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Tatort: Tatort Köln - Eine U-Bahn-Schlägerei und viele offene Fragen

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Tatort Köln - Eine U-Bahn-Schlägerei und viele offene Fragen

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    Die Schauspieler Klaus J. Behrendt (l) als Kommissar Max Ballauf und Dietmar Bär als Kommissar Freddy Schenk werden diesen Sonntag mitten in ihren Fall hineingezogen.
    Die Schauspieler Klaus J. Behrendt (l) als Kommissar Max Ballauf und Dietmar Bär als Kommissar Freddy Schenk werden diesen Sonntag mitten in ihren Fall hineingezogen. Foto: Henning Kaiser (dpa)

    Beim Tatort aus Köln geht es sofort ordentlich zur Sache. Die aktuelle Folge mit dem passenden Titel "Ohnmacht" steigt rasant ein. In einer spektakulären Anfangsszene kommt es zu einer Schlägerei an einem U-Bahnhof. Doch auch nach dem Auftakt bleiben die Kommissare mitten im Geschehen - denn Max Ballauf ist eines der Opfer der gewaltsamen Auseinandersetzung.

    Im Tatort gibt es viele offene Fragen

    Auf dem Nachhauseweg beobachtet er, wie der Musikstudent Manuel Sievers auf dem Bahnsteig verprügelt wird. Während die Umstehenden nur zusehen, mischt sich Ballauf aktiv ein und wird prompt niedergeschlagen. Als er auf den Gleisen wieder zu sich kommt, sind die Schläger verschwunden - und mit ihnen auch die einfachen Erklärungen. Weil nämlich keiner der Zeugen Ballaufs Version der Geschichte bezeugen kann und die Tatverdächtigen behaupten, sie hätten sich gegen das in der Zwischenzeit verstorbene Opfer nur gewehrt, wird er von dem Fall abgezogen.

    Tatort-Kommissare vorübergehend getrennt

    Kollege Freddy Schenk muss nun alleine ermitteln. Ähnlich wie vor einer Woche im München-Tatort "Am Ende des Flurs" wird also ein lang bewährtes Ermittlerduo vorübergehend gesprengt. Jeder der Kommissare versucht für sich, Licht in den undurchsichtigen Fall zu bringen. Aber gegen die Verdächtigen - drei Jugendliche aus offenbar gutem Hause - sind Ballauf und Schenk im Tatort heute im wahrsten Sinne des Wortes ohnmächtig.

    Wie die meisten Tatort-Folgen aus Köln greift auch "Ohnmacht" eine gesellschaftliche Streitfrage auf. Zwar liegt die letzte aufsehenerregende U-Bahn-Prügelei bereits einige Zeit zurück, an Brisanz haben das Thema und die sich anschließenden Fragen nach Zivilcourage und Hilfsbereitschaft deswegen aber nicht verloren. Auch Schauspieler Klaus J. Behrendt, der im Tatort den verprügelten Kommissar Max Ballauf mimt, hält das Thema für wichtig: "Jeder Mensch hat eine eigene Vorstellung von Zivilcourage und wenn er die einsetzt, ist schon ganz viel gewonnen."

    Tatort greift das Thema Zivilcourage auf

    Die Erfolgsstory "Tatort"

    Der Tatort ist die älteste Krimireihe im deutschen Fernsehen. Zahlen und Fakten:

    Der erste Tatort "Taxi nach Leipzig" vom NDR wurde am 29. November 1970 ausgestrahlt.

    Am 28. November 2010 feierte der "Tatort" mit der Ausstrahlung der 781. Folge sein 40-jähriges Jubiläum.

    Während der "Tatort" zu Beginn nur einmal monatlich auf Sendung ging, ermitteln die Kommissare heute oft vier Mal im Monat.

    In 44 Jahren Tatort wirkten bisher über 100 Ermittler im Einsatz, viele davon als Team.

    Die meisten Fälle haben die Hauptkommissare Batic und Leitmayr (Miro Nemec und Udo Wachtveitl) aufgeklärt: in 69 Einsätzen ermittelte das Team vom BR aus München bisher.

    Seit dem Start der Reihe im Jahr 1970 wird der "Tatort" durch denselben Vorspann eingeleitet, der bis auf geringfügige Modernisierungen seither unverändert geblieben ist.

    Die Musik zum"Tatort"-Vorspann stammt von Klaus Doldinger. Augen und Beine im Vorspann gehören dem ehemaligen Schauspieler Horst Lettenmayer.

    Nach wie vor ist der "Tatort" die meistgesehene Krimireihe im deutschen Fernsehen.

    Am 16. Februar 2014 wurde der 900. "Tatort" ausgestrahlt.

    Regisseur Thomas Jauch hat sich die Frage nach Gewalt in der Öffentlichkeit bewusst zum Thema gesetzt: "Willkürliche Gewalt und mangelnde Zivilcourage sind leider ein großes Thema in unserer Gesellschaft geworden. Der Bürger denkt in der Regel, dass die Täter nicht ausreichend bestraft werden. Dass es in den wenigsten Fällen eine gerechte Lösung gibt, müssen auch Ballauf und Schenk erfahren. Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack."

    Gedreht wurde die Einstiegsszene des aktuellen Tatorts aus Köln an einem Ort, der seit einiger Zeit bundesweit für Aufsehen sorgt: an der neuen U-Bahn-Station "Rathaus" in der Rheinmetropole. Die Erweiterung der U-Bahn und der Bau unter anderem dieses Bahnhofs sorgen seit einiger Zeit für Kontroversen. Vor allem, seit in Folge der Bauarbeiten im März 2009 das Kölner Stadtarchiv komplett einstürzte. shf

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