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TV-Kanzlerduell 2013: Stefan Raab: "Ich hoffe, es gehen mir nicht die Pferde durch"

TV-Kanzlerduell 2013

Stefan Raab: "Ich hoffe, es gehen mir nicht die Pferde durch"

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    Vier Moderatoren von ARD, ZDF, RTL und ProSieben, darunter Stefan Raab, wollen im TV-Kanzlerduell am Sonntagabend  vor allem die Kanzlerin aus der Reserve locken.
    Vier Moderatoren von ARD, ZDF, RTL und ProSieben, darunter Stefan Raab, wollen im TV-Kanzlerduell am Sonntagabend vor allem die Kanzlerin aus der Reserve locken. Foto: dpa

    Drei Wochen vor der Bundestagswahl treffen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück am Sonntag in ihrem einzigen Fernsehduell aufeinander. Vier Moderatoren von ARD, ZDF, RTL und ProSieben, darunter Stefan Raab, wollen in der 90-minütigen Live-Sendung vor allem die Kanzlerin aus der Reserve locken. Vor vielen Millionen Zuschauern ist es für Steinbrück vielleicht die letzte Chance, die Wähler von sich zu überzeugen.

    Umfragen zufolge genießt Merkel in der Bevölkerung weit mehr Vertrauen als Steinbrück. Wechselstimmung ist nicht auszumachen. Steinbrück gilt aber als besserer Redner. Deswegen werden ihm Chancen zugerechnet, durch das Duell noch neue Wähler für die SPD zu gewinnen. "Erfahrene Kanzlerin trifft auf rhetorisch versierten  Herausforderer", beschrieb Illner die Ausgangslage.

    Kanzlerduell 2013: Merkel und Steinbrück nebeneinander

    Der RTL-Moderator Peter Kloeppel sagte, mit dem einzigen gemeinsamen Auftritt könnten sich die Zuschauer ein Bild der beiden Kandidaten machen. Diese müssten sich - vor himmelblauer Kulisse - zwar nicht direkt in die Augen sehen, aber es bedürfe nur einer leichten Drehung, um den Kontrahenten anzuschauen.

    Fakten zu Stefan Raab

    Stefan Raab wurde am 20. Oktober 1966 in Köln geboren. Zahlen und Fakten zum Pro7-Entertainer:

    Der große Held der Spaßgesellschaft war ein eher ruhiges Kind. Raab war Ministrant in der katholischen Kirche und ist in der Schule kaum aufgefallen.

    Neben seinem Studium der Rechtswissenschaft machte er im Betrieb seiner Eltern eine Metzgerlehre, die er als Bezirksbester abschloss.

    Raab machte sich als Fernsehmoderator, Musikproduzent, Songwriter und Sänger einen Namen und wurde mit seiner eigenen Pro7-Show "TV Total" berühmt. Fast die Hälfte der 14-29-jährigen sieht sich seine Sendung an.

    Stefan Raab ist Erfinder verschiedenster Show-Formate: in unregelmäßigen Abständen präsentiert er zum Beispiel seine "Wok-Weltmeisterschaft", die "Stock Car Challenge" oder den Wettbewerb "Schlag den Raab".

    1996 wurde ihm für seinen Song "Hier kommt die Maus", den er zum 25. Geburtstag des Kinderprogramms "Die Sendung mit der Maus" geschrieben hat, eine Goldene Schallplatte verliehen.

    Mit Liedern wie "Wadde hadde du de da", "Maschendrahtzaun", "Wir kiffen" und "Gebt das Hanf frei" war Stefan Raab Beginn der 2000er Dauergast in den deutschen Charts.

    Für Guildo Horn komponierte Raab den Song "Guildo hat euch lieb", mit dem dieser beim Eurovision Song Contest 1998 den 7. Platz belegte.

    2003 veranstaltete Stefan Raab in Anlehnung an die Casting-Show "DSDS" seinen eigenen Wettbewerb "SSDSGPS": Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star. Das Konzept wurde mit dem renommierten Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.

    Seit 2003 gibt Raab der Bildzeitung keine Interviews mehr, seit einigen Jahren spricht er auch nicht mehr mit dem Fernsehsender RTL.

    Ingesamt mussten Raab und die Produktionsfirma Brainpool wegen Verwendung von TV-Beiträgen aus öffentlich-rechtlichen Sendern und wegen privater Klagen über 650.000 Euro zahlen. Raab selbst erhielt bei einer Klage gegen Moses Pelham 10.000 Mark Schmerzensgeld, weil Pelham ihm die Nase gebrochen hatte. Raab hatte ihn vorher mit dem Spitznamen "Möschen" beleidigt. Das Schmerzensgeld spendete er einem wohltätigen Zweck.

    Seit April 2009 ist der Showmaster auch im Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds in Berlin zu sehen. Der Wachs-Raab sitzt dort vor einer Imitation seines TV-Total-Studios.

    Lena Meyer-Landrut gewann 2010 mit ihrem Song "Satellite" erst Raabs Wettbewerb "Unser Star für Oslo" und anschließend den Eurovision Song Contest in Oslo.

    Ab 2012 moderierte Raab auch eine Politik-Talkshow. Bei „Absolute Mehrheit – Meinung muss sich wieder lohnen“ diskutieren Politiker um Geld.

    Anfang Juni 2013 kam ein patentierter Duschkopf mit dem Namen „Doosh“ auf den Markt, den Raab selbst entwickelt hat. Produktion und Vertrieb erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Butlers. Der Duschkopf kann sowohl einen konzentrierten Wasserstrahl als auch einen breitgefächerten Wasservorhang erzeugen.

    2013 wurde Stefan Raab mit dem Deutschen Comedyperis in der Kategorie "Bestes Comedyevent" für "Die große TV Total Prunksitzung" ausgezeichnet.

    Vor der Kanzlerwahl 2013 moderierte Raab das TV-Duell Merkel gegen Steinbrück.

    Privat lebt Stefan Raab sehr zurückgezogen und schützt seine Familie vor der Öffentlichkeit.

    Die Themenpalette beim Kanzlerduell 2013 dürfte breit gefächert sein: von Syrien, Eurokrise und Steuerplänen über Familienpolitik sowie Miet- und Strompreise bis zu Pkw-Maut, NSA-Geheimdienstaffäre und Koalitionsoptionen.

    Das Fernsehduell 2009 von Merkel und dem damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier sahen rund 14 Millionen Menschen. 2005 beim Duell der damaligen CDU-Kandidatin Merkel gegen Kanzler Gerhard Schröder (SPD) waren es knapp 21 Millionen Zuschauer.

    Raab: Kanzlerduell ist ein Endspiel

    Der ProSieben-Entertainer Stefan Raab, der erstmals zu den Moderatoren des Duells gehört, verglich die Runde mit einem "Endspiel". Durch die gleichzeitige Übertragung bei ARD, ZDF, RTL und ProSieben würden Millionen Zuschauer das Gefühl bekommen, "dass man zuschauen muss", sagte Raab, der ausgerechnet von Edmund Stoiber als Moderator des Kanzler-Duells ins Spiel gebracht worden war. 

    Stefan Raab will als Teamplayer auftreten

    Die Konfrontation der Kandidaten sei wichtig für die Meinungsbildung, betonte Raab. Er sei zwar ein emotionaler Mensch und wolle sich als "Teamplayer" an die Regeln der Fragerunde halten, versicherte TV-Spaßvogel Raab. Für "Wischiwaschi" sei ohnehin kaum Zeit. Aber er sagte auch: "Ich hoffe, es gehen mir nicht die Pferde durch."

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