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"Tatort": Diskussion im "Tatort": Sollten Kollegen Kumpels sein?

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Diskussion im "Tatort": Sollten Kollegen Kumpels sein?

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    Privat mal ins Kino oder doch lieber nur im Job? Das fragen sich im „Tatort“ Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke).
    Privat mal ins Kino oder doch lieber nur im Job? Das fragen sich im „Tatort“ Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke). Foto: Reiner Bajo, rbb, ARD, dpa (Archiv)

    Im „Tatort“ aus Berlin fragte Kommissarin Nina Rubin (Meret Becker) ihren Kollegen Robert Karow (Mark Waschke): „Kriegen wir das hin, nicht nur Kollegen zu sein, sondern Kumpels oder so was, irgendwann?“ Frau Winnacker, sollten Kollegen denn überhaupt Kumpels sein?

    Christine Winnacker: Wir haben häufig das Leitbild einer strikten Trennung zwischen Persönlichem und Beruf. Allerdings reden wir von Kollegen, also Menschen, die sich auf Augenhöhe begegnen. Da ist eine Distanz nicht unbedingt notwendig. Eventuell entwickeln Kollegen sogar mehr Verständnis, wenn sie das private Umfeld des anderen kennen. Nichtsdestotrotz kann jeder diese Frage nur individuell beantworten.

    Ist es ratsam, zu Hause über die Arbeit zu sprechen?

    Winnacker: Das kommt vor allem darauf an, was der Partner beruflich macht. Es kann bereichernd sein, sich mit jemandem auszutauschen, der einen Blick von außen hat. Doch wenn der Job belastend ist, kann sich das negativ auf das familiäre Umfeld auswirken.

    Belastend wirkte sich im „Tatort“ der Beruf der Ermittlerin auf ihren pubertierenden Sohn aus. Er fühlte sich durch nächtliche Spontan-Einsätze der Mutter vernachlässigt. Wie kann man dem entgegenwirken, wenn man merkt, dass das Familienleben leidet?

    Winnacker: Die Grundregel lautet: reden, reden, reden. Keinesfalls darf man die Bedürfnisse der Kinder unter den Teppich kehren. Dem Kind erklären, dass der Beruf notwendig und unaufschiebbar ist, gleichzeitig aber um Verständnis werben – das ist wichtig. Dabei sollten Eltern die positiven Aspekte ihrer Arbeit hervorheben: Eine Spätschicht bedeutet ja, dass die Familie gemeinsam frühstücken kann. Grundsätzlich sollte man wahrnehmen, was in der Familie passiert und weshalb das Kind einen braucht.

    Wie viel sollten Eltern Kindern von der Arbeit erzählen – gerade bei sensiblen Berufen wie Polizist oder Arzt?

    Winnacker: Einerseits gibt es in vielen Berufen eine gesetzliche Schweigepflicht. Andererseits kommt es auf das Kind an. Sätze wie „Das geht dich nichts an“ sind ganz schlecht. Es ist wichtig, den Kindern eine Tür zu öffnen. Zeigen sie Interesse, kann man ihnen durchaus einiges erzählen. Kinder signalisieren recht deutlich, wenn sie nichts hören wollen.

    Zur Person: Christine Winnacker ist Business-Coach und Beraterin zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf in München.

    Christine Winnacker ist Business-Coach und Erziehungsberaterin. Ihr Schwerpunkt ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
    Christine Winnacker ist Business-Coach und Erziehungsberaterin. Ihr Schwerpunkt ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Foto: Felicitas von Imhoff
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