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Tatort-Kritik: "Zorn Gottes": "Tatort" am Sonntag dreht sich um Angst vor IS-Terror

Tatort-Kritik: "Zorn Gottes"

"Tatort" am Sonntag dreht sich um Angst vor IS-Terror

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    "Zorn Gottes": Der "Tatort" am Sonntag beschäftigt sich mit einem aktuellen Thema.
    "Zorn Gottes": Der "Tatort" am Sonntag beschäftigt sich mit einem aktuellen Thema. Foto: NDR/Marion von der Mehden

    Man muss dieser Krimireihe dankbar sein. Haben ihre Macher doch einen Spürsinn für aktuelle Themen, die sich in einer fiktiven Geschichte auf spannende Weise unterbringen lassen. Erst einige Polit-Thriller, nun folgt mit "Zorn Gottes" ein Terror-Drama. Der Islamist Enis, der beim sogenannten Islamischen Staat IS in Syrien ausgebildet wurde, kehrt nach Deutschland zurück. Flughafenschleuser in Hannover machen es möglich.

    Und so stellt sich alsbald die Frage: Wird der vom "Heiligen Krieg" beseelte junge Mann einen Anschlag begehen? Und wo, und wann? Autor Florian Oeller und Regisseur Özgür Yildirim haben eine gewaltige Menge von Themen in den "Tatort"gepackt: Die aus einer Jugendbande stammende Verbundenheit zwischen Schleuser und dem Rückkehrer. Der Vater, der seinen Sohn Enis liebt, auch ohne Menschenleben kostende Beweise. Was der aber nicht glauben darf, weil indoktriniert. Böser Westen und so.

    "Tatort" am Sonntag: Modisch-knappe Szenenwechsel

    Damit nicht genug: Hauptkommissar Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring), der Sicherheitschecks am Flughafen Hannover macht, wofür er überqualifiziert ist, erhält mit der gleichfalls überqualifizierten Julia Grosz (Franziska Weisz) eine neue Kollegin, ausgestattet mit einem Afghanistan-Trauma. Das kann noch was werden.

    Nicht immer sind die mitunter modisch-knappen Szenenwechsel bei diesem aktuellen Thema leicht nachzuvollziehen, und auch Regisseur Yildirim arbeitet zeitgeistig. Er steckt seine Figuren in die Geometrie der Vertikalen und der Ebenen, die ein Airport nun mal hergibt und schaut auch in die Katakomben, die kein Reisender kennt.

    Ausnahmsweise wollen wir diesmal auf den Soundtrack eingehen. Der Song "Nearer To You", von Mousse T. geschrieben und von James Yuill gesungen, kommentiert den Film zum Ende hin zwar nicht, überzeugt aber dank seiner wehmütig-melancholischen Art. Das könnte ein Hit werden.

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