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Talkshow: Anne Will: Was haben Merkel und Macron in Washington erreicht?

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Anne Will: Was haben Merkel und Macron in Washington erreicht?

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    Bei "Anne Will" drehten sich die Gespräche am Sonntag um folgende Frage: "Erst Macron, dann Merkel - wer hat mehr bei Trump erreicht?"
    Bei "Anne Will" drehten sich die Gespräche am Sonntag um folgende Frage: "Erst Macron, dann Merkel - wer hat mehr bei Trump erreicht?" Foto: Wolfgang Borrs, dpa

    Bevor US-Präsident Trump am Dienstag über die Erhebung von Strafzöllen auf EU-Exporte entscheidet, haben mit Angela Merkel und Emmanuel Macron vergangene Woche zwei europäische Staatsoberhäupter Washington besucht. Mit welcher Strategie und welchem Ergebnis? In der Talkrunde von Anne Will wurde am Sonntagabend unter anderem das Auftreten der Staatschefs analysiert.

    Anne Will: Christiane Hoffmann nennt Macrons Auftreten "grenzwertig"

    Als "kuriosen Wettlauf voller Schmuse-Einheiten" bezeichnete die Gastgeberin das, was sich vergangene Woche in der US-Hauptstadt Washington abgespielt hatte. Damit bezog sie sich vor allem auf den französischen Staatschef Emmanuel Macron, der während seines Besuchs nicht mit kumpelhaften Handschlägen, Küsschen, Schulterklopfen und Komplimenten geizte. In den Augen Christiane Hoffmanns, der stellvertretenden Leiterin des Spiegel-Hauptstadtbüros, sei Macrons Auftreten als "zweifelhaft" und "grenzwertig" einzustufen, Trump hingegen beinahe "übergriffig" gewesen. Durch Gefälligkeiten sei auch dem "offensichtlich narzisstischen Präsidenten" Trump nicht beizukommen, sagte Hoffmann.

    Kann man diesen Vorwurf auch der Kanzlerin machen? Immerhin kam auch sie dem Präsidenten stark entgegen, wenn auch mehr inhaltlich als körperlich. Die jüngsten Entwicklungen auf der koreanischen Halbinsel rechnete sie bei der Pressekonferenz auch dem Kurs der US-Außenpolitik an. Und auch Peter Altmaier, Parteikollege und Kabinettmitglied Merkels, bekräftigte bei Anne Will diese Sichtweise. Der Frage, ob

    John Kornblum bei Anne Will: "Die Franzosen sind gut im Einschmeicheln"

    Doch was ist Taktik, was plumpe Anbiederung? Einen differenzierten Blick konnte der ehemalige US-Botschafter in Bonn, John Kornblum, liefern. Unter Berufung auf die Washington Post, die Macrons Besuch wohlwollend kommentiert hatte, gab er einen Einblick in die Gepflogenheiten seines Landes. Die Franzosen seien generell "gut im Einschmeicheln", doch das solle nicht als Kritik an den Franzosen im Allgemeinen missverstanden werden. Vielmehr werde diese Art der Gesprächskultur in den USA als Respektsbekundung aufgefasst.

    Dass Macron sich von Trump wie einst Tony Blair von George Bush zum Pudel degradieren lasse, wie es Hoffmann es bezeichnete, wies Kornblum zurück. Aus gutem Grund. Denn auf inhaltlicher Ebene hatte Macron den Standpunkt der EU, auf den er sich vorab mit Angela Merkel und Theresa May verständigt hatte, überdeutlich klar gemacht und Trumps Kurs in seiner Rede vor dem Kongress – wenn auch indirekt – scharf kritisiert.

    Ungeachtet dessen hätte sich Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, von den Staatsbesuchen in Amerika eigener Aussage nach mehr erhofft. Der Slogan "America first" fühle sich zunehmend nach "

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