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TV-Krimiserie: "Tatort"-Kommissare brechen häufig das Gesetz

TV-Krimiserie

"Tatort"-Kommissare brechen häufig das Gesetz

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    Axel Prahl (links) und Jan Josef Liefers in Münster: Auch diese beiden Fernsehkommissare im "Tatort" verstoßen regelmäßig gegen das Recht.
    Axel Prahl (links) und Jan Josef Liefers in Münster: Auch diese beiden Fernsehkommissare im "Tatort" verstoßen regelmäßig gegen das Recht. Foto: Bernd Thissen, dpa (Archiv)

    Von wegen Gesetzeshüter! Die Fernsehkommissare im "Tatort" verstoßen regelmäßig gegen das Recht. Ob Hausfriedensbruch, unzulässige Durchsuchungen oder Verkehrsdelikte - die Ermittler zwischen Kiel und Luzern, Saarbrücken und Dresden nehmen es offenbar nicht so genau mit ihrem Job.

    Das sagte nun zumindest Tobias Gostomzyk der Rheinischen Post. Der Professor für Medienrecht in Dortmund hatte sich für ein Projekt die Frage gestellt: "Wie sehen eigentlich die Rechtsauffassungen von "Tatort"-Kommissaren aus?" Dazu analysierte er mit seiner Projektgruppe 34 Folgen der Krimiserie aus dem Jahr 2015.

    Das Ergebnis lässt nur einen Schluss zu: Zum Glück ermitteln die "Tatort"-Kommissare nur in fiktiven Fällen! Denn die Ermittler verstießen nach Gostomzyks Aussage in jeder Folge gegen das Gesetz - insgesamt sogar 96 Mal. Im Schnitt verhielten sich Batic, Blum, Thiel und Co. also dreimal pro Folge nicht korrekt.

    "Tatort"-Ermittler in München "besonders rechtskonform"

    In den meisten Fällen belehrten die Kommissare ihre Tatverdächtigen unzureichend. Auf Platz zwei stehen verbotene Ermittlungsmethoden, dann folgen unzulässige Durchsuchungen. Zudem lasten die Wissenschaftler den Ermittlern Hausfriedensbrüche und Verkehrsdelikte an.

    Wer sind die Mörder im "Tatort"?

    In mehr als 1000 "Tatort"-Krimis stellt die Berufsgruppe der Unternehmer und Selbstständigen die meisten Mörder.

    Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Auswertung des Online-Portals Netzsieger.de.

    In 1023 Filmen töteten sie der Zählung zufolge 109 Mal, allein 16 Mal in München.

    Gefolgt werden sie von den Berufskriminellen, die exakt 100 Mal bislang mordeten, davon 15 Mal in Berlin.

    Auf dem dritten Platz finden sich 54 Schülerinnen und Schüler wieder. Ihr Schwerpunkt ist beim "Tatort" in Ludwigshafen anzusiedeln.

    Auf Rang vier liegen die Polizisten, die 49 Mal - zumeist mit der Dienstwaffe - töteten.

    Keiner echten Berufsgruppe sind die Fünftplatzierten zuzuordnen: 40 Arbeitslose trieben als Mörder im "Tatort" ihr Unwesen, sieben Mal allein in Köln.

    Jeweils nur einmal als Mörder entpuppten sich unter anderem der Generalkonsul des fiktiven Emirats Kumar, eine Wahrsagerin, eine schwedische Spionin, eine Zirkuseigentümerin, ein Kaninchenzüchter, eine Pop-Sängerin und eine Gärtnerin als Täter.

    Etwa drei Viertel aller erfassten Tatort-Mörder sind laut Netzsieger.de männlich.

    Auch bei den Opfern ist das Verhältnis von weiblichen und männlichen Opfern in etwa ähnlich. 1057 Männer und 485 Frauen kamen demnach zu Tode.

    Als häufigstes Motiv (72 Prozent) für den Rechtsbruch im "Tatort" nennt Gostomzyk den schnelleren Ermittlungserfolg. Doof nur: Der tritt laut den Wissenschaftlern in der Hälfte der Fälle nicht ein. Den Fernsehkommissaren kann das aber offenbar egal sein: Nur acht Prozent der Rechtsverstöße würden überhaupt verfolgt.

    Ach, übrigens: Die Wissenschaftler vermuten, dass es im Hamburger Tatort mit Til Schweiger die meisten Verstöße gibt. Allerdings war unter den 34 untersuchten Folgen kein Beitrag aus Hamburg dabei. Besser sieht es im Süden aus: "Besonders rechtskonform sind die Kommissare aus München", sagt Gostomzyk der Rheinischen Post. axhe

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