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Foto: Helga Rader, ARD Degeto/ORF/Graf Film
Foto: Helga Rader, ARD Degeto/ORF/Graf Film

Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) ermitteln im Wien-Tatort heute in einem Liebesdrama im Alpenidyll.

Tatort aus Wien
25.11.2019

"Sympathisch rustikal": Die Kritik zum aktuellen Wiener Tatort

Kein Polit-Thriller, nein, dieses Mal macht der Wien-Tatort ganz auf klassischen Krimi. Eisner und Fellner ermitteln unter Beifall im Alpen-Idyll. Die Tatort-Kritik.

Der Wiener Tatort stand zuletzt für politisch aufgeladene Ermittlungen. Im Tatort am Sonntag ging es in "Baum fällt" aber raus aus dem Großstadt-Sumpf, hinein ins ländliche Drama. Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) ermitteln nahe Österreichs höchstem Berg - wegen einer mehr oder weniger verschwundenen Leiche.

Die Macher des Wiener Tatort wollen die Zuschauer dieses Mal mit einem ganz klassischen Krimi überzeugen. Wer sich bei Tukur-Folgen empört wegdreht und vom durchgeknallten Dortmunder Ermittler Faber genervt ist, kann hier mit Freude für eine mehr oder weniger gewöhnliche Mördersuche einschalten. Auch von der Presse gibt es überwiegend Lob für eine klassisch-rustikalen Tatort mit viel Alpen-Idylle. Die Tatort-Kritik.

Kritik zum Tatort:  "Klassische Mördersuche ohne große Schnörkeleien"

Dieser Tatort knabbert hart an seinem Kriminalfall, er puzzelt lustlos an der Lösung, denn er ist viel zu sehr damit beschäftigt, die Menschen in Gut und Böse einzuteilen. RedaktionsNetzwerk Deutschland

"Baum fällt" ist eher Bergdoktor. Dem Moritz und der Bibi werden ordentlich der Reihe nach die im Fall eines Dorfverbrechens üblichen Verdächtigen vorgesetzt. Es gibt die üblichen familiären Verwicklungen. Welt

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Foto: Helga Rader, ARD Degeto/ORF/Graf Film
Foto: Helga Rader, ARD Degeto/ORF/Graf Film

Moritz Eisner (Harald Grassnitzer) und Friedl Jantscher (Michael Glantschnig) untersuchen einen Knochen: Szene aus dem Wien-Tatort "Baum fällt", der heute im Ersten läuft.

 

In ihrem Ausflug nach Kärnten kommen die Ermittler im Herzen einer Scheinidylle an. Die Folge "Baum fällt" erzählt wenig Tiefgründiges, doch das mit grossartig-galligem Humor. Neue Zürcher Zeitung

"Baum fällt" ist eine klassisch angelegte Mördersuche ohne große Schnörkeleien. Dass der Fall ebenso rustikal daherkommt wie die hölzernen Stuben der Talbewohner, tut der Spannung keinen Abbruch, ganz im Gegenteil: Die Hatz hält ihre Spannung von Minute eins bis zum Ende des Films. Und dunkle Geheimnisse inmitten idyllischer Landschaft, das funktioniert ja bekanntermaßen ganz wunderbar - nicht nur in Österreich, dort aber aus unerfindlichen Gründen ganz besonders gut. ntv

Bewertung: Solider Wien-Tatort mit guten Dialogen

Ein als Tourismusprogramm getarnter Kriminalfall: Das hat es beim Tatort schon länger nicht gegeben. Der Standard

"Baum fällt" ist (...) subtil inszeniert von Nikolaus Leytner nach dem klugen Drehbuch von Agnes Pluch. (...) Erst sehr spät sind die narrativen Fäden zu erkennen, offenbart sich der Abgrund, den alle zu verdecken versuchen, auch und gerade die wirklich aufrichtig Liebenden. Das hat, ganz am Schluss, etwas Anrührendes. Der Tagesspiegel

 

In der Enge des Mölltals bilden Sehnsüchte und Abhängigkeiten ein feines Geflecht, erlebbar für den Zuschauer wird dieses durch einen auch in den Nebenrollen überzeugenden Cast. Süddeutsche Zeitung

Die Zutaten passen perfekt zu einem Heimatfilm – das einzige, das Regisseur Nikolaus Leytner sich nicht bei diesem Genre ausborgt, ist der kreisende Adler am Himmel. (...) Diesen Tatort anzuschauen ist aber nicht fad, es ist ein solider Fall mit guten Dialogen. RP Online

Tatort-Kritik: Eisner und Fellner ermitteln in einem Alpendrama

Der Tonfall dieses "Tatort" ist sympathisch rustikal. Er ist ein Alpendrama, das klassisch die Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Schlägereien in der Schankwirtschaft und Schäferstündchen im Nadelwald durchspielt. (...) Aber es stört am Ende doch erheblich, dass viele der Frauenfiguren schwach umrissen und trüb wie ein Wald im Nebel bleiben; sie sind fast durchgehend auf Zuspruch und Zuwendung der Männer angewiesen. Das wirkt dann nicht dem Genre des Bergdramas gemäß archaisch, sondern allenfalls anachronistisch. Spiegel Online

22 Bilder
Foto: Gordon Muehle, rbb/PROVOBIS
Tatort-Kommissare: Wer ermittelt wo?schenk
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Foto: Gordon Muehle, rbb/PROVOBIS

Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.

