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Tatort aus Kiel: TV-Tatort noch nie so "aggressiv" und "brutal": Die Pressestimmen

Tatort aus Kiel

TV-Tatort noch nie so "aggressiv" und "brutal": Die Pressestimmen

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    Sibel Kekilli und Axel Milberg ermittelten über Jahre gemeinsam in Kiel. Damit ist Schluss. Am Sonntag wurde der letzte Tatort vor der Sommepause ausgestrahlt und Kekilli hört auf.
    Sibel Kekilli und Axel Milberg ermittelten über Jahre gemeinsam in Kiel. Damit ist Schluss. Am Sonntag wurde der letzte Tatort vor der Sommepause ausgestrahlt und Kekilli hört auf. Foto: Markus Scholz (dpa)

    Der Kieler Tatort war der letzte vor der Sommerpause. Von "Borowski und das Fest des Nordens" müssen Zuschauer nun mindestens acht Wochen lang zehren - so lange wird voraussichtlich kein neuer Tatort ausgestrahlt. Stattdessen werden Wiederholungen bereits ausgestrahlter Folgen gezeigt. Doch war der Tatort aus Kiel ein ehrwürdigen Abschluss für die Saison? Die Pressestimmen.

    Pressestimmen zum Kieler Tatort "Borowski und das Fest des Nordens"

    "Der neue Kieler "Tatort: Borowski und das Fest des Nordens" ist ein schwer verdauliches Stück Fernsehunterhaltung. Zu sperrig und fordernd kommt der Film daher und lässt den Zuschauer ratlos zurück." t-online

    "Ein Film, über den noch lange geredet werden wird. Kompliziert, zeitweise überladen, Verstörend auch, durch extreme Nahaufnahmen. Aber trotzdem grandios, wenn man sich darauf einlässt. Auch weil die drei klasse Schauspieler Milberg, Kekilli und Mišel Maticevic (was für eine Körperkontrolle!) sich gegenseitig an die Wand spielen." Berliner Kurier

    "Der Krimi ist viel mit Steadicam und Handkamera gedreht, in tristen Sozialvierteln Kiels. Viele Szenen sind in dunkle Farben getaucht, umso mehr kommen Silhouetten, Geräusche, Stöhnen oder die Musik zur Geltung. Die brutalen Mord- und Gewaltszenen dürften nicht jedem gefallen." Abendzeitung München

    "Was schieflaufen konnte, lief bei diesem Krimi schief. Das Ergebnis ist trotzdem ganz wunderbar; so konsequent und kunstvoll torkelte der "Tatort" noch nie in die große Sommerlochdepression." Spiegel

    "So aggressiv und brutal war noch kein Kieler Tatort"

    "Die Schläge, die Roman Eggers der Frau verabreicht, sind schwer zu ertragen. Aber wenn man erzählen will, was Gewalt bedeutet, muss man Gewalt zeigen. Ein erschütternder Film. Manchmal möchte man wegsehen, manchmal muss man schlucken." Süddeutsche Zeitung

    "Aus den vielen losen Enden wird kein griffiger Erzählstrang mehr. Der Film brodelt vor sich hin, doch alles, was droht wie eine Sprengladung hochzugehen - Emotionen, Motive, Spannungsbögen - verpufft letztendlich im Nichts." Focus

    "So aggressiv und brutal war noch kein Kieler Tatort. Aber er gehört auch zu den schlechteren. Lediglich Mišel Maticevic überzeugt mit seinem großartigen Spiel." Bild

    Wissenswertes zum "Tatort"

    Der ARD-"Tatort" ist die langlebigste und erfolgreichste Krimireihe im deutschen Fernsehen.

    DER ERSTE FALL: Der erste "Tatort" war "Taxi nach Leipzig", der am 29. November 1970 lief. Der Hamburger Hauptkommissar Paul Trimmel (Walter Richter) musste einen deutsch-deutschen Mordfall klären. Der 1000. Tatort heißt ebenfalls "Taxi nach Leipzig".

    DIE ERSTE KOMMISSARIN: Als erste Ermittlerin der Reihe schickt der Südwestfunk (SWF) 1978 Kommissarin Marianne Buchmüller (Nicole Heesters) mit "Der Mann auf dem Hochsitz" ins Rennen. Bis 1980 gibt es drei Folgen.

    GIFTSCHRANK: Einige wenige Folgen dürfen nicht wiederholt werden. Sie haben senderintern einen Sperrvermerk. Die Gründe sind verschieden. So spielen bei "Wem Ehre gebührt" verletzte religiöse Gefühle eine Rolle, bei "Krokodilwächter" die große Brutalität im Film.

    DER MISSGLÜCKTESTE "TATORT": Zu den Tiefpunkten der "Tatort"-Reihe zählen Kritiker die Fälle (1996 - 1998) des Berliner Kommissars Ernst Roiter (Winfried Glatzeder). Aus Kostengründen hatten die Folgen eine billig wirkende Optik. Zudem warf man den Filmen vor, zu sexistisch, brutal oder zu wirr zu sein. Die Quoten waren trotzdem passabel.

    DIE MEISTEN ZUSCHAUER: "Rot - rot - tot" sahen am Neujahrstag 1978 mehr als 26 Millionen Menschen. Das entspricht einer Quote von 65 Prozent. In heutiger Zeit wäre das undenkbar.

    DIE MEISTEN TOTEN: Die Folge "Im Schmerz geboren" mit Ulrich Tukur als Felix Murot stellt einen Leichenrekord in der "Tatort"-Geschichte auf. Experten vom "Tatort-Fundus" zählen 51 Leichen.

    DER VORSPANN: 30 Sekunden mit spannender, hastiger Ohrwurmmusik, zwei Augen in Nahaufnahme, das rechte im Fadenkreuz, ein Mann, der abwehrend die Arme hebt, rennende Beine auf nassem Asphalt und ein Fingerabdruck, dessen Linie den Flüchtenden einkreist.

    "Bis auf Borowski versteht niemand, was den Täter umtreibt. Das zwanghafte Spiegeln der beiden extrem unangenehmen Charaktere führt nicht zu Spannung, sondern vielmehr zum Augenrollen." Stern

    "Der letzte „Tatort“ mit Sibel Kekilli ist zugleich einer ihrer stärksten Fälle. Bei vielen Zuschauern dürfte es der Film aber trotzdem schwer haben, denn in Bonnys aufwühlenden Krimidrama wird mit einigen erzählerischen Grundprinzipien der Erfolgsreihe gebrochen." Filmstarts

    AZ

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