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TV-Streit: Dieter Bohlen wettert gegen Marcel Reich-Ranicki

TV-Streit

Dieter Bohlen wettert gegen Marcel Reich-Ranicki

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    Marcel Reich-Ranicki und Dieter Bohlen
    Marcel Reich-Ranicki und Dieter Bohlen

    Frankfurt/Main (AZ). Sänger und Produzent Dieter Bohlen hat am Freitag auf der Frankfurter Buchmesse Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki für seinen Auftritt bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises kritisiert.

    Reich-Ranicki könne doch nicht sagen, dass er ahnungslos "wie ein Vollpfosten" zu der Gala gegangen sei, ohne zu wissen, was ihn dort erwarte, sagte Bohlen bei der Vorstellung seines Buches "Der Bohlenweg - Planieren statt Sanieren".

    Bohlen sagte, er finde es komisch, dass er selbst heftig dafür kritisiert wurde, weil er in der RTL-Sendung "Deutschland sucht den Superstar" jungen Leuten direkt gesagt habe: "Du singst Scheiße." Wenn Reich-Ranicki hingegen über eine ganze Branche sage, sie sei "Dreck", dann sei das in Ordnung. "Ich finde so etwas wirklich völlig bescheuert", sagte Bohlen. Der Kritiker dürfe das vermutlich, weil er "senil oder 88 Jahre alt" sei.

    "Früher hat man ja gesagt: Dreck reinigt den Magen", verteidigte Bohlen die TV-Branche vor Reich-Ranickis Kritik. "Wir wollen die Leute abends wirklich nur unterhalten und sie nicht volllabern", sagte er. Der Literaturkritiker habe, weil er die "beleidigte Leberwurst" gemimt habe, tagelang die Titelseite der "Bild"-Zeitung bekommen. "Das ist fast schlimmer als der Bohlen", fügte er hinzu.

    Doch nicht nur Bohlen wetterte in Frankfurt gegen Reich-Ranicki. Auch Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass, der auf der Messe seinen 81. Geburtstag feierte, ging mit Reich-Ranicki scharf ins Gericht.

    "Er kritisiert das, was auf ihn selber zutrifft." Reich-Ranicki habe einst in seiner ZDF-Sendung "Literarisches Quartett" die Literaturkritik "trivialisiert". "Mit großem Geschrei" habe er dort eine "Ein-Mann-Show" inszeniert. Grass bedauerte, dass Reich-Ranicki in den Medien als "rohes Ei" behandelt werde.

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