"Die Musik stirbt zuletzt" hieß der neue Tatort aus Luzern, der am Sonntagabend (20.15 Uhr) im Ersten lief. Hier erfahren Sie, worum es ging, was bei den Kommissaren lief - und, ob sich das Einschalten lohnte.
Handlung: Darum ging es beim Tatort aus Luzern
Zahlreiche Gäste aus der Welt der Schönen, Reichen und Berühmten strömen ins Kultur- und Kongresszentrum Luzern. Limousinen fahren vor, Abendkleider schimmern im Glanz der Scheinwerfer, Fotoapparate blitzen: Der schwerreiche Unternehmer und Mäzen Walter Loving (Hans Hollmann) veranstaltet ein Benefiz-Konzert mit dem argentinischen „Jewish Chamber Orchestra“ (Orchester Jakobsplatz München).
Mit ergreifender klassischer Musik von Komponisten, die während des Zweiten Weltkrieges im Konzentrationslager umgekommen sind, soll den Opfern des Holocaust gedacht werden. Walter Loving selbst hat damals zahlreichen Juden zur Flucht verholfen und damit ihr Leben gerettet.
Doch ist der Patriarch wirklich der Gutmensch, den alle gerne in ihm sehen? Nicht nur sein „missratener“ Sohn Franky Loving (Andri Schenardi) hat mit seinem Vater noch eine Rechnung offen. Auch die berühmte jüdische Pianistin Miriam Goldstein (Teresa Harder) plant, während des Konzerts ein dunkles Geheimnis der Familie Loving zu lüften. Ein unbekannter Erpresser wiederum will dies verhindern. Und als ein Giftanschlag auf den Klarinettisten des Orchesters, Vincent Goldstein (Patrick Elias), erfolgt, treten Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer) auf den Plan.
Trailer: Vorschau auf den Schweizer Tatort
Kritik: Lohnte es sich, bei "Die Musik stirbt zuletzt" einzuschalten?
Es ist ja nicht so, dass die Tatort-Krimis aus der Schweiz so abwechslungsreich sind, dass man es kaum aushält. Das wissen die Eidgenossen auch. Wohl deshalb haben sie „Die Musik stirbt zuletzt“ in einem einzigen „Take“ gedreht, in einer einzigen Einstellung, in der der Kameramann den Schauspielern folgte, ohne jemals die Aufnahmen zu unterbrechen.
Leider ist die Idee so neu nicht angesichts gelungener Beispiele der Filmgeschichte, noch nutzt Regisseur und Autor Dani Levy die Dynamik solcher Erzählweise. Wie sich die Hauptfiguren bewegen, wie Laufwege vorgezeichnet sind, das bremst weitgehend die Spontaneität der Inszenierung. Trotzdem ist der Schweizer Tatort ein überdurchschnittlicher, was vor allem an den überzeugenden Protagonisten Walter und Franky Loving liegt.
Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen am Sonntag
Nach einer vergleichsweise kurzen Sommerpause geht es beim Tatort mit neuem Stoff weiter. Nach einer ersten fünfwöchigen Pause gab es am 8. Juli eine Unterbrechung mit der TV-Premiere des Kino-Tatorts von Til Schweiger ("Tschiller: Off Duty").
Nach weiteren vier Wochen Pause geht es jetzt aber richtig weiter. Die Schweizer Kommissare machen den Auftakt in die Tatort-Saison 2018/19. Und die hat es in sich: In den kommenden Monaten warten jede Menge Neuanfänge, Abschiede, außergewöhnliche Fälle oder Orte.
19. August: "Polizeiruf 110: Das Gespenst der Freiheit" (München) 26. August: "Tatort: Die robuste Roswita" (Weimar) 02. September: "Tatort: Borowski und das Haus der Geister" (Kiel) 09. September: "Tatort: Trautes Heim" (Wdh., Köln)
(drs)
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