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Tatort: Der Tatort-Check: Gibt es wirklich Öko-Rechtsextreme?

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Der Tatort-Check: Gibt es wirklich Öko-Rechtsextreme?

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    Einblicke in eine völkisch gesinnte Siedlerfamilie gab es am Sonntagabend im Freiburger Tatort-Krimi „Sonnenwende“.
    Einblicke in eine völkisch gesinnte Siedlerfamilie gab es am Sonntagabend im Freiburger Tatort-Krimi „Sonnenwende“. Foto: Benoit Linder/SWR/ARD/dpa

    Sie wirkt wie aus der Zeit gefallen, eine verkehrte, enge Welt, die sich dem Zuschauer beim aktuellen Freiburger Tatort-Krimi „Sonnenwende“ aufdrängt: Mit Menschen, gekleidet im Stil der 30er Jahre, keltischen Runen und einer Gemeinschaft, die altdeutsche Kinderlieder bei der Feldarbeit trällert. Auf einem Bauernhof im ländlichen Idyll des Schwarzwalds.

    Szenario aus dem Tatort gibt es wirklich

    Mittendrin Familie Böttger, die sich der ökologischen Nachhaltigkeit, ihren regionalen Produkten verschrieben hat und auf den „Einfluss internationaler Konzerne durch die Globalisierung“ schimpft. Politische Ideale, die man eher der Logik der Grünen zuordnen würde. Eigentlich. Denn im neuen Tatort betreiben rechtsextreme völkische Siedler Ackerbau. Nazis, die sich dem Naturschutz und dem ökologischen Anbau verschrieben haben?

    Das Szenario in dem Tatort gibt es auch in der Wirklichkeit. Die Amadeu-Antonio-Stiftung, die sich seit 1998 gegen Rassismus und rechte Gewalt engagiert, hat sich in einer Studie aus dem Jahr 2014, gefördert durch die Bundesregierung, mit völkischen Siedlern befasst. Dabei fand sie heraus, dass sich in ganz Deutschland derartig gesinnte Siedler niedergelassen haben.

    Studie zeigt, wo die völkischen Siedler wohnen

    Ein Großteil dieser Familien wird gemäß der Studie im Nordosten vermutet. Attraktiv sind für die Siedler Regionen, in denen die Kosten für leerstehende Höfe niedrig sind. Weil ihre Vorbesitzer beispielsweise in die Städte abgewandert sind. Rechtsextremismus-Experten schätzen die Zahl dieser Siedler auf etwa 1000.

    Wie die Stiftung mitteilte, treten sie nach außen eher harmlos auf. Sie engagieren sich in kleinen Kommunen und bekleiden teils auch kommunalpolitische Ämter. Gleichzeitg versuchen sie aber, rassistische und antisemitische Ideologien zu verbreiten.

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