Enthüllungsjournalist Günter Wallraff und seine RTL-Kolleginnen Stefanie Albrecht und Düzen Tekkal ermittelten in Großküchen, die Gerichte für Kitas, Schulen und Pflegeheime produzieren. Dabei prangerten die Journalisten an, dass sogar in einigen Fällen abgelaufene Waren verarbeitet werden.
Reporterin Stefanie Albrecht arbeitete dazu Undercover im Herbst und Winter des vergangenen Jahres in mehreren Großküchen. In einer Firma in Wuppertal, die laut RTL bis zu 25 000 Mittagessen für Kindergärten und Schulen in Deutschland produziert, sei die Reporterin angehalten worden, schimmelige Gurken zu verarbeiten. Außerdem fand sie diverse Fleischpackungen, deren gekennzeichnetes Verbrauchsdatum längst abgelaufen ist.
Team Wallraff: Heimlich Proben genommen
Günther Wallraff hate sich in einem Pflegeheim in Oldenburg, das zu der Marseille Kliniken AG gehört, Undercover zum Probeessen angemeldet. Außerdem schleuste sich die RTL-Reporterin Düzen Tekkal dort als Küchenhilfe ein. Sie erlebte dort diverse Nachlässigkeiten im Umgang mit der Lebensmittelverarbeitung und unhygienische Zustände, so RTL. Dabei sah sie mehr als einmal, dass Teller mit Essen oder Desserts, die aus dem Speisesaal zurückkommen, ungekühlt in der warmen Küche bereit gehalten wurden, was laut RTL ein Nährboden für Keime ist. D
abei erschien ihr die Küche nicht sehr sauber. Heimlich nahm sie diverse Proben, um die Hygienebedingungen dort untersuchen zu lassen. Ein Lebensmitteltechniker stellte Darmkeime und Schimmelbefall fest. Als "Team Wallraff" die Marseille Kliniken um eine Stellungnahme bat, bekam es zunächst statt einer Auskunft lediglich eine Rechnung über 293,69 Euro für den Aufwand, den sie betreiben müssten, um die Fragen zu beantworten. Erst nachdem die Zahlung verweigert wurde, erhielt Team Wallraff eine kostenlose Stellungnahme.
Unterstützung bei der gut zehnmonatigen Recherchen erhielt das "Team Wallraff" von einem ehemaligen Lebensmittelkontrolleur, einem Fachanwalt und einer Ernährungswissenschaftlerin. AZ