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Tatort-Kritik: Zähe Handlung: So war der Tatort "Die Wahrheit" aus München gestern

Tatort-Kritik

Zähe Handlung: So war der Tatort "Die Wahrheit" aus München gestern

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    Beim "Tatort" heute kommen die Ermittler lange nicht weiter.
    Beim "Tatort" heute kommen die Ermittler lange nicht weiter. Foto: BR, X Filme, Hagen Keller

    "Die Wahrheit" heißt der Tatort, der gestern ab 20.15 Uhr in der ARD lief. Worum geht es in dieser Folge vom Tatort aus München? Lohnt sich die Folge?

    Tatort: Handlung von "Die Wahrheit"

    In München wird bei dem Tatort ein Familienvater vor den Augen von Frau und Kind erstochen. Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) nehmen die Ermittlungen auf und suchen nach dem Täter, der fliehen konnte. Viele Zeugen haben die Attacke beobachtet - aber jeder schildert die Tat anders. "Die Wahrheit" lässt sich damit nur schwer finden.

    Erschwert wird das durch die persönlichen Probleme der Kommissare. Batic freundet sich mit der Witwe und dem Kind des Getöteten an. Leitmayr leidet als Soko-Leiter währenddessen unter intriganten Planspielen. Als dann auch noch ein zweiter Mord passiert, stehen die Kommissare noch mehr unter Druck.

    Wie läuft es bei den Kommissaren im Tatort aus München?

    Die persönlichen Probleme von Batic und Leitmayr spielen im Tatort eine wichtige Rolle. "Die Wahrheit" schildert auch die Lebenskrise zweier Kommissare, die zu viel erlebt haben. Dabei geraten die beiden auch miteinander in Streit.

    Lohnt sich der Tatort?

    Der Tatort "Die Wahrheit" lohnt sich nicht - außer für ganz große Fans der Reihe, die keine Folge verpassen möchten. Denn alles ist kompliziert und die Ermittler stehen ratlos daneben.

    Dabei sind Handlung und Inszenierung ziemlich zäh - selbst die Gags verpuffen schnell. Vielleicht ist der Tatort aus München einfach nicht mehr zeitgemäß. An anderen Tatort-Standtorten bewegt sich deutlich mehr. Ein bisschen fehlt auch eine Frau bei diesem Ermittler-Team - vor allem weil Fallanalytikerin Christine Lerch (Lisa Wagner) zum FBI wechselt.

    Wissenswertes zum "Tatort"

    Der ARD-"Tatort" ist die langlebigste und erfolgreichste Krimireihe im deutschen Fernsehen.

    DER ERSTE FALL: Der erste "Tatort" war "Taxi nach Leipzig", der am 29. November 1970 lief. Der Hamburger Hauptkommissar Paul Trimmel (Walter Richter) musste einen deutsch-deutschen Mordfall klären. Der 1000. Tatort heißt ebenfalls "Taxi nach Leipzig".

    DIE ERSTE KOMMISSARIN: Als erste Ermittlerin der Reihe schickt der Südwestfunk (SWF) 1978 Kommissarin Marianne Buchmüller (Nicole Heesters) mit "Der Mann auf dem Hochsitz" ins Rennen. Bis 1980 gibt es drei Folgen.

    GIFTSCHRANK: Einige wenige Folgen dürfen nicht wiederholt werden. Sie haben senderintern einen Sperrvermerk. Die Gründe sind verschieden. So spielen bei "Wem Ehre gebührt" verletzte religiöse Gefühle eine Rolle, bei "Krokodilwächter" die große Brutalität im Film.

    DER MISSGLÜCKTESTE "TATORT": Zu den Tiefpunkten der "Tatort"-Reihe zählen Kritiker die Fälle (1996 - 1998) des Berliner Kommissars Ernst Roiter (Winfried Glatzeder). Aus Kostengründen hatten die Folgen eine billig wirkende Optik. Zudem warf man den Filmen vor, zu sexistisch, brutal oder zu wirr zu sein. Die Quoten waren trotzdem passabel.

    DIE MEISTEN ZUSCHAUER: "Rot - rot - tot" sahen am Neujahrstag 1978 mehr als 26 Millionen Menschen. Das entspricht einer Quote von 65 Prozent. In heutiger Zeit wäre das undenkbar.

    DIE MEISTEN TOTEN: Die Folge "Im Schmerz geboren" mit Ulrich Tukur als Felix Murot stellt einen Leichenrekord in der "Tatort"-Geschichte auf. Experten vom "Tatort-Fundus" zählen 51 Leichen.

    DER VORSPANN: 30 Sekunden mit spannender, hastiger Ohrwurmmusik, zwei Augen in Nahaufnahme, das rechte im Fadenkreuz, ein Mann, der abwehrend die Arme hebt, rennende Beine auf nassem Asphalt und ein Fingerabdruck, dessen Linie den Flüchtenden einkreist.

    Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen

    30. Oktober: "Echolot" (Bremen)

    6. November: "Borowski und das verlorene Mädchen" (Kiel)

    13. November: "Taxi nach Leipzig" (1000. Tatort-Folge mit den Kommissaren Lindholm/Borowski)

    AZ

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