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Der Tatort mit Ulrich Tukur ist wieder einmal ein mutiges Experiment.

Tatort-Kritik
20.11.2016

Wieso sich der Tatort "Es lebe der Tod" mit Tukur lohnt

Von Rupert Huber

Der neue Tatort mit Ulrich Tukur setzt am Sonntag wieder auf Experimente. Warum sich der Psychotrip dieses Mal wirklich lohnt, erfahren Sie in unserer Kritik zu "Es lebe der Tod".

Was macht ein Wiesbadener LKA-Ermittler, wenn sich nach einer Mordserie am Handy ein Typ meldet, der sagt: „Ich bin der Mann, den Sie suchen“? Wenn der Polizist Felix Murot heißt und von Ulrich Tukur gespielt wird, ahnt man als „Tatort“-Fan schon, dass nun ein Psychotrip ansteht.

„Es lebe der Tod“, ein griffiger Titel für die mutige Produktion des Hessischen Rundfunks, dürfte wieder gut ankommen bei den Kritikern, derweil große Teile des Publikums über zu lange Dialoge und die absurden Theorien des tötenden Sonderlings Arthur Steinmetz (Jens Harzer) rätseln dürften.

Tatort-Kritik: Jens Harzer stiehlt Ulrich Tukur die Show

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Foto: Gordon Muehle, rbb/PROVOBIS
Tatort-Kommissare: Wer ermittelt wo?schenk
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Foto: Gordon Muehle, rbb/PROVOBIS

Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.

Foto: Marcus Glahn, rbb

Berlin: Robert Karow (Mark Waschke) und Susanne Bonard (Corinna Harfouch).

Foto: Martin Valentin Menke, WDR/Bavaria Fiction GmbH

Köln: Hauptkommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Hauptkommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt).

Foto: Hendrik Heiden, BR/Tellux Film GmbH

München: Ivo Batic (Miroslav Nemec), Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer).

Foto: Christine Schroeder, Radio Bremen

Bremen: Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer), Mads Andersen (Dar Salim) und Linda Selb (Luise Wolfram).

Foto: Thomas Kost, WDR

Münster: Axel Prahl als Hauptkommissar Frank Thiel und Jan Josef Liefers als Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne.

Foto: Petro Domenigg, ARD Degeto/ORF/Prisma Film

Wien: Moritz Eisner (Harald Krassnitzer), Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Meret Schande (Christina Scherrer).

Foto: Christine Schroeder, NDR

Kiel: Axel Milberg als Hauptkommissar Klaus Borowski und Almila Bagriacik als Kommissarin Mila Sahin.

Foto: Martin Rottenkolber, WDR

Dortmund: Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger), Jan Pawlak (Rick Okon) und Peter Faber (Jörg Hartmann).

Foto: Swen Pförtner, dpa

Göttingen: Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Anaïs Schmitz (Florence Kasumba).

Foto: Manuela Meyer, SR

Saarbrücken: die Hauptkommissare Adam Schürk (Daniel Sträßer), Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer), Baumann (Brigitte Urhausen) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov).

Foto: Benoît Linder, SWR

Ludwigshafen: Ulrike Folkerts als Hauptkommissarin Lena Odenthal und Fallanalytikerin Johanna Stern (Lisa Bitter).

Foto: Christine Schröder, NDR

Hamburg: Wotan Wilke Möhring als Kommissar Thorsten Falke und Polizeioberkommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz).

Foto: Benoît Linder, SWR

Stuttgart: Richy Müller als Kommissar Thorsten Lannert (rechts) und Felix Klare als Kommissar Sebastian Bootz.

Foto: Marcus Glahn, MDR/MadeFor

Dresden: Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Michael Schnabel (Martin Brambach) und Leonie "Leo" Winkler (Cornelia Gröschel).

Foto: Bettina Müller, HR

Wiesbaden: Ulrich Tukur als LKA-Ermittler Felix Murot.

Foto: Bettina Müller, SWR

Mainz: Ellen Berlinger (Heike Makatsch) und Martin Rascher (Sebastian Blomberg).

Foto: Sava Hlavacek, ARD Degeto/SRF

Zürich: Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Profilerin Tessa Ott (Carol Schuler).

Foto: Bettina Müller, HR

Frankfurt: Margarita Broich als Hauptkommissarin Anna Janneke und Wolfram Koch als Hauptkommissar Paul Brix.

Foto: H. Heiden/Hager Moss Film/BR, dpa

Franken: Dagmar Manzel als Hauptkommissarin Paula Ringelhahn und Fabian Hinrichs als Hauptkommissar Felix Voss.

