- "Friss oder stirb" heißt der neue Schweiz-Tatort aus Luzern, der heute am Sonntag (20.15 Uhr) im Ersten läuft.
- Noch zwei Mal ermittelt das Duo Flückiger und Ritschard im kommenden Jahr, dann ist Schluss. Neue Tatort-Stadt wird 2020 Zürich.
- In unserem Schnellcheck bekommen Sie alle Infos zu Handlung, Kritik und Darstellern.
Handlung: Der Schweizer Tatort aus Luzern heute im Schnellcheck
Eine Wirtschaftsprofessorin der Uni Luzern wird tot aufgefunden - erstochen, mit einer Schere. Lackspuren des Fluchtautos führen Liz Ritschard (Delia Mayer) und Reto Flückiger (Stefan Gubser) zur Villa von Anton Seematter (Roland Koch), dem vermögenden CEO von Swisscoal.
Dort geraten die Kommissare in eine brisante Lage: Der deutsche Arbeitslose Mike Liebknecht (Misel Maticevic) hat Seematters Tochter Leonie (Cecilia Steiner) und dessen Ehefrau Sofia (Katharina von Bock) als Geiseln genommen. Die beiden Ermittler werden plötzlich selbst zu Gefangenen.
Kritik: Lohnt es sich, beim Tatort "Friss oder stirb" heute einzuschalten?
Das Ermittlerduo Flückiger und Ritschard hat sich schon oft auf schweizerisch-schwerfällige Art durch den Tatort gequält. Aber bevor Ende 2019 Schluss ist mit den Kommissaren aus Luzern, dürfen sie zur Überraschung der Zuschauer noch einmal zeigen, dass sie spannungsmäßig in die Vollen gehen können.
Mit dem Mord an einer Wirtschaftsprofessorin beginnt eine Kidnapperstory, die zunächst klischeehaft daherkommt: Deutscher dringt bewaffnet in die luxuriöse Villa des reichen Unternehmers ein und nimmt ihn, dessen Frau und Tochter als Geiseln. Dass der Arbeitslose betriebsbedingt gekündigt wurde, ist Auslöser für den Krimi, eine spannende Geschichte vor gesellschaftspolitischem Hintergrund.
Ein Hauch von Klassenkampf lässt sich nicht leugnen: Die Welt arroganter Superreicher prallt auf einen wegrationalisierten und chancenlos ausgelieferten Arbeitnehmer. Man kennt die Klischees. Aber auch der Geldadel hat seine Probleme. Seematters Ehefrau erweist sich als eiskalte Killerin, und die verkokste Tochter gibt Hirnverbranntes von sich („Es kann nicht jeder mit Privilegien geboren werden, sonst wären es ja keine mehr“). Zwischendrin der gekündigte Arbeiter, der nur das will, was ihm durch die Entlassung entgangen ist. Wie Seematter die dem Arbeitslosen zustehende Forderung um die Inflationsrate ergänzt, hat einen wunderbaren Zynismus. Ebenso das gemeinsam getrunkene Bier.
Erstaunlich: Der in der Regel langweilige Stefan Gubser blüht in „Friss oder stirb“ als Reto Flückiger regelrecht auf. Dass er und seine Kollegin Ritschard sich als Profis von Seematter übertölpeln lassen und ebenfalls als Geiseln festgehalten werden, vermag man indes nicht zu glauben. Da haben die Eidgenossen ein wenig geschlampt.
Tatort heute: Vorschau, Stream und ganze Folgen in der ARD-Mediathek
Das Erste zeigt alle Tatort-Folgen parallel zur TV-Ausstrahlung am Sonntag auch als Live-Stream in der ARD-Mediathek (zur Mediathek). Die Folgen sind dort im Anschluss über mehrere Wochen abrufbar - aus Jugendschutzgründen allerdings nur zwischen 20 und 6 Uhr. Ein Vorschau zu jedem neuen Fall postet das Erste zudem immer auch auf der Tatort-Facebook-Seite.
Darsteller: Flückiger und Ritschard sind das Tatort-Team in Luzern
Seit 2011 ermittelt Stefan Gubser als Reto Flückiger für den Schweizer Tatort. Zuvor war der Kommissar bereits in drei Folgen als Chef der Seepolizei in Kreuzlingen im Konstanz-Tatort zu sehen. Als Fachgruppenchef "Leib und Leben" bei der Kripo Luzern kümmert er sich nun um schwere Verbrechen.
Flückinger ist ein bodenständiger Typ, mag die Natur, ist gerne ungebunden, offen und ehrlich. Seit 2012 hat er mit Elisa Ritschard (Delia Mayer) eine Partnerin an der Seite. Die Kriminologin, die alle nur "Liz" nennen, ist selbstbewusst, ja fast schon forsch.
Lange sind Flückiger und Ritschard allerdings nicht mehr im Schweizer Tatort zu sehen. Noch zweimal dürfen beiden im kommenden Jahr in Luzern ermitteln, dann ist Schluss. Neue Schweizer Tatort-Stadt wird ab 2020 Zürich. Das Team soll demnächst bekanntgegeben werden.
Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen am Sonntag
- 01. Januar: "Tatort: Der höllische Heinz" (Weimar)
- 06. Januar: "Tatort: Weiter, immer weiter" (Köln)
- 13. Januar: "Tatort: Wahre Lügen" (Wien)
- 20. Januar: "Tatort: Zorn" (Dortmund)
- 27. Januar: "Tatort: Der Pakt" (Saarbrücken)
- 03. Februar: "Tatort: Das verschwundene Kind" (Hannover)
- 10. Februar: "Polizeiruf 110: Zehn Rosen" (Magdeburg)