Als TV-Kommissarin setzt Schauspielerin Simone Thomalla ohne Wenn und Aber das Gesetz durch. Nun setzt sich die Tatort-Ermittlerin aber gegen einen Gerichtsbeschluss zur Wehr. Sie will ihren Führerschein behalten.
Im Vorjahr war die 44-Jährige auf der Autobahn A2 mit 160 Stundenkilometern geblitzt worden. Auf dem Teilstück in Richtung Hannover sind aber nur 100 km/h erlaubt - damit war sie nach Abzug der Toleranzwerte 41 Stundenkilometer zu schnell, errechnete rp-online. Thomalla drohen nun ein Bußgeld von 100 Euro und der einmonatige Entzug des Führerscheins. Thomalla erhob gegen den Bescheid Einspruch.
Am Dienstag verhandelt das Amtsgericht Bielefeld den Fall. Thomalla hat eingeräumt, dass sie gefahren ist, erklärte Richter Axel Meyer gegenüber Augsburger Allgemeine Online. Daher sei es möglich, dass der Fall ohne Thomalla verhandelt wird und ihr die Entscheidung auf dem Postweg mitgeteilt wird.
Wegen Thomallas sicherem wirtschaftlichem Hintergrund gilt es als unwahrscheinlich, dass das Gericht auf den Führerscheinentzug verzichtet und stattdessen das Bußgeld erhöht.
Die Blitzanlage am Bielefelder Berg auf der A2 ist eine der ertragreichsten in ganz Deutschland. Im Jahr nach ihrer Inbetriebnahme (Ende 2008) verzeichnete sie 260.000 Geschwindigkeitsüberschreitungen. Die Stadt Bielefeld verdiente mit der Anlage binnen eines Jahres 9,3 Millionen Euro. (AZ)