- "Ein Tag wie jeder andere" heißt der neue Tatort aus Franken, der am Sonntag (20.15 Uhr) im Ersten lief.
- Im fünften Tatort mit den Kommissaren Voss und Ringelhahn ging es um das Thema Lebensmittelskandale
- In unserem Schnellcheck bekommen Sie alle Infos zu Handlung, Kritik und Darstellern.
Handlung: Der Franken-Tatort gestern im Schnellcheck
Der Tag in Bayreuth beginnt wie jeder andere. Doch dann geschieht ein Mord. Tatort: ein Gerichtssaal. Der Bayreuther Anwalt Thomas Peters (Thorsten Merten) erschießt im laufenden Prozess einen Richter. Kurz vor der Tat schaut er auf die Uhr und wartet die volle Stunde ab. Dann flüchtet er.
Exakt eine Stunde später stirbt eine Universitätsmitarbeiterin. Wieder ist Peters der Täter. Es gibt zunächst kein erkennbares Motiv, keine Verbindung zwischen dem Täter und den beiden Opfern. Doch es gibt ein Tatmuster. Auch hier hat der Anwalt die volle Stunde abgewartet. Und er ist weiter flüchtig.
Droht ein dritter Mord zur nächsten vollen Stunde? Wer wird das Opfer sein? Und wo ist die Tat geplant? Felix Voss (Fabian Hinrichs), Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) und ihr Tatort-Team aus Franken ermitteln in einem rasanten Wettlauf gegen die Zeit, um ein nächstes Menschenleben zu retten.
Kritik: Lohnt es sich, "Ein Tag wie jeder andere" einzuschalten?
Es soll ja Menschen geben, die in diesen Wochen nicht genug bekommen von Heißmann und Rassau und der Altneihauser Feierwehrkapell’n. Wer den allzu routiniert ablaufenden fränkischen Frohsinn nicht mehr abkann, dem sei der neue Franken-Tatort empfohlen. „Ein Tag wie jeder andere“ heißt der und straft zum Glück den Titel Lügen. Thriller, Melodram und Krimi vermischen sich hier zu einem weithin geglückten Fernseh-Ereignis, das leider ohne dramaturgische Defizite nicht auskommt.
Es wird durchaus kompliziert, wenn die Handlung und die Motive der Hauptpersonen mitunter schwer auseinanderzuhalten zu sind. Da die Geschichte spannend bleiben soll, wollen wir möglichst wenig verraten. Fakt ist, dass immer zur vollen Stunde der hypernervöse Anwalt Thomas Peters einen Menschen erschießt. Da wird sogar ein Gerichtssaal, der ja der Rechtsprechung dient, zur Hinrichtungsstätte. Eine Stunde später schießt er einer Chemielaborantin in der Bayreuther Uni in den Kopf. Die Tatort-Kommissare Voss und Ringelhahn sind ratlos, sehen weder ein Motiv noch eine Verbindung zwischen Täter und Opfern. Nächstes Opfer, das erfährt man doch, soll ein Unternehmer sein, der mit Dioxin vergiftete Milch auf den Markt bringt.
Ein mit Wagner-Szenen unterlegtes Revolver-Duell verläuft tragisch für Ringelhahn: „Bevor du fragst: Mir geht’s gut. Ein Tag wie jeder andere“, sagt sie zu Voss, kurz nachdem sie im Festspielhaus einen Menschen erschießen musste. Wer Parallelen zum Wiesbaden-Tatort „Murot und das Murmeltier“ vom vergangenen Wochenende zu erkennen glaubt, liegt nicht verkehrt. Was an dem mörderischen Spiel mit der Zeit und Rückblenden liegt.
Die Gastrollen sind durchweg stark besetzt: Stephan Grossmann – jeder kennt sein Gesicht, aber kaum jemand seinen Namen – ist der perfide Rächer, den die Geschichte braucht. Thorsten Merten spielt den schwitzenden Anwalt, der seine Opfer nicht anschauen kann und Jürgen Tarrach agiert als fieser Milchfabrikant Koch.
Schauspieler: Die Darsteller im Tatort heute
- Kriminalhauptkommissar Felix Voss: Fabian Hinrichs
- Kriminalhauptkommissarin Paula Ringelhahn: Dagmar Manzel
- Kriminalkommissarin Wanda Goldwasser: Eli Wasserscheid
- Kriminalkommissar Sebastian Fleischer: Andreas Leopold Schadt
- Leiter der Spurensicherung Michael Schatz: Matthias Egersdörfer
- Thomas Peters: Thorsten Merten
- Martin Kessler: Stephan Grossmann
- Rolf Koch: Jürgen Tarrach
- Jana Kessler: Karina Plachetka
Tatort heute: Vorschau, Stream und ganze Folgen in der ARD-Mediathek sehen
Das Erste zeigt alle Tatort-Folgen parallel zur TV-Ausstrahlung am Sonntag auch als Live-Stream in der ARD-Mediathek (zur Mediathek). Die Folgen sind dort im Anschluss über mehrere Wochen abrufbar - aus Jugendschutzgründen allerdings nur zwischen 20 und 6 Uhr. Ein Vorschau zu jedem neuen Fall postet das Erste zudem immer auch auf der Tatort-Facebook-Seite.
Kommissare aus Franken: Voss und Ringelhahn waren gestern das Tatort-Team
Fabian Hinrichs alias Hauptkommissar Felix Voss wird 2015 nach Nürnberg versetzt und übernimmt die Leitung der Mordkommission Franken. Er trifft dort auf Hauptkommissarin Paula Ringelhahn, gespielt von Dagmar Manzel, die der Nürnberger Kripo schon seit vielen Jahren angehört und nun mit Voss in die neue überregional zuständige Mordkommission wechselt. Unterstützt werden die beiden von den Kollegen Wanda Goldwasser, Michael Schatz und Sebastian Fleischer.
Felix Voss ist Ende der Siebziger Jahre in Itzehoe aufgewachsen und von seiner Mutter nach strengen moralischen Regeln erzogen worden. Vieles in seinem Leben bleibt rätselhaft. Über seinen Vater, den er erst kurz vor dessen Tod kennenlernt, wird nie gesprochen. Und warum er ein vielversprechendes Jurastudium abbricht, für Monate in der Techno-Szene versackt und sich dann für die Polizeilaufbahn entscheidet, wird ebenfalls nie begründet.
Bei seinen Ermittlungen zeigt der meist gut gelaunte Voss Entschlossenheit, aber auch oft ungewöhnliches Einfühlungsvermögen. Ganz anders tritt da seine Kollegin Paula Ringelhahn auf. Sie stammt aus Ostdeutschland, der Wunsch nach Demokratie und Freiheit zieht sie in den Westen. Die Hauptkommissarin ist eine provokante Ermittlerin, deren loses Mundwerk manchmal eine echte Gefahr darstellt.
Sendetermine: Die kommenden Tatort-Folgen am Sonntag
- 03. März: "Tatort: Borowski und das Glück der Anderen" (Kiel)
- 10. März: "Tatort: Für immer und dich" (Schwarzwald)
- 17. März: "Tatort: Spieglein, Spieglein" (Münster)
- 24. März: "Tatort: Der Tod ist unser ganzes Leben" (München)
- 31. März: "Tatort: Bombengeschäft" (Köln)