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"Tatort" am Sonntag: Schauspieler Simon Schwarz ist der König der Nebenrollen

"Tatort" am Sonntag

Schauspieler Simon Schwarz ist der König der Nebenrollen

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    Am Sonntag ist Simon Schwarz im neuen ORF-„Tatort“ als „Inkasso Heinzi“ zu sehen.
    Am Sonntag ist Simon Schwarz im neuen ORF-„Tatort“ als „Inkasso Heinzi“ zu sehen. Foto: ARD Degeto, ORF,

    Ein Drehtag ist ausgefallen, und so hat Simon Schwarz spontan Zeit für ein Gespräch. Ansonsten ist sein Terminkalender bis Jahresende voll. Gerade dreht er den Film „Leberkäsjunkie“ aus der beliebten Eberhofer-Krimireihe. Der in Wien geborene und in Berlin lebende Schauspieler gehört seit Jahren zu den gefragtesten Darstellern im deutschen und österreichischen Fernsehen.

    Simon Schwarz schaut sonntags selbst gerne "Tatort"

    Am Sonntag zum Beispiel ist er wieder als „Inkasso Heinzi“ im Wiener „Tatort“ „Her mit der Marie!“ zu sehen. Als solcher tauchte er bereits mehrmals in dem „

    Schwarz selbst schaut sonntags gerne mal „Tatort“, daheim und gemütlich vorm Fernseher. Es sei ein erstaunlich vielschichtiges Format, das schon lange großen Erfolg habe. Nicht jede „Tatort“-Folge habe zwar die gleiche Qualität, aber das sei nun mal das Risiko, wenn man immer wieder mal etwas Neues ausprobiere.

    Simon Schwarz gibt Nebenrollen das gewisse Etwas

    Schwarz wird oft als Hauptdarsteller besetzt. Aber unbestritten ist er der König der Nebenrollen. Ihnen gibt er oft das gewisse Etwas. Der 47-Jährige erklärt das so: „Ich begreife einen Film wie ein Fußballspiel. Letztendlich gehe es um die Stärke des gesamten Teams. Jeder müsse seine Position optimal ausfüllen. Die einen verteidigen, die anderen bereiten vor, die dritten schießen die Tore. Schwarz sagt: „Ich weiß sehr genau, wie ich eine Figur so darstelle, dass ich mich nicht in den Vordergrund spiele, sie in ihrer Rolle im Film aber bestmöglich ausfülle.“ Der Fußballfan, dessen Lieblingsmannschaft seit Jugendzeit der FC Bayern München ist, mag privat schwarzen Humor, hört gerne klassische Musik und dreht fünf bis sechs Filme im Jahr. Ein wenig sei es die Existenzangst, die ihn antreibe, viel zu arbeiten. „Ich bin ein Angestellter, der aber durch alle sozialen Netze fallen würde.“

    Ferien hatte der österreichische Schauspieler schon lange nicht mehr

    Dabei kann er sich über Auftragsmangel nicht beklagen. Das geht sogar so weit, dass ihm seine Agentin dieses Jahr kurzerhand einen Urlaub verordnet hat, wie er bemerkt. „Ich habe schon lange keine Ferien mehr gemacht“, erklärt er. Im kommenden Januar werde er nun mit seiner Familie für mehrere Wochen in wärmere Gefilde fliegen. Es geht nach Indien, Laos und Vietnam.

    Sein Sehnsuchtsort liegt dabei nicht auf einer einsamen Insel, Schwarz träumt von einem Haus mit Garten an einem See im Voralpenland: „Das wäre perfekt.“ Nach Berlin sei er vor über 20 Jahren über seine Ex-Frau gekommen, mit der er zwei erwachsene Kinder hat. Er sei hängen geblieben. Beruflich sei das ein guter Standort, eine spezielle Liebe zur In-Metropole und politischen Hauptbühne des Landes habe sich aber nicht entwickelt. Schwarz ist durchaus ein politischer Mensch. Er würde ein Sektfrühstück mit Kanzlerin Angela Merkel einem mit Hollywoodstar Angelina Jolie vorziehen. Jolie würde zur Selbstinszenierung neigen, meint er; mit Merkel könne man über viele spannende Themen diskutieren.

    Simon Schwarz hält rechtspopulistische Partei FPÖ für problematisch

    Was die aktuelle deutsche Politik angeht, fehlen ihm jedoch Leute mit echten Zukunftsideen. „Die letzte große Vision liegt der Umweltbewegung zugrunde“, sagt Schwarz und kritisiert die Kurzatmigkeit des politischen Betriebs. Kritisch steht er auch der Entwicklung in seinem Heimatland Österreich gegenüber. Die Regierung Kurz hält er wegen der rechtspopulistischen FPÖ für problematisch. Dass deren Innenminister Herbert Kickl kürzlich vor kritischen Medien gewarnt hat, gehe nach Ansicht des Schauspielers „gar nicht“. „Die Pressefreiheit gehört zu den Grundpfeilern einer demokratischen Gesellschaft.“ Das Geschäft der Populisten sei es, Angst zu machen und einfache Lösungen anzubieten. Was die Welt stattdessen bräuchte, sei eine internationale Bewegung für Menschenrechte.

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