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Foto: Benoît Lindner, SWR
Foto: Benoît Lindner, SWR

Emil Luxinger (André M. Hennicke) ist Mittelpunkt eines magischen Rituals: Szene aus dem Tatort "Hüter der Schwelle", der heute Abend im Ersten läuft.

Tatort
30.09.2019

"Mumpitz, Hokuspokus, Firlefanz": Die Kritik zum Stuttgart-Tatort gestern

Experiment gescheitert: Der Stuttgart-Tatort gestern verrennt sich in Magie und Mystik. Von den Medien gibt es für "Hüter der Schwelle" viel Kritik. Die Pressestimmen.

Wieder mal ein Tatort-Experiment. Und wieder gibt es ordentlich Kritik für die Macher: Im Stuttgart-Tatort heute ermitteln Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) nach dem Tod eines Studenten. Ein okkulter Ritual-Mord? Ins Visier der Kommissare gerät Magier Emil Luxinger (André M. Hennicke).

Der Rest von "Hüter der Schwelle" ist allerdings wenig Krimi. Das mögliche Motiv liegt Jahrhunderte zurück: Ein Hexenjäger treibt im mittelalterlichen Esslingen am Neckar sein Unwesen. Im Hier und Jetzt müssen sich die Protagonisten der Geschichte stellen. Und für die Ermittler beginnt ein ziemlich abgefahrener Tripp.

Wie fanden Sie den Tatort letzten Sonntag? Lesen Sie dazu: Kritik zum Weimar-Tatort: "Humordürre bei Dorn und Lessing"

Die Resonanz auf das Werk von Regisseur Piotr J. Lewandowski ist leider ziemlich deutlich. Beim Blick in die Medien findet sich wenig warme Wort, dafür viel Kritik. Die Pressestimmen.

Kritik zum Tatort gestern: hanebüchen

Märchenstunde zur besten Sendezeit: Die Tatort-Kommissare Lannert und Bootz ermitteln in einem Ritualmord, dessen Motiv im Mittelalter zu liegen scheint. Klingt hanebüchen? Ist es auch. Stern

Der Stuttgart-Tatort "Hüter der Schwelle" scheint mit dem originellen Thema Hexerei zunächst aufs Ganze zu gehen, traut sich dann aber nicht wirklich was. Eigentlich gar nichts. Das ist schade. Frankfurter Rundschau

Ein bisschen von Polanskis "Neun Pforten", ein bisschen von Finchers "Fight Club" - für den ganz großen Horror-Tatort reicht es leider nicht ganz. Spiegel Online

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Foto: Benoît Lindner, SWR
Foto: Benoît Lindner, SWR

Erinnert an "Fight Club": Sebastian Bootz (Felix Klare) im neuen Stuttgart-Tatort.

"Hüter der Schwelle" ist die erste Arbeit für die Reihe von Regisseur Piotr J. Lewandowski und sie ist (...) wirklich gelungen. Immer wieder transzendiert dieser Film aus Gegenwarts-Schwaben heraus in Halb- und Unterwelten, die Idee der Schwellen wird schon in der ersten Sequenz sinnig etabliert. Süddeutsche Zeitung

Bewertung zu "Hüter der Schwelle": Nie war ein Tatort weniger Krimi

Dem Tatort-Zuschauer sind in der Vergangenheit schon die merkwürdigsten Drehbücher vorgesetzt worden. Doch was Autor Michael Glasauer in seiner Alchimistenküche zusammengebraut hat, dürfte allem die Krone aufsetzen. Nie war ein Tatort weniger Krimi. „Hüter der Schwelle“ erweist sich als schwer verdauliche Mischung aus Regionallegende, Fantasy und Mystery, aufgekocht in der dünnen Brühe der Scheinphilosophie. Berliner Morgenpost

Der Tatort aus Stuttgart war zuletzt richtig gut, geht heute Abend aber auf rasante Talfahrt: In der Folge „Hüter der Schwelle“ müssen Thorsten Lannert und Sebastian Bootz einen Ritualmord aufklären. Und der Film gerät streckenweise zu einem schwer erträglichen Fantasy-Firlefanz. Neue Osnabrücker Zeitung

Ein eher dunkles Kapitel aus Stuttgart. Neue Zürcher Zeitung

Auf den Stuttgarter Tatort war zuletzt Verlass. Die Fälle der Kommissare Thorsten Lannert und Sebastian Bootz zählten seit „Stau“ (2017) und zuletzt "Anne und der Tod" stets zu den sehenswertesten Beiträgen dieser Krimireihe. Umso größer ist nun die Enttäuschung über „Hüter der Schwelle“, ein Film, der leider ziemlicher Mumpitz ist. Oder anders ausgedrückt: Schwaben-Hokuspokus mit einer kleinen Prise von „Fight Club“. Das klingt zwar nach einer ungewöhnlichen Mischung, die allerdings überhaupt nicht stimmig ist – um es freundlich auszudrücken. Redaktionsnetzwerk Deutschland

Stuttgart-Tatort in der Kritik: "Kurz vor der Mumpitzschranke"

"Hüter der Schwelle" ist sicher kein Tatort für das ganz große Publikum, eher einer, an dem sich die Geister scheiden! Vielen wird der Hokuspokus eine Nummer zu abgedreht sein, doch Regisseur Piotr J. Lewandowski denkt seinen Fernsehkrimi ganz konsequent aus einem ambitionierten Kino-Gestus heraus. Vom überlappenden Tonschnitt, kunstvollen Lichtsetzungen bis zu einer komplex montierten, rauschhaften Szene, die Bootz zwischen Sex, Fight-Club-Nahkampf und Transzendenz taumeln lässt, überzeugt hier großes gestalterisches Können. TV Spielfilm

Als Budenzauber großartig, als Tatort kurz vor der Mumpitzschranke. Welt

22 Bilder
Foto: Gordon Muehle, rbb/PROVOBIS
Tatort-Kommissare: Wer ermittelt wo?schenk
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Foto: Gordon Muehle, rbb/PROVOBIS

Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.

