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Tapferkeitsmedaille bei Ebay: Scherz von Satiremagazin

Tapferkeitsmedaille bei Ebay

Scherz von Satiremagazin

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    Ehrenkreuz-Auktion bei eBay war «Titanic»-Scherz
    Ehrenkreuz-Auktion bei eBay war «Titanic»-Scherz Foto: DPA

    Berlin (ddp). Ein Scherz des Satiremagazins "Titanic" hat am Dienstag kurzzeitig für politischen Wirbel gesorgt. Einen Tag nach der Überreichung der Tapferkeitsmedaillen der Bundeswehr durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bot das Magazin eines der vier Ehrenkreuze beim Online-Auktionshaus Ebay zur Versteigerung an, wie Magazin-Mitarbeiter Leo Fischer der Nachrichtenagentur

    Die Bundeswehr hatte das Angebot direkt geprüft, war allerdings von Beginn an "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" davon ausgegangen, dass es sich um eine Fälschung handle, sagte ein Sprecher des Heeres.

    Eigenen Angaben zufolge entfernte Ebay den Eintrag am Nachmittag. Man gehe nicht davon aus, dass es sich um ein ernsthaftes Angebot handle, sondern um eine politische Meinungsäußerung, sagte ein Ebay-Sprecher. Dies stelle einen Verstoß gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Auktionshauses dar, ebenso wie die komplette Fälschung eines Angebots.

    Ob dem Verkäufer rechtliche Konsequenzen drohen, ist nach Angaben der Bundeswehr bislang unklar. Von Seiten Ebays ist nach Angaben des Unternehmenssprechers der Ausschluss vom Marktplatz die härteste Sanktion.

    Der Verkäufer hatte das Ehrenkreuz zuvor bei Ebay zum Verkauf angeboten. Es sei "wenig getragen, wie neu". Der Verkäufer fügte hinzu: "Die Medaille hatte ich gestern von Bundeskanzlerin A. Merkel persönlich verliehen bekommen." 133 Euro war den Bietern die Medaille am Nachmittag wert, 35 Gebote waren zu diesem Zeitpunkt abgegeben worden. Eigentlich sollte die Auktion noch bis zum 17. Juli laufen.

    Am Montag wurden erstmals vier Bundeswehrsoldaten mit der neuen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Sie waren am 20. Oktober 2008 in der Nähe von Kundus ihren Kameraden zur Hilfe geeilt, die Opfer eines Selbstmordanschlags geworden waren. Trotz eines brennenden Fahrzeugs und explodierender Munition hatten sie nach Angaben des Verteidigungsministeriums versucht, den Opern zu helfen. Bei dem Anschlag starben zwei deutsche Soldaten, zwei weitere wurden verwundet. Fünf afghanische Kinder wurden getötet.

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