Schon die ersten paar Minuten im Tatort heute zeigen: Diesmal wird's persönlich in München. Da wälzt sich der junge Franz Leitmayr im Portugal der 80er mit zwei anderen jungen Menschen nackt am Strand herum. Eine Rückblende. Denn die Geschichte geht Jahrzehnte später weiter - allerdings in weniger einladender Atmosphäre. In einem grauen Münchner Krankenhauszimmer trifft Leitmayr auf den Freund von damals.
Ist das nun kunstvoll erzählt? Stark gemacht? Oder anstrengend und verwirrend? Die Kritik ist nach "Die ewige Welle" ziemlich geteilt. Die Pressestimmen.
Kritik zum Tatort: "Lustvolles Generationenporträt"
Die Tatort-Folge "Die ewige Welle" entwickelt aus dieser Frage ein melancholisches, lustvolles, doppelbödiges Generationenporträt. Spiegel Online
Fans des Münchner Tatorts kommen voll auf ihre Kosten, auch dank schöner Aufnahmen der Stadt. Klassische Krimi-Fans dürften hingegen nicht ganz zufrieden gestellt werden. Focus Online
Die Eisbachsurfer, inzwischen eine Münchner Touristenattraktion wie Marienplatz und Frauenkirche, bilden in diesem Film leider nicht mehr als die Kulisse für einen unausgegorenen Tatort. Deutsche Presse-Agentur
Bewertung: Dieser München-Tatort ist kein Erlebnis
Dieser Tatort ist kein Erlebnis, denn er weiß nicht, was er sein will. Persönliches Rührstück? Porträt eines Gescheiterten? Ein bisschen Breaking Bad? Gangster-Comedy? Zumindest Letzteres will der Fall „Die ewige Welle“ ganz sicher sein, anders ist es nicht zu erklären, dass ein russischer Drogendealer Mikeschs Kompagnon, dem liebenswerten und verstrahlten Hasch-Dealer Heinrich (Michael Tregor), erst die Finger bricht und ihm dann zum Trost auf die Hand pustet. RP Online
Sehr sentimental. Könnte auch nebenan im ZDF auf dem „Pilcher“-Platz laufen. Bild
Der neue Tatort aus München schneidet zu viele Themen auf einmal an und geht dabei nicht in die Tiefe. Süddeutsche Zeitung
„Die ewige Welle“ lässt sich trotz obligatorischer Polizeiermittlung nicht in eine Genre-Schublade sperren. Regisseur Andreas Kleinert hat das Drehbuch von Alex Buresch und Matthias Pacht schön abwechslungsreich inszeniert, als tragikomisches Außenseiterdrama, als melancholische Romanze und auch als Krimi-Klamotte mit skurrilen Nebenfiguren. Der Tagesspiegel
Tatort-Kritik: "Reichlich kompliziert und pathetisch"
Wenig braucht es, die diversen Milieus dieses Münchner Tatorts zu charakterisieren, das ist meisterhaft gemacht. Frankfurter Rundschau
Vom Jung- und Altsein und vom Erwachsenwerden, vom Festhalten an Jugendträumen und von deren Zerbröseln muss ein Tatort anders erzählen können. Neue Zürcher Zeitung
Mikesch ist der Zyniker. Skrupellos verhökert er Schmerzmittel als Drogenersatz. Er führt ein Leben der verpassten Chancen. Im letzten Moment flieht er vor der Polizei. Es beginnt ein Verwirrspiel, aus dem die Beamten zunächst nicht schlau werden. Überhaupt kommt „Die ewige Welle“ unnötigerweise reichlich kompliziert und pathetisch daher. Was schade ist. Augsburger Allgemeine