"Land in dieser Zeit" hieß der neue Tatort aus Frankfurt, der am Sonntag (20.15 Uhr - hier geht's zum Trailer) im Ersten lief. Hier erfahren Sie, wie die Presse den Krimi bewertete. Ganz einig waren sich die Kritiker nicht.
"Tatort findet wieder in die Spur zurück"
Spiegel Online: "Ein "Tatort", der mit verbaler und musikalischer Leichtigkeit daherkommt und doch das schwierige Thema der Stunde behandelt. Am Ende scheinen die Macher dann aber der eigenen Erzählstrategie zu misstrauen, das Ende ist leider sehr platt."
Bild.de: "Auch wenn hier das Rechtsradikalen-Milieu mal ganz anders beleuchtet wird, Spannung will nicht wirklich aufkommen. Dieser "Tatort" steckt voller Klischees. Zum Beispiel hat nicht jeder der im Chor singt, eine rechte Gesinnung. (...) Der fünfte Fall des Frankfurter Teams ist leider ihr schlechtester."
Stern.de: "Nach der verunglückten letzten Folge findet der Frankfurt-"Tatort" wieder in die Spur zurück. "Land in unserer Zeit" ist eine Bestandsaufnahme der deutschen Gesellschaft im Jahr 2017 - und lässt sich als Kommentar zur "Nafri"-Debatte verstehen."
Berliner-Zeitung.de: "Dem Pauschalverdacht gegenüber Flüchtlingen setzen die Autoren ein paar ordentlich kriminelle deutsche Brandstifter (und schlimmeres) entgegen. Umstimmen wird es sicher niemanden, und der Sache wird der Krimi auch nicht gerecht – kann er auch gar nicht. Aber immerhin trauen sich die Autoren des Frankfurter "Tatorts" was."
Abendzeitung.de: "Der Krimi ist spannend und unterhaltsam zugleich. Außerdem passt der Fall thematisch sehr gut in die Zeit. Die Ermittlungen im rechten Milieu werden dabei durchaus realistisch, aber ohne Fingerzeig dargestellt."
Unsere Kritik: Ein eher schwacher Frankfurt-Tatort
Afghanistan als Abschiebeland, brutale Gewalt gegen Ausländer, Flüchtlinge mit falschen Identitäten und eine neue Rechte: "Land in dieser Zeit" reißt viele aktuelle gesellschaftspolitische Konflikte und Probleme an, vertieft aber kein Thema. Das Drehbuch hat einerseits Längen, viele der überraschenden Wendungen und die Situationskomik wirken dafür konstruiert oder oberflächlich. Oft bleiben Fragezeichen zurück, etwa bei manchen Charakteren, die in die Handlung eingeführt werden, allerdings nur schemen- oder rätselhaft. Fazit: Nach dem viel gelobten "Wendehammer" ein eher schwacher Frankfurt-Tatort.
Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen
15. Januar: "Wacht am Rhein" (Köln)
22. Januar: "Schock" (Wien)
29. Januar: "Söhne und Väter" (Saarbrücken)