Im Tatort aus Wiesbaden muss Ulrich Tukur am Sonntag einen Serienmörder überführen - und liefert damit eine brilliante Folge ab. Das sahen auch die meisten Kritiker so, wie ein Blick auf die Pressestimmen zeigt.
"Schluss mit lustig. Nach Slapstick und Selbstbespiegelung kommt der neue "Tatort" mit Ulrich Tukur als abgründiges Angstkino daher. Bitte anschnallen."Spiegel Online
"Es lebe der Tod“ war am Ende wohl am ehesten das, was man gerne als „knapp vorbei“ bezeichnet: Eine großartige Drehbuch-Idee, viel hintergründige Psyche, ein Schuss großes Drama – aber dann doch von allem eine Spur zu viel oder auch eine Prise zu wenig, ja nach Sichtweise." Ostsee-Zeitung
"Während der Zuschauer noch mit klopfendem Herzen darüber nachdachte, ob dieses vielleicht Murots letzter "Tatort" war, erschien das bekannte, weiße Fadenkreuz auf blauem Grund. Abspann. Großes Kino." t-online
"Auch "Es lebe der Tod" sticht aus der Masse heraus, wenngleich der Krimi etwas konventioneller ist als die Murot-Vorgänger. Überraschende Wendungen in der Story sorgen für Spannung, ein sehr cineastischer, beinahe altmodischer Soundtrack für eine unheimliche Atmosphäre. " Stern
"So ausladend schön die Bilder (Kamera Armin Alker), so gelungen Musik mit dunklem Schlagwerk und hastig gestrichenem Kontrabass (Ton Peter Senkel) ausfallen, in zwei Punkten vermag dieser mutige „Tatort“ nicht zu überzeugen. Jens Harzer bleibt als Gegenspieler von Ulrich Tukur zu blass, und die flach angelegten philosophischen Dialoge tragen nicht immer." FAZ
"Murot hat's nicht leicht. Es wäre aber schön, wenn es noch eine Weile zum Überleben reichen würde. Denn man muss Murot einfach mögen. Nicht nur wegen Ulrich Tukur, sondern auch wegen seiner ganzen Probleme." Morgenpost
Pressestimmen zum Tatort: "Atmosphärisch dichter Konflikt zwischen Murot und dem Mörder"
"Der Film fokussiert sich so meisterhaft auf die unheimliche Verbindung zwischen Jäger und Gejagtem wie die besten Folgen der US-Serie "Dexter", dessen Titelheld Ermittler und Massenmörder zugleich ist. Er ist klug und temporeich wie "Sherlock" und so gewagt wie sonst nur Lars von Triers "Nymphomaniac"." RP Online
Wissenswertes zum "Tatort"
Der ARD-"Tatort" ist die langlebigste und erfolgreichste Krimireihe im deutschen Fernsehen.
DER ERSTE FALL: Der erste "Tatort" war "Taxi nach Leipzig", der am 29. November 1970 lief. Der Hamburger Hauptkommissar Paul Trimmel (Walter Richter) musste einen deutsch-deutschen Mordfall klären. Der 1000. Tatort heißt ebenfalls "Taxi nach Leipzig".
DIE ERSTE KOMMISSARIN: Als erste Ermittlerin der Reihe schickt der Südwestfunk (SWF) 1978 Kommissarin Marianne Buchmüller (Nicole Heesters) mit "Der Mann auf dem Hochsitz" ins Rennen. Bis 1980 gibt es drei Folgen.
GIFTSCHRANK: Einige wenige Folgen dürfen nicht wiederholt werden. Sie haben senderintern einen Sperrvermerk. Die Gründe sind verschieden. So spielen bei "Wem Ehre gebührt" verletzte religiöse Gefühle eine Rolle, bei "Krokodilwächter" die große Brutalität im Film.
DER MISSGLÜCKTESTE "TATORT": Zu den Tiefpunkten der "Tatort"-Reihe zählen Kritiker die Fälle (1996 - 1998) des Berliner Kommissars Ernst Roiter (Winfried Glatzeder). Aus Kostengründen hatten die Folgen eine billig wirkende Optik. Zudem warf man den Filmen vor, zu sexistisch, brutal oder zu wirr zu sein. Die Quoten waren trotzdem passabel.
DIE MEISTEN ZUSCHAUER: "Rot - rot - tot" sahen am Neujahrstag 1978 mehr als 26 Millionen Menschen. Das entspricht einer Quote von 65 Prozent. In heutiger Zeit wäre das undenkbar.
DIE MEISTEN TOTEN: Die Folge "Im Schmerz geboren" mit Ulrich Tukur als Felix Murot stellt einen Leichenrekord in der "Tatort"-Geschichte auf. Experten vom "Tatort-Fundus" zählen 51 Leichen.
DER VORSPANN: 30 Sekunden mit spannender, hastiger Ohrwurmmusik, zwei Augen in Nahaufnahme, das rechte im Fadenkreuz, ein Mann, der abwehrend die Arme hebt, rennende Beine auf nassem Asphalt und ein Fingerabdruck, dessen Linie den Flüchtenden einkreist.
"Es lebe der Tod" ist in weiten Teilen ein atmosphärisch dichter Konflikt zwischen Murot und dem Mörder, den Jens Harzer gekonnt spielt. Die ruhigen klaren Dialoge und Harzers eigener Tonfall ziehen den Zuschauer in seinen Bann. Assistentin Wächter macht als Dritte das Kammerspiel perfekt, das trotz vieler ruhiger Einstellungen an keiner Stelle langweilt. Dafür sorgen auch stimmungsvolle Rückblenden und einige unerwartete Wendungen." Pforzheimer Zeitung
"Ein dickes Paket haben Sebastian Maka (Regie) und Erol Yesilkaya (Buch) geschnürt. Dabei ging es um nicht weniger als diese Fragen: Was hält uns am Leben? Erlöst ein selbst ernannter Todesengel offenbar lebensmüden Menschen?" HNA
"Dieses Mal verzichten Regisseur Sebastian Marka und Kameramann Armin Alker weitgehend auf den für Murot-Fälle typischen Surrealismus und konzentrieren sich ganz auf das Psychoduell zwischen Murot und Steinmetz. Dabei ist nicht alles logisch, und das Motiv des leidenden Mörders wird überstrapaziert. Trotzdem ist „Es lebe der Tod“ ein guter Tatort geworden. Weil die Spannung mit psychologischer Präzision bis zum Ende gesteigert wird – ohne krawalligen Showdown und den obligatorischen Aktualitätszwang." General-Anzeiger
"Dieser Krimi ist ein einziger Spagat. Er schafft es, gleichzeitig tieftraurig zu sein und sich dabei selbst nicht allzu ernst zu nehmen." Berliner Kurier AZ