Foto: Marcus Glahn, rbb

Berlin: Robert Karow (Mark Waschke) und Susanne Bonard (Corinna Harfouch).

Foto: Martin Valentin Menke, WDR/Bavaria Fiction GmbH

Köln: Hauptkommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Hauptkommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt).

Foto: Hendrik Heiden, BR/Tellux Film GmbH

München: Ivo Batic (Miroslav Nemec), Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer).

Foto: Christine Schroeder, Radio Bremen

Bremen: Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer), Mads Andersen (Dar Salim) und Linda Selb (Luise Wolfram).

Foto: Thomas Kost, WDR

Münster: Axel Prahl als Hauptkommissar Frank Thiel und Jan Josef Liefers als Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne.

Foto: Petro Domenigg, ARD Degeto/ORF/Prisma Film

Wien: Moritz Eisner (Harald Krassnitzer), Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Meret Schande (Christina Scherrer).

Foto: Christine Schroeder, NDR

Kiel: Axel Milberg als Hauptkommissar Klaus Borowski und Almila Bagriacik als Kommissarin Mila Sahin.

Foto: Martin Rottenkolber, WDR

Dortmund: Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger), Jan Pawlak (Rick Okon) und Peter Faber (Jörg Hartmann).

Foto: Swen Pförtner, dpa

Göttingen: Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Anaïs Schmitz (Florence Kasumba).

Foto: Manuela Meyer, SR

Saarbrücken: die Hauptkommissare Adam Schürk (Daniel Sträßer), Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer), Baumann (Brigitte Urhausen) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov).

Foto: Benoît Linder, SWR

Ludwigshafen: Ulrike Folkerts als Hauptkommissarin Lena Odenthal und Fallanalytikerin Johanna Stern (Lisa Bitter).

Foto: Christine Schröder, NDR

Hamburg: Wotan Wilke Möhring als Kommissar Thorsten Falke und Polizeioberkommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz).

Foto: Benoît Linder, SWR

Stuttgart: Richy Müller als Kommissar Thorsten Lannert (rechts) und Felix Klare als Kommissar Sebastian Bootz.

Foto: Marcus Glahn, MDR/MadeFor

Dresden: Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Michael Schnabel (Martin Brambach) und Leonie "Leo" Winkler (Cornelia Gröschel).

Foto: Bettina Müller, HR

Wiesbaden: Ulrich Tukur als LKA-Ermittler Felix Murot.

Foto: Bettina Müller, SWR

Mainz: Ellen Berlinger (Heike Makatsch) und Martin Rascher (Sebastian Blomberg).

Foto: Sava Hlavacek, ARD Degeto/SRF

Zürich: Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Profilerin Tessa Ott (Carol Schuler).

Foto: Bettina Müller, HR

Frankfurt: Margarita Broich als Hauptkommissarin Anna Janneke und Wolfram Koch als Hauptkommissar Paul Brix.

Foto: H. Heiden/Hager Moss Film/BR, dpa

Franken: Dagmar Manzel als Hauptkommissarin Paula Ringelhahn und Fabian Hinrichs als Hauptkommissar Felix Voss.

Foto: Benoît Linder, SWR

Schwarzwald: Eva Löbau als Kommissarin Franziska Tobler und Hans-Jochen Wagner als Kommissar Friedemann Berg.

Foto: Christine Schroeder, NDR

Hamburg: Til Schweiger als Nick Tschiller und Fahri Yardim als Yalcin Gümer.

Dass das Sprichwort „Viel hilft viel“ großer Quatsch sein kann, das zeigt dieser Tatort aus Stuttgart ganz hervorragend. Was es Sonntagabend alles zu sehen gibt: einen angeblichen Ritual-Mord, Hinweise auf Okkultes samt sektiererisch anmutendem Glatzkopf, eine kleine, verbotene Ermittler-Liebesgeschichte und eine Anleihe an den noch immer großartigen Film „Fight Club“. Das ist viel – zu viel. So sehr es schmerzt, das sagen zu müssen, weil die beiden Stuttgarter Ermittler Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) sonst zu den Guten zählen. RP Online

Der neue Tatort „Hüter der Schwelle“ nimmt irren Okkultismus und dubiose Hexerei ins Zentrum der Handlung: bildgewaltig aber mit teils übertriebenen Darstellungen und Handlungen, in denen sich der „Tatort“-Kommissar mit sich selbst auseinandersetzen muss. Ein Graus für jeden konservativen Tatort-Zuschauer, der sich Ermittlungen ohne abwegige Verstrickungen der Kommissare und überspannte Szenen wünscht. Der Westen

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