" dazu. Der neueste Fall ist aber dermaßen von Klischees überladen, dass das Zuschauen phasenweise nur schwer zu ertragen ist. Abendzeitung

Regisseur Thomas Stuber und Drehbuchautor Clemens Meyer haben sich einen heillosen Spass geleistet. Man kann sich einen Sonntagabend ruhiger denken, und an Unterhaltungswert ist Luft nach oben. Doch die Respektlosigkeit, mit der man hier die Erwartung unterläuft, führt zu grossem Kino. Neue Zürcher Zeitung

Tatort-Kritik: "Der achte Experimental-Tatort mit Ulrich Tukur ist schwer misslungen"

Wahnsinnig lustig, blutig, aktuell. Extrem feinbebildert und musikalisiert. Ein Wimmelbild der Filmzitate. Was alles so geht im deutschen Fernsehen. Verblüffend. Welt

 

Die Stärke der Tukur-"Tatorte" war bislang immer, dass sowohl Filmnerds als auch Sonntagszuschauer mit ihnen Spaß haben konnten: Wem die Referenzen zu den filmischen Vorbildern fehlten, der konnte sich immer noch über einen gut gemachten und allzeit stimmigen Krimi freuen. Das ist bei "Angriff auf Wache 08" anders: Wer mit B-Movies nicht vertraut ist, wird bei den vielen Plotlöchern und all dem anderen Kram, der Lofi-Kino eben so ausmacht, verständnislos den Kopf schütteln. Leider werden aber auch eingefleischte Cineasten mit dem neuen Murot nur eingeschränkt glücklich, schuld daran ist das maue und extrem unbefriedigende Ende. ntv

Tukur am Tiefpunkt (...) Der achte Experimental-Tatort mit Ulrich Tukur ist actionreich – und schwer misslungen. RP Online

Kritik und Pressestimmen zu den letzten Tatort-Folgen am Sonntag

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