Foto: Marcus Glahn, rbb

Berlin: Robert Karow (Mark Waschke) und Susanne Bonard (Corinna Harfouch).

Foto: Martin Valentin Menke, WDR/Bavaria Fiction GmbH

Köln: Hauptkommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Hauptkommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt).

Foto: Hendrik Heiden, BR/Tellux Film GmbH

München: Ivo Batic (Miroslav Nemec), Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer).

Foto: Christine Schroeder, Radio Bremen

Bremen: Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer), Mads Andersen (Dar Salim) und Linda Selb (Luise Wolfram).

Foto: Thomas Kost, WDR

Münster: Axel Prahl als Hauptkommissar Frank Thiel und Jan Josef Liefers als Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne.

Foto: Petro Domenigg, ARD Degeto/ORF/Prisma Film

Wien: Moritz Eisner (Harald Krassnitzer), Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Meret Schande (Christina Scherrer).

Foto: Christine Schroeder, NDR

Kiel: Axel Milberg als Hauptkommissar Klaus Borowski und Almila Bagriacik als Kommissarin Mila Sahin.

Foto: Martin Rottenkolber, WDR

Dortmund: Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger), Jan Pawlak (Rick Okon) und Peter Faber (Jörg Hartmann).

Foto: Swen Pförtner, dpa

Göttingen: Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Anaïs Schmitz (Florence Kasumba).

Foto: Manuela Meyer, SR

Saarbrücken: die Hauptkommissare Adam Schürk (Daniel Sträßer), Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer), Baumann (Brigitte Urhausen) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov).

Foto: Benoît Linder, SWR

Ludwigshafen: Ulrike Folkerts als Hauptkommissarin Lena Odenthal und Fallanalytikerin Johanna Stern (Lisa Bitter).

Foto: Christine Schröder, NDR

Hamburg: Wotan Wilke Möhring als Kommissar Thorsten Falke und Polizeioberkommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz).

Foto: Benoît Linder, SWR

Stuttgart: Richy Müller als Kommissar Thorsten Lannert (rechts) und Felix Klare als Kommissar Sebastian Bootz.

Foto: Marcus Glahn, MDR/MadeFor

Dresden: Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Michael Schnabel (Martin Brambach) und Leonie "Leo" Winkler (Cornelia Gröschel).

Foto: Bettina Müller, HR

Wiesbaden: Ulrich Tukur als LKA-Ermittler Felix Murot.

Foto: Bettina Müller, SWR

Mainz: Ellen Berlinger (Heike Makatsch) und Martin Rascher (Sebastian Blomberg).

Foto: Sava Hlavacek, ARD Degeto/SRF

Zürich: Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Profilerin Tessa Ott (Carol Schuler).

Foto: Bettina Müller, HR

Frankfurt: Margarita Broich als Hauptkommissarin Anna Janneke und Wolfram Koch als Hauptkommissar Paul Brix.

Foto: H. Heiden/Hager Moss Film/BR, dpa

Franken: Dagmar Manzel als Hauptkommissarin Paula Ringelhahn und Fabian Hinrichs als Hauptkommissar Felix Voss.

Foto: Benoît Linder, SWR

Schwarzwald: Eva Löbau als Kommissarin Franziska Tobler und Hans-Jochen Wagner als Kommissar Friedemann Berg.

Foto: Christine Schroeder, NDR

Hamburg: Til Schweiger als Nick Tschiller und Fahri Yardim als Yalcin Gümer.

 

Leider kommt die eigentliche Geschichte nur sehr schleppend in Fahrt und entwickelt - wenn überhaupt - nur im letzten Drittel eine Art Spannungsbogen. Dafür gibt es schon zigfach Gesehenes: Ein skrupelloser Juniorchef unterjocht aufgrund seiner schier unendlichen Macht ein ganzes Dorf und muss dies mit dem Leben bezahlen. Wer war denn nun der Mörder? Eine seiner zahlreichen Affären oder deren Männer, sein eigener Bruder, ein Umweltaktivist oder gar ein geprellter Geschäftspartner? Etwas zu viel Klischee und Geschichte vom Krimi-Reißbrett. Stern

Kritik und Pressestimmen zu den letzten Tatort-Folgen am Sonntag

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