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Tag des Tagebuchs: Von Vlog bis Fitness-Tracker: Tagebücher sind so beliebt wie nie

Tag des Tagebuchs

Von Vlog bis Fitness-Tracker: Tagebücher sind so beliebt wie nie

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    Tagebücher sind auch heute noch beliebt - nur eben in anderer Form als früher.
    Tagebücher sind auch heute noch beliebt - nur eben in anderer Form als früher. Foto: Tobias Hase, dpa

    Was haben Franz Kafka, Thomas Mann und Anne Frank gemeinsam? Sie waren alle drei leidenschaftliche Tagebuchschreiber. Seit Jahrhunderten halten Menschen schriftlich fest, was ihnen in den letzten 24 Stunden passiert ist, wem sie ihr Herz schenkten oder über was sie sich ärgerten. Ein Tagebuch kann helfen, Gefühle zu verarbeiten und spendet nach traurigen Ereignissen Trost. Für viele Teenager ist es ein enger Vertrauter, ein Schloss schützt oft vor neugierigen Mitlesern.

    Die klassischen Tagebücher kommen vor allem in Buchform daher, Internet und digitale Medien eröffnen heutzutage aber völlig neue Möglichkeiten - auch was die Geheimhaltung der persönlichen Geheimnisse angeht.

    Blogs als moderne Form des Tagebuchs

    Blogs sind im ursprünglichen Sinn online geführte und meist öffentlich zugängliche Tagebücher. Als weltweit erster Blog gilt die Webseite von Softwareentwickler Tim Berners-Lee, die 1990 online ging. Ihm folgten bis heute Millionen weitere Blogs, auf denen Internetnutzer - einem Tagebuch ähnlich - periodische Einträge über ihr Leben, ihre Gedanken und Gefühle verfassen. Die weltweit bekanntesten Systeme, mit denen Nutzer Blogs erstellen können, sind Wordpress, Blogger oder Tumblr. Dafür braucht es keine ausgefeilten HTML-Kenntnisse, die verschiedenen Dienste bieten zahlreiche vorgefertigte Designs an, die einfach befüllt werden können. Die Bedienung ist meist intuitiv.

    Wer seine Gedanken nicht gleich mit der ganzen Welt teilen will, kann seinen Blog auch geheim führen - also wie ein klassisches Tagebuch, nur ohne Einband und mit virtuellem Schloss. Manche Dienste für Online-Tagebücher nutzen spezielle Verschlüsselungen, mit denen die persönlichen Geheimnisse privat bleiben sollen.

    Die besondere Art des Online-Tagebuchs: Vlogs

    Videotagebücher sind besonders durch YouTube beliebt geworden. Dort gibt es zahlreiche Video-Blogs - sogenannte Vlogs - in denen Nutzer regelmäßig kleine Filmchen veröffentlichen. Wie in einem Tagebuch erzählen manche Video-Blogger (Vlogger) auch darin über sich und ihr Leben. Eine spezielle Form des Video-Tagebuchs sind "Zeitraffer-Videos".

    Immer auf dem Handy mit dabei: Tagebuch-Apps

    Wer will, kann auch auf dem Handy Tagebuch führen. In den App-Stores gibt es dafür unzählige kostenlose und kostenpflichtige Programme mit unterschiedlichen Funktionen und Schwerpunkten. Die App "Daylio" ist für Tagebuch-Minimalisten mit einer Schwäche für Statistiken geeignet. Mit der App lässt sich die tägliche Stimmung dokumentieren. Dafür klickt man zunächst auf den passenden Gefühls-Smiley und notiert dann kurz, was man heute unternommen hat.

    Die App "1 Second Everyday" ist für all jene, die lieber ein Video-Tagebuch führen möchten. Nutzer können mit der App täglich ein Video aufnehmen oder ein bereits gefilmtes hinzufügen. Anschließend lassen sich die Aufnahmen auf eine Sekunde zusammenschneiden und werden als Erinnerungen hinterlegt. Die Videos können einzeln oder als Übersicht angesehen werden, zum Beispiel für einen Monat oder ein Jahr.

    Eine Tagebuch-App im klassischen Sinn ist "Diaro". Damit lassen sich Tagebucheinträge verfassen, passende Schlagwörter auswählen sowie Bilder und die aktuelle Stimmung hinzufügen. Das Besondere: Die Texte werden zudem - falls vorhanden - in einer Dropbox gespeichert. So können sie nicht nur über die App abgerufen werden. Weitere Tagebuch-Apps sind zum Beispiel:

    • Penzu
    • Journey
    • me.time
    • Momento

    Fitness-Tagebuch: Sportliche Aktivitäten oder den Schlafrhythmus aufzeichnen

    Viele Menschen zeichnen mittlerweile mit ihrer Smartwatch, einem Fitnessarmband oder dem Handy die am Tag gegangenen Schritte, ihren Schlafrhythmus oder die zu sich genommenen Mahlzeiten auf. Im Grunde genommen ist auch das nichts anderes als ein Tagebuch. Die verschiedenen Werte können am Ende des Tages auf dem Computer oder Handy ausgewertet werden. So lassen sich über einen längeren Zeitraum Statistiken erstellen und Trends ablesen.

    Die Smartwatch als digitales Tagebuch.
    Die Smartwatch als digitales Tagebuch. Foto: Andrea Warnecke, dpa (Symbolbild)

    Erinnerung an vergangene Abenteuer: Das Reisetagebuch

    Natürlich sind Reisetagebücher alles andere als neu - man denke nur an nautische Logbücher oder Tagebücher von Expeditionen. Dennoch können auch diese Journale unterschiedlich geführt und gestaltet werden. Gedruckt und gebunden gibt es sie in verschiedenen Designs. Mal ganz schlicht, mal mit bereits vorgefertigten Feldern zum ausfüllen. Wer das Reisetagebuch auf dem Handy führen will, kann das beispielsweise mit "Journi" tun. Die App versteht sich als Tage- und Fotobuch für Reisen. Mit der Community-Funktionen kann der Urlaub sogar mit ausgewählten Nutzern geteilt werden.

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