Foto: Benoît Linder, SWR

Schwarzwald: Eva Löbau als Kommissarin Franziska Tobler und Hans-Jochen Wagner als Kommissar Friedemann Berg.

Foto: Christine Schroeder, NDR

Hamburg: Til Schweiger als Nick Tschiller und Fahri Yardim als Yalcin Gümer.

Dabei bewegen sich der Melancholiker Murot und der so traurige wie durchgeknallte Steinmetz auf einer gemeinsamen emotionalen Ebene. Zwei verwandte Seelen auf unterschiedlichen Seiten der Wahrnehmung von Tod und Gerechtigkeit. Steinmetz, der kranke Menschen mit aufgeschlitzten Pulsadern bevorzugt in der Badewanne entsorgt, auf der anderen Seite Murot, dem Todesgedanken nicht fremd sind, seitdem er an einem Gehirntumor gelitten hatte.

Wie eine schwarze Wolke hängt deshalb auch der Tod über dem schwerkranken Steinmetz, der mit seinen Philosophien und Kindheitstraumata dem Polizisten sein kompliziertes Leben noch schwerer macht. Wobei Schauspieler Jens Harzer Tukur sogar die Schau stiehlt.

Warum sich der Tatort "Es lebe der Tod" lohnt

Zum Glück kratzen Drehbuchautor Erol Yesilkaya und Regisseur Sebastian Marka (in kinogerechten Breitwandbildern) noch die Kurve in Richtung Krimi und eines spannenden, wenn auch sehr melodramatischen, Finales. Insgesamt fällt „Es lebe der Tod“ ein wenig zurück hinter den Murot-„Tatort“-Produktionen „Im Schmerz geboren“ mit seinen Western- und Shakespeare-Anspielungen und „Wer bin ich?“, wo Tukur in einer zweiten Ebene auf sich selbst traf.

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Foto: Rolf Vennenbernd (dpa)
Tatort und viel viel Fußball: Die Quoten-Highlights im TV-Jahr 2015
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Foto: Rolf Vennenbernd (dpa)

An Tatort und Fußball führte 2015 im Fernsehen kein Weg vorbei. Die Top-Ten der Einschaltquoten.

Foto: Arne Dedert, dpa

Platz 10: Das EM-Qualifikationsspiel Georgien gegen Deutschland (0:2) verfolgten durchschnittlich 11,62 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher.

Foto: Kay Nietfeld, dpa

Auf Platz neun landet das DFB-Pokalfinale zwischen dem VFL Wolfsburgs und Borussia Dortmund. Den 3:1-Erfolg der Wölfe sahen 11,94 Millionen Zuschauer.

Foto: Federico Gambarini, dpa

Beim Fußball-Länderspiel Schottland gegen Deutschland erzielt Ilkay Gündogan das wichtige 3:2-Siegtor. Mit ihm jubelten 11,97 Millionen Zuschauer am Bildschirm.

Foto: Jörg Carstensen, dpa

12,21 Millionen Zuschauer sahen Dagmar Manzel als Paula Ringelhahn und Fabian Hinrichs als Felix Voss beim Franken-Tatort "Der Himmel ist ein Platz auf Erden".

Foto: Andreas Gebert, dpa

Und noch einmal Fußball: Den 3:2-Erfolg des FC Bayern München über den FC Barcelona im Halbfinale der Champions-League verfolgten 12,59 Millionen Zuschauer.

Foto: Thomas Eisenhuth, dpa

Max Kruse war der Matchwinner im EM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Georgien. Er erzielte den 2:1-Siegtreffer. 12,69 Millionen Zuschauer freuten sich mit ihm.

Foto: Tobias Hase, dpa

Die Spieler von Borussia Dortmund bejubeln den Sieg gegen Bayern München im Elfmeterschießen im Halbfinale des DFB-Pokals. 12,88 Millionen Zuschauer verfolgten das Spiel am TV.

Foto: Bernd Thissen, dpa

Den Münster-Tatort "Erkläre Chimäre" mit Schauspieler Axel Prahl (links) und Jan Josef Liefers sahen 13,03 Millionen Zuschauer.

Foto: Alberto Estevez, dpa

Die 3:0-Niederlage des FC Bayern München in Barcelona sahen 13,46 Millionen Fans. Die Niederlage leitete das Aus der Bayern im Halbfinale der Fußball Champions-League ein.

Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

Das Ermittlerduo Jan Josef Liefers (links) und Axel Prahl erzielte beim Münster-Tatort "Schwanensee" den Quotenrekord für 2015: 13,69 Millionen Zuschauer

Unser Tipp: Trotzdem anschauen, trotz der genannten Mängel. Weil man sieht, was am Sonntagabend zur besten Sendezeit an Experiment möglich ist.

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