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TV-Kritik: Tatort: Haarsträubende Story

TV-Kritik

Tatort: Haarsträubende Story

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    Tatort Bodensee
    Tatort Bodensee

    Keine Frage: Ein TV-Krimi muss nicht realistisch sein. Da darf auch mal kräftig übertrieben werden, wenn es der Spannung dient. Beim Tatort am gestrigen Sonntag aber wurde der Bogen deutlich überspannt, meint Norbert Staub.

    Bodensee-Kommissarin Klara Blum (Eva Mattes) und ihr Schweizer Kollege Reto Flückinger (Stefan Gubser) liefern sich im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet eine vogelwilde Verfolgungsjagd mit drei Gangstern - nur dass diesmal die Polizisten verfolgt werden.

    Die Bösewichte - der Boss stilecht im Zuhälter-Pelzmantel - haben es nicht auf die Kommissare abgesehen, sondern auf den Waffenhändler Uwe Meiners (Michael Brandner). Der sollte eigentlich aus der Schweiz nach Deutschland überführt werden, doch die Gangster haben Angst, dass ihr alter Kumpan auspackt und trachten ihm deshalb nach dem Leben.

    Per Motorrad bringt die Kommissarin den bei einem der zahlreichen Schusswechsel schwer verletzten Waffenhändler zu einem Tierarzt, der ihm in einer Notoperation das Leben rettet.

    Die eigentlichen Bösewichte aber sitzen in der Polizeizentrale: Ein korrupter Staatsanwalt und ein fieser LKA-Beamter versorgen die Gangster mit Informationen über den Aufenthaltsort der Flüchtenden. Das Ergebnis: Eine wüste Verfolgungsjagd durch die verschneite Bodensee-Landschaft, bei der die braven Beamten nur dank großer Raffinesse mit dem Leben davonkommen.

    Und natürlich stellt sich am Ende heraus, dass der fiese Polizei-Maulwurf auch noch eine junge Polizistin auf dem Gewissen hat. Die erschoss er bei einem früheren Polizeieinsatz, bei dem man vergeblich versucht hatte, Waffenhändler Meiners festzunehmen.

    Die haarsträubende Story wirkte sehr konstruiert, war aber trotzdem vorhersehbar. Auch Eva Mattes konnte die Unzulänglichkeiten des teilweise hanebüchenen Drehbuchs nicht mehr wettmachen - es war einer der schwächeren Tatort-Krimis.

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