"Früher hätt's sowas jedenfalls net gäbba", beklagt Frau Keller, die Sekretärin im Ludwigshafener Kommissariat, die schlechte Stimmung im Team. Zurecht. Nicht nur, dass sich wie zuletzt Johanna Stern (Lisa Bitter) und Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) zoffen, es wird auch noch der gute Mario Kopper (Andreas Hoppe) in die verbale Schlammschlacht mit einbezogen.
Als Kopper der Profilerin Bitter ihre Computerverliebtheit vorwirft, schießt die gegen den als Wildpinkler geständigen Kollegen: "Mein Computer hebt nicht das Beinchen, um sein Revier zu markieren." Und dazu noch das Gezänk zwischen der ihrem Bauchgefühl folgenden Odenthal und der augenscheinlich empathielosen Analytikerin Stern.
"Du gehörst mir": Ein filmisch gut gemachter Tatort
Vor lauter Gezoffe erkennen die drei - im Gegensatz zum Zuschauer - lange Zeit nicht, wer hinter den Morden an einem Bodybuilder und seinem Spezl steckt. Die DNA des ersten Opfers führt zu einem brutalen Vergewaltigungsfall, den die junge Tänzerin Marie nur als Komapatientin überlebt. Ein Racheakt, grübeln die Ermittler, bevor sie sich wieder beharken.
Wer einen filmisch gut gemachten "Tatort" mag, wird Gefallen finden an der zweiten Ebene, die Regisseur Roland Suso Richter in "Du gehörst mir" eingezogen hat. Das Tagebuch-Video der Freundin Maries beschreibt in Bildern anstelle langwieriger Erklärungen das kurze Leben der Tänzerin. Schade allerdings, dass der Griff in die Klischeekiste allzu gründlich ausfällt. Bodybuilder, Drogenhandel, ein Rapper, der sich "El Macho" nennt, aber einen weichen Kern hat; dazu das blonde Flittchen aus der Saftbar der Muckibude. Irgendwie wäre es logisch, dass Odenthal demnächst hinschmeißt, Kopper nach Italien zieht und Stern doch nicht befördert wird. Lena, was wird aus Dir?