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Tatort-Kritik: "Vom Himmel hoch": Ludwigshafen-Tatort heute im Schnellcheck

Tatort-Kritik

"Vom Himmel hoch": Ludwigshafen-Tatort heute im Schnellcheck

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    Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) in einer Szene des Tatorts "Vom Himmel hoch".
    Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) in einer Szene des Tatorts "Vom Himmel hoch". Foto: Alexander Kluge, SWR

    "Vom Himmel hoch" heißt der neue Tatort aus Ludwigshafen, der am Sonntag (20.15 Uhr) im Ersten läuft. In unserem Schnellcheck bekommen Sie alle Infos zu Handlung, Kritik und Darstellern.

    Handlung: Tatort heute aus Ludwigshafen im Schnellcheck

    Dr. Fritz Steinfeld wird erschlagen in seiner Praxis gefunden. Der renommierte Psychiater war spezialisiert auf Kriegstraumata, unter seinen Patienten finden sich zivile Opfer von kriegerischen Auseinandersetzungen wie auch traumatisierte Militärangehörige der US-Air-Base in Ramstein. Menschen mit unterschiedlichsten Gewalterfahrungen, von denen sich einer möglicherweise gegen seinen Therapeuten gewandt hat?

    Heather Miller (Lena Drieschner) zum Beispiel, die als "Screener" im Drohnenkrieg eingesetzt war und heute Ordonnanzoffizier in Deutschland ist, weil sie Depressionen bekam. Vor allem aber fesselt der Fall von Mirhat Rojan (Cuco Wallraff) die Aufmerksamkeit von Kommissarin Lena Odenthals (Ulrike Folkerts): Der Kurde verlor bei einem amerikanischen Drohnenangriff im Irak seine beiden Kinder, lebt inzwischen bei seinem Bruder in Ludwigshafen und ist polizeibekannt, weil er mit öffentlichen Aktionen auf sein Schicksal aufmerksam machen wollte.

    Die Rojans sind von der Bildfläche verschwunden, aber je intensiver Lena und ihre Kollegin Johanna Stern (Lisa Bitter) sich mit den beiden beschäftigen, desto mehr konkretisiert sich der Verdacht, dass sie einen Drohnenanschlag planen: ein Attentat auf Jason O'Connor (Peter Gilbert Cotton), Staatssekretär im US-Verteidigungsministerium, der gerade in Deutschland erwartet wird.

    Kritik: Lohnt es sich, beim Tatort "Vom Himmel hoch" heute einzuschalten?

    Keine Frage, der routinierte Regisseur Tom Bohn aus Landsberg hat sich unter dem Adventstitel „Vom Himmel hoch“ mit Statisten seiner Region einen besonderen Tatort vorgenommen. Am Ende blickt die Kamera von oben auf die Stadt, wie in Sonntagabend-Krimis das immer gerne geschieht. Fall gelöst, falls das in einem Krieg überhaupt möglich ist. Verstört bleiben die Kommissarinnen Odenthal und Stern zurück.Die Botschaft: Krieg ist grausam, zerstört die Seele und treibt den Menschen in Handlungen, die er im Frieden nie begangen hätte.

    Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) begutachtet den Ort, an dem Psychiater Dr. Steinbach getötet wurde, während Kriminaltechniker Peter Becker (Peter Espeloer) und seine Kollegen der KTU Indizien sichern.
    Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) begutachtet den Ort, an dem Psychiater Dr. Steinbach getötet wurde, während Kriminaltechniker Peter Becker (Peter Espeloer) und seine Kollegen der KTU Indizien sichern. Foto: Alexander Kluge, SWR

    Vom umtriebigen Tom Bohn, übrigens Motor des Landsberger „Snowdance Independent Film Festival“, weiß man, dass er in Krimis keine Überflieger-Kommissare braucht, sondern sich an realistischer Polizei-Arbeit orientiert. Das kann sich rächen. Sein Polit-Thriller nimmt zu spät Fahrt auf, allzulange wälzt das Team Akten, sucht Erklärungen. Spannend ist das nicht. So schadet der Drehbuchautor Bohn dem Regisseur Bohn. Und dass sich die Iraker so leicht von der Polizei übertölpeln lassen, wirft Fragen auf. Wie Steinfelds Kollegin Dr. Christa Dietrich, die erst den Beamten hilfreich zur Seite steht, aber dann abtaucht.

    Schauspielerisch liefert Lena Drieschner als verzweifeltes Trauma-Opfer Heather Miller die beste Leistung ab. Derweil weint die Odenthal Aussteiger Kopper ein Tränlein nach. Sodass Johanna Stern sie sogar kurz in die Arme schließt. Könnte das das Ende ihres Zickenkriegs bedeuten?

    Hier lesen Sie die Pressestimmen zum Tatort "Vom Himmel hoch".

    Tatort heute: Vorschau, Stream und ganze Folgen in der ARD-Mediathek

    Das Erste zeigt alle Tatort-Folgen parallel zur TV-Ausstrahlung am Sonntag auch als Live-Stream in der ARD-Mediathek (zur Mediathek). Die Folgen sind dort im Anschluss über mehrere Wochen abrufbar - aus Jugendschutzgründen allerdings nur zwischen 20 und 6 Uhr. Ein Vorschau zu jedem neuen Fall postet das Erste zudem immer auch auf der Tatort-Facebook-Seite.

    Schauspieler: Odenthal und Stern sind das Tatort-Team in Ludwigshafen

    Ulrike Folkerts als Lena Odenthal ist die dienstälteste Tatort-Ermittlerin. Seit 1989 geht die Hauptkommissarin für das Polizeipräsidium Rheinpfalz in Ludwigshafen auf Verbrecher-Jagd. Über zwei Jahrzehnte bildet sie dabei ein Team mit Mario Kopper (Andreas Hoppe), bis der Anfang 2018 ausscheidet. Der Verlust ihres langjährigen Partners, zeitweise sogar Mitbewohners, setzt Odenthal zu - mehr, als sich die toughe Polizisten zugestehen will.

    Für Kopper stößt Johanna Stern, gespielt von Lisa bitter, zum Team. Zwischen der jungen Kollegin, die vom LKA kommt, und der resoluten Odenthal läuft es noch nicht immer rund.

    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese  Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.
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    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor die Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese 22 Kommissare beziehungsweise Teams sind derzeit im TV-Einsatz.

    Kein Wunder: Hat die Hauptkommissarin doch einen recht eigenen Kopf. Odenthal gilt als Vorzeige-Polizistin - sehr dienstbeflissen, engagiert und energisch in der Sache, nicht immer aber unbedingt der perfekte Team-Player. Sie geht keinem Konflikt aus dem Weg, sagt stets ihre Meinung - und folgt der, auch wenn sie damit falsch liegt.

    Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen am Sonntag

    • 16. Dezember: "Tatort: Nachbarn" (Wdh., Köln)
    • 23. Dezember: "Tatort: Damian" (Schwarzwald)
    • 30. Dezember: "Tatort: Friss oder stirb" (Luzern)
    • 01. Januar: "Tatort: Der höllische Heinz" (Weimar)
    • 06. Januar: "Tatort: Weiter, immer weiter" (Köln)
    • 13. Januar: "Tatort: Wahre Lügen" (Wien)
    • 20. Januar: "Tatort: Zorn" (Dortmund)

    (drs, rup)

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