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Foto: Monatge: Ida König
Foto: Monatge: Ida König

Der "Tatort" am Sonntag dreht sich um Gewalt gegen Einsatzkräfte. Hier lesen Sie unsere Kolumne.

Tatort-Kolumne
07.02.2021

"Reichlich krank": Lohnt sich der Seuchen-"Tatort" am Sonntag?

Von Ronald Hinzpeter

Das Dresdner Ermittlertrio schlägt sich beim "Tatort" am Sonntag mit einer speziellen Seuche herum. Hier erfahren Sie, ob sich das Einschalten lohnt.

Das ist tatsächlich der erste echte Seuchen-„Tatort“ der Geschichte, den die ARD da am Sonntag, 7. Februar 2021, um 20.15 Uhr inmitten dieser nicht weichen wollenden Dauerpandemie zeigt – und der ausgerechnet „Rettung so nah“ heißen muss. Die Dreharbeiten zu diesem wieder mal sehr guten Dresden-Krimi begannen ausgerechnet im März 2020 und mussten wegen des Lockdowns eine Zeit lang ruhen, um dann unter strengem Hygieneregiment weitergehen zu können. Als kleine Erinnerung an das Coronavirus steckt die Folge voller Menschen, die Taschentücher mit ihrem Sekret füllen.

Der "Tatort" am Sonntag beginnt mit einem toten Rettungssanitäter

Der Tatort heute mit dem Titel „Rettung so nah“ widmet sich noch einer anderen Seuche: der grassierenden Aggression gegen Rettungssanitäter, Polizisten, Feuerwehrleute. Kommissariatsleiter Schnabel (Martin Brambach) bringt es mit seiner gewohnt unnachahmlichen Schmallippigkeit auf den Punkt: „Wir sind doch inzwischen Blitzableiter für jedweden Frust. Jeder Trottel kann uns sagen, was wir tun dürfen und was nicht.“

22 Bilder
Foto: Gordon Muehle, rbb/PROVOBIS
Tatort-Kommissare: Wer ermittelt wo?schenk
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Foto: Gordon Muehle, rbb/PROVOBIS

Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.

Foto: Marcus Glahn, rbb

Berlin: Robert Karow (Mark Waschke) und Susanne Bonard (Corinna Harfouch).

Foto: Martin Valentin Menke, WDR/Bavaria Fiction GmbH

Köln: Hauptkommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Hauptkommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt).

Foto: Hendrik Heiden, BR/Tellux Film GmbH

München: Ivo Batic (Miroslav Nemec), Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer).

Foto: Christine Schroeder, Radio Bremen

Bremen: Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer), Mads Andersen (Dar Salim) und Linda Selb (Luise Wolfram).

Foto: Thomas Kost, WDR

Münster: Axel Prahl als Hauptkommissar Frank Thiel und Jan Josef Liefers als Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne.

Foto: Petro Domenigg, ARD Degeto/ORF/Prisma Film

Wien: Moritz Eisner (Harald Krassnitzer), Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Meret Schande (Christina Scherrer).

Foto: Christine Schroeder, NDR

Kiel: Axel Milberg als Hauptkommissar Klaus Borowski und Almila Bagriacik als Kommissarin Mila Sahin.

Foto: Martin Rottenkolber, WDR

Dortmund: Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger), Jan Pawlak (Rick Okon) und Peter Faber (Jörg Hartmann).

Foto: Swen Pförtner, dpa

Göttingen: Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Anaïs Schmitz (Florence Kasumba).

Foto: Manuela Meyer, SR

Saarbrücken: die Hauptkommissare Adam Schürk (Daniel Sträßer), Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer), Baumann (Brigitte Urhausen) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov).

Foto: Benoît Linder, SWR

Ludwigshafen: Ulrike Folkerts als Hauptkommissarin Lena Odenthal und Fallanalytikerin Johanna Stern (Lisa Bitter).

Foto: Christine Schröder, NDR

Hamburg: Wotan Wilke Möhring als Kommissar Thorsten Falke und Polizeioberkommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz).

Foto: Benoît Linder, SWR

Stuttgart: Richy Müller als Kommissar Thorsten Lannert (rechts) und Felix Klare als Kommissar Sebastian Bootz.

Foto: Marcus Glahn, MDR/MadeFor

Dresden: Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Michael Schnabel (Martin Brambach) und Leonie "Leo" Winkler (Cornelia Gröschel).

Foto: Bettina Müller, HR

Wiesbaden: Ulrich Tukur als LKA-Ermittler Felix Murot.

Foto: Bettina Müller, SWR

Mainz: Ellen Berlinger (Heike Makatsch) und Martin Rascher (Sebastian Blomberg).

Foto: Sava Hlavacek, ARD Degeto/SRF

Zürich: Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Profilerin Tessa Ott (Carol Schuler).

Foto: Bettina Müller, HR

Frankfurt: Margarita Broich als Hauptkommissarin Anna Janneke und Wolfram Koch als Hauptkommissar Paul Brix.

Foto: H. Heiden/Hager Moss Film/BR, dpa

Franken: Dagmar Manzel als Hauptkommissarin Paula Ringelhahn und Fabian Hinrichs als Hauptkommissar Felix Voss.

Foto: Benoît Linder, SWR

Schwarzwald: Eva Löbau als Kommissarin Franziska Tobler und Hans-Jochen Wagner als Kommissar Friedemann Berg.

Foto: Christine Schroeder, NDR

Hamburg: Til Schweiger als Nick Tschiller und Fahri Yardim als Yalcin Gümer.

Alles beginnt mit einem toten Rettungssanitäter. Der wird während eines Einsatzes am Elbufer gefesselt und mit einer Plastiktüte erstickt. Weil der Mann Tarik Wasir heißt, vermutet Schnabel erst mal ein ausländerfeindliches Motiv – eine der vielen falschen Spuren, mit denen dieser „Tatort“ gut bestückt ist. Wenig später müssen sich Schnabels Kolleginnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) mit einem offenkundigen Anschlag auf einen Rettungswagen herumschlagen – und mit Leiche Nummer zwei. Galt die perfide aufgestellte Falle der jungen Rettungssanitäterin Greta Blaschke (Luise Aschenbrenner), die, wie sich herausstellt, mal einen kapitalen Bock geschossen hat?

Ein sehr guter "Tatort" mit überraschendem Ende

In diesem „Tatort“ bleiben keine Fragen unbeantwortet, außer die, warum so viele Menschen meinen, gegenüber Rettungskräften ausfällig oder handgreiflich werden zu dürfen. „Rettung so nah“ gehört zu den klassischen Kriminalfilmen, die erst kurz vor Schluss den Täter präsentieren, doch das haben Regisseurin Isabel Braak und ihr Drehbuchautor Christoph Busche in ihrem ersten „Tatort“ fein konstruiert. An Spannung und Schockeffekten kann diese Folge zwar nicht mit der vorletzten, schwer mystery-lastigen Episode „Parasomnia“ mithalten, dafür baut sie eine gute Spannung auf bis zum nicht unbedingt erwartbaren Schluss.

In diesen letzten Minuten darf die zurückhaltende Leonie Winkler, die mit ihren Blicken aus großen blauen Augen immer so wirkt, als würde ihr im Ernstfall die Härte abgehen, mal die Waffe sprechen lassen. Zeigte sie sich in „Parasomnia“ von der mitfühlenden Seite, drückt sie diesmal rechtzeitig ab. Na also, geht doch.

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