- "Ein paar Worte nach Mitternacht" heißt der neue Tatort aus Berlin, der am Sonntag (04.10.2020, 20.15 Uhr) im Ersten läuft.
- Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) begegnen der deutschen Vergangenheit und ihren Folgen und stehen am Ende vor einem Verbrechen, von dem sie nichts geahnt haben.
- In unserem Tatort-Schnellcheck bekommen Sie alle Infos zu den Kommissaren, Handlung, Kritik und Darstellern.
Handlung: Der Berlin-Tatort am Sonntag im Schnellcheck
Der Berliner Bauunternehmer Klaus Keller (Rolf Becker) wird an seinem 90. Geburtstag erschossen aufgefunden. Um seinen Hals hängt ein Schild mit den Worten: "Ich war zu feige, für Deutschland zu kämpfen". Keller war der Seniorchef einer großen Berliner Baufirma, sein derzeitig größtes Projekt war der Bau eines Dokuzentrums über die Shoa in Israel.
Ein rechtsradikaler Mordanschlag? Viel scheint dafür zu sprechen. Doch es gibt noch eine andere Spur. Ein Jugendfoto von Tatopfer Klaus und seinem Bruder Gert (Friedhelm Ptok) ist aus der Wohnung des Toten verschwunden. Hat der Mord etwas mit den beiden Brüdern zu tun? Wirtschaftswunderkind und Wendegewinner der eine – Stasimajor, SED- Funktionär und Wendeverlierer der andere. Zwei Nachkriegswege, die mit der Teilung Deutschlands auseinanderliefen und sich auch nach 1989 nicht wiedervereinigen konnten.
Kritik: Lohnte es sich, bei "Tatort: Ein paar Worte nach Mitternacht" einzuschalten?
"Ein paar Worte nach Mitternacht" ist interessant besetzt und kein "Tatort" zum Nebenbeigucken. Bei der verwickelten Auflösung muss man aufpassen. Und sie ist etwas theatralisch. Insgesamt ist es aber ein sehenswerter Sonntagskrimi, für Regisseurin Lena Knauss ein Debüt im ARD-Flaggschiff. Sie reizte die Historie als Familiengeschichte: "Im Vordergrund steht für mich das menschliche Drama, über drei Generationen hinweg. Mich hat interessiert, welche Verstrickungen da im Verborgenen gehalten werden."
Lesen Sie dazu auch die Pressestimmen: "Aufwühlender Krimi"
Schauspieler: Das sind die Darsteller im Berlin-Tatort
- Nina Rubin: Meret Becker
- Robert Karow: Mark Waschke
- Michael Keller: Stefan Kurt
- Maja Keller: Marie-Lou Sellem
- Moritz Keller: Leonard Scheicher
- Ruth: Victoria Schulz
- Klaus Keller: Rolf Becker
- Else Keller: Katharina Matz
- Gert Keller: Friedhelm Ptok
- Fredo Keller: Jörg Schüttauf
- Susanne Keller: Lina Wendel
- Dieter Karow: Dietrich Hollinderbäumer
- Inge Karow: Rita Feldmeier
Tatort: Vorschau, Stream und ganze Folgen in der ARD-Mediathek
Das Erste zeigt alle Tatort-Folgen parallel zur TV-Ausstrahlung am Sonntag auch als Live-Stream in der ARD-Mediathek (zur Mediathek). Die Folgen sind dort im Anschluss sechs Monate lang abrufbar - aus Jugendschutzgründen allerdings nur zwischen 20 und 6 Uhr.
Kommissare: Rubin und Karow sind das Tatort-Team in Berlin
Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) sind vielleicht das lässigste Team im Tatort - und eines der jüngsten. Seit 2015 ist das Duo in der Hauptstadt im Einsatz. Bevor Becker 2022 aus dem Berliner Krimi aussteigt, gibt es noch ein paar Folgen. Ihre Nachfolgerin wird Corinna Harfouch.
Nina Rubin stammt aus dem Berliner Wedding und lebt in Kreuzberg – bis vor Kurzem mit ihrem Mann Viktor und den Söhnen Kaleb (16) und Tolja (18). Sie liebt das Berliner Nachtleben und lebt sich beim Tanzen aus – mehr als nur ein temperamentvoller Ausgleich für ihre anstrengende Arbeit im Morddezernat, es ist auch die Sehnsucht nach maximaler Intensität.
Karow kommt aus einem bürgerlichen Elternhaus in Pankow. Er besitzt ein ausgeprägtes visuelles Gedächtnis, das andere erstaunt und ihm in seiner Arbeit Erkenntnisse liefert, die selbst Kollegen verblüffen. Er verfügt über eine hohe Abstraktionsfähigkeit und ein brillant logisches, beängstigend schnelles Denkvermögen.
Anders als Nina Rubin interessieren ihn nicht Einzelschicksale, sondern große Zusammenhänge. Er hat einen ausgeprägten Sinn für Ironie und absurden Humor, aber auch einen melancholischen Wesenszug – gepaart mit der Fähigkeit, schwer vertrauen zu können. Karow ist offen bisexuell und lebt allein. Dabei genießt er seine Freiheiten und lässt nichts anbrennen.
Pressestimmen: Die Kritik zu den letzten Tatort-Fällen aus Berlin
- 15.03.2020: "Das perfekte Verbrechen": "Viel Lust am Klischee"
- 10.11.2019: "Das Leben nach dem Tod": "Stark und berührend"
- 05.05.2019: "Der gute Weg": "Überzeugende Großstadt-Tragödie"
Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen am Sonntag
- 04. Oktober: "Tatort: Ein paar Worte nach Mitternacht" (Berlin)
- 18. Oktober: "Tatort: Züri brännt" (Zürich)
- 25. Oktober: "Tatort: Krank" (Wien)
- 01. November: "Tatort: Der Welten Lohn" (Stuttgart)
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