Im Südwesten Frankreichs hat ein Unbekannter am Donnerstag auf offener Straße zwei Soldaten erschossen. Zwei Militärs waren sofort tot, ein dritter schwebte nach einem Kopfschuss am Abend in Lebensgefahr, teilte eine Armee-Sprecherin in Paris mit. Aufgrund irreführender Angaben hatte das Verteidigungsministerium bereits von drei Toten gesprochen. Die Hintergründe des Anschlags in der Garnisonsstadt Montauban seien noch völlig unklar, hieß es. Bereits am Sonntag war in der südwestfranzösischen Stadt Toulouse ein Soldat von einem Unbekannten erschossen worden.
Schütze schoss auf offener Straße auf Soldaten
Verteidigungsminister Gérard Longuet sprach den Angehörigen der Opfer von Montauban im Alter von 24, 26 und 28 Jahren sein Mitgefühl aus. Der Angriff hatte sich am Nachmittag vor einem Geschäftsviertel ereignet, berichtete Nathalie Gadea von der zuständigen Präfektur. Der Schütze habe einen schwarzen Motorroller gefahren und einen Helm mit getöntem Visier getragen, erklärte sie dem TV-Nachrichtensender BFM. Ein Großaufgebot an Sicherheitskräften sei vor Ort. Nach ersten Erkenntnissen waren die uniformierten Opfer unbewaffnet, als sie offenbar an einem Bankautomaten Geld abheben wollten. Journalisten berichteten vom Tatort, es seien 17 Patronenhülsen gefunden worden.
In Toulouse wurde am Sonntag ebenfalls ein Soldat erschossen
Von dem geflohenen Schützen fehlte zunächst jede Spur. In Montauban befindet sich eine Fallschirmjäger-Garnison. Die Opfer gehören einer dort stationierten Pionier-Einheit an, die nach Medienberichten auch in Afghanistan im Einsatz war.