Der Tatort hat ein neues Duo: Ellen Berlinger (Heike Makatsch) und Martin Rascher (Sebastian Blomberg) ermittelten am Ostermontag in Mainz (darum ging es in "Zeit der Frösche). Vollständig überzeugen konnten sie die Kritiker allerdings nicht. Die Pressestimmen.
Kritik zum Mainz-Tatort: Die Pressestimmen zu "Zeit der Frösche"
"Trotz des emotionalen Themas schafft es der Film nicht wirklich, Spannung aufzubauen. Wenn Sie kein ausgesprochener Heike-Makatsch-Fan sind und über Ostern sowieso schon zu viel ferngesehen haben, können Sie sich diesen Tatort getrost sparen." Stern
"Dreimal nur trat Heesters als Ermittlerin in Erscheinung; kaum anzunehmen, dass es bei Makatsch mehr Folgen werden. Was im Drehbuch als schwierige Annäherung zwischen einsamen Menschen angelegt gewesen sein mag, wird zum Egotrip." Spiegel Online
Wissenswertes zum "Tatort"
Der ARD-"Tatort" ist die langlebigste und erfolgreichste Krimireihe im deutschen Fernsehen.
DER ERSTE FALL: Der erste "Tatort" war "Taxi nach Leipzig", der am 29. November 1970 lief. Der Hamburger Hauptkommissar Paul Trimmel (Walter Richter) musste einen deutsch-deutschen Mordfall klären. Der 1000. Tatort heißt ebenfalls "Taxi nach Leipzig".
DIE ERSTE KOMMISSARIN: Als erste Ermittlerin der Reihe schickt der Südwestfunk (SWF) 1978 Kommissarin Marianne Buchmüller (Nicole Heesters) mit "Der Mann auf dem Hochsitz" ins Rennen. Bis 1980 gibt es drei Folgen.
GIFTSCHRANK: Einige wenige Folgen dürfen nicht wiederholt werden. Sie haben senderintern einen Sperrvermerk. Die Gründe sind verschieden. So spielen bei "Wem Ehre gebührt" verletzte religiöse Gefühle eine Rolle, bei "Krokodilwächter" die große Brutalität im Film.
DER MISSGLÜCKTESTE "TATORT": Zu den Tiefpunkten der "Tatort"-Reihe zählen Kritiker die Fälle (1996 - 1998) des Berliner Kommissars Ernst Roiter (Winfried Glatzeder). Aus Kostengründen hatten die Folgen eine billig wirkende Optik. Zudem warf man den Filmen vor, zu sexistisch, brutal oder zu wirr zu sein. Die Quoten waren trotzdem passabel.
DIE MEISTEN ZUSCHAUER: "Rot - rot - tot" sahen am Neujahrstag 1978 mehr als 26 Millionen Menschen. Das entspricht einer Quote von 65 Prozent. In heutiger Zeit wäre das undenkbar.
DIE MEISTEN TOTEN: Die Folge "Im Schmerz geboren" mit Ulrich Tukur als Felix Murot stellt einen Leichenrekord in der "Tatort"-Geschichte auf. Experten vom "Tatort-Fundus" zählen 51 Leichen.
DER VORSPANN: 30 Sekunden mit spannender, hastiger Ohrwurmmusik, zwei Augen in Nahaufnahme, das rechte im Fadenkreuz, ein Mann, der abwehrend die Arme hebt, rennende Beine auf nassem Asphalt und ein Fingerabdruck, dessen Linie den Flüchtenden einkreist.
"Der Film hat stellenweise Spannung, aber auch Logik-Lecks. Makatsch spielt die alleinerziehende Mutter und angestrengte Mörderjägerin sehr ordentlich. Wäre schade, wenn wir bis Ostern 2020 auf ihr drittes Mal warten müssten." Bild
"So träge wie die titelgebenden Frösche zur Winterszeit agieren in diesem SWR-Tatort aus Mainz die Protagonisten. Ein paar weniger Sonderfall-Charaktere und etwas mehr Schwung hätten diesem Tatort gut getan." Abendzeitung
"Die früh zu ahnende Auflösung wird eher pflichtschuldig heruntererzählt. Zugleich aber funktionieren die emotionalen Szenen sehr gut, denn schauspielerisch hält der Film bis in die Kinderrollen hinein sein hohes Niveau." Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Immer wieder zeigt dieser Film solche Mühe mit der Erzähllogik. Aber der Schweizer Regisseur Markus Imboden rettet das in eleganter Weise und rückt die Ermittlerin in einer hell-dunklen Charakterstudie ganz ins Zentrum." Neue Züricher Zeitung
"So überfordert die eine, so verstört der andere. Es muss ja nicht immer das komplette SEK durchs Bild rennen, aber das ausgerechnet gleich zwei Kriminalbeamte mit mangelhafter Sozialkompetenz im Alleingang ein Kapitalverbrechen aufklären sollen, kann denn doch wenig überzeugen." Berliner Zeitung
Tatort-Kritik: Ein Lichtblick ist Luis Kurecki
"Von einem Ermittlerteam, das sich wunderbar ergänzt oder herrlich reibt, kann keine Rede sein. Vielleicht hätte es der Folge gut getan, wenn Rascher mehr als nur der übersensible Statist gewesen wäre. Ein Lichtblick ist Luis Kurecki, der seine Rolle großartig spielt." General-Anzeiger
"Heike Makatsch kann man – im Gegensatz zu ihrem ersten Tatort – diesmal durchaus attestieren, angekommen zu sein. Befreit von allzu schwerem privaten Ballast, den sie vor zwei Jahren noch durch den Film schleppte. Und vor allem angereichert mit einem (Ermittlungs-)Partner, der mit seinem Weltschmerz eine nahezu perfekte Ergänzung ist." Osnabrücker Zeitung
"Schon lange gab es keinen derart dramatischen und auch gut gespielten Tatort zu sehen. Beeindruckend ist „Zeit der Frösche“ deshalb, weil der Krimi die Zerrissenheit und Nöte zweier Teenager thematisch raffiniert bündelt." Augsburger Allgemeine, hier geht es zur kompletten Kritik.