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Taifun Ketsana prallt auf Vietnam

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Taifun Ketsana prallt auf Vietnam

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    Taifun Ketsana prallt auf Vietnam
    Taifun Ketsana prallt auf Vietnam Foto: DPA

    Auf den Philippinen stieg die Zahl der Todesopfer auf mindestens 246. Dort drohte drei Tage nach den schlimmsten Überschwemmungen seit 40 Jahren schon die nächste Unwetterfront. Eine halbe Million Menschen war vor Ketsana geflüchtet, viele hatten ihr ganzes Hab und Gut verloren.

    Ketsana hatte über dem Südchinesischen Meer neue Energie getankt und prallte am Nachmittag mit Taifun-Stärke auf Zentralvietnam. Die Behörden schätzten die Windgeschwindigkeit auf 150 Kilometer in der Stunde. Peitschender Regen ging an der Küste nieder. Riesige Wellen schwappten an die Strände und setzten weite Landstriche unter Wasser.

    Eine Gemeinde mit rund 2000 Menschen war nach Angaben der Behörden bereits von der Außenwelt abgeschnitten. Das Wasser stieg und drohte, die Menschen mitzureißen, berichtete die Hochwasserbehörde. Dem Militär sei es zunächst nicht gelungen, zu den Menschen in Thach An in der Provinz Quang Ngai vorzudringen.

    Die Behörden hatten vorsorglich 167 000 Menschen aus der Küstenregion in Sicherheit gebracht. Das Nachrichtenportal "VietnamNet" berichtete, dass vor der Küste hunderte Fischerboote untergegangen sein. Die Behörden hatten vor Ankunft des Taifuns bereits 46 500 Fischerboote in die Häfen beordert. In Zentralvietnam kam der Verkehr zum Erliegen. Zahlreiche Straßen waren überflutet. Alle Flüge wurden eingestellt.

    Auf den Philippinen stieg die Zahl der Toten unaufhörlich. Helfer fanden bei den Aufräumarbeiten immer wieder Opfer, die von den Fluten fortgerissen worden waren. In einer Stadt südlich der Hauptstadt Manila wurden sieben Tote gefunden, die sich aneinandergebunden hatten, um von den Fluten nicht fortgerissen zu werden. Retter gruben Tote aus den dicken Schlammschichten und bargen Opfer, die vergeblich versucht hatten, in Baumkronen zu überleben. 370 000 der zwei Millionen Betroffenen wurden in völlig überfüllten Notunterkünften betreut.

    Nach dem Hilferuf der Behörden sagten andere Länder bis Dienstag rund vier Millionen Dollar zu. Die Regierung schaffte es nach eigenen Angaben nicht, genügend Helfer in die betroffenen Regionen zu schicken. In Manila und den nördlichen Provinzen waren noch Zehntausende Menschen in Not. Hilfsorganisationen verteilten Essen und Kleidung, und vor ihren Ständen bildeten sich lange Schlangen.

    Die Wassermassen hatten Häuser fortgerissen und Ackerflächen zerstört. Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo zog Lehren aus der Katastrophe: "Wir brauchen Zwangsevakuierungen, wenn wir wissen, wo das nächste Unwetter kommt", sagte sie. Die Regierung wollten als nächstes Polizei und Militär aus anderen Landesteilen sowie Studenten und andere Freiwillige mobilisieren.

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