Den Beinamen „Mister RTL“ bekam schon mancher. Ex-RTL-Chef Helmut Thoma etwa, der nicht nur den Sender, sondern das gesamte Privatfernsehen prägte. Oder Günther Jauch, der das Magazin „stern TV“ von 1990 bis 2011 moderierte, ehe er unter großem Getöse zur ARD wechselte. Oder Hans Meiser, der den Nachmittags-Talk in Deutschland etablierte.
Amtierender „Mister RTL“ aber ist Peter Kloeppel. Der 58-Jährige ist seit inzwischen 25 Jahren der Nachrichtenmann des Senders, sein Aushängeschild und eine Art Stabilitätsfaktor. RTL hat es gerade auch Kloeppel zu verdanken, dass es seinen zweifelhaften Ruf aus den wilden Anfangsjahren in den 80ern und 90ern weitgehend ablegen konnte.
RTL, bis 1992 RTL plus, machte einst vor allem Quote mit Schmuddelkram. In der Gaga-Show „Tutti Frutti“ oder in Lederhosenfilmen („Liebesgrüße aus der Lederhose“) fielen reihenweise die Hüllen. Provokation war Programm. Und über allem stand das Motto: „Im Seichten kann man nicht ertrinken.“ Jener legendäre Satz Helmut Thomas.
Am 30. März 1992 wurde Peter Kloeppel Chefmoderator von „RTL Aktuell“ und bewies, dass es nicht allzu seicht werden durfte, erst recht nicht, wenn es um Nachrichten geht. Und er zeigte, dass eine Nachrichtensendung des Privatfernsehens einer des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in nichts nachstehen muss. Noch heute sprechen selbst ARD-Verantwortliche voller Bewunderung darüber, wie Kloeppel über die Terroranschläge vom 11. September 2001 berichtete. Siebeneinhalb Stunden war er damals auf Sendung. Er behielt die Nerven und die Ruhe, versuchte, die Flut der Nachrichten und Bilder einzuordnen. Dafür wurde der gebürtige Frankfurter mit dem renommierten Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.
RTL weiß, was es an dem Dip-lom-Agraringenieur hat. Die Zusammenarbeit sei um drei weitere Jahre verlängert worden, teilte der Sender passend zum Dienstjubiläum „und rechtzeitig vor Beginn der Berichterstattung zur Bundestagswahl 2017“ gestern mit.
An seine erste Sendung kann sich Peter Kloeppel übrigens nicht mehr erinnern, erzählte er kürzlich. Aber an die Erleichterung, als sie vorbei gewesen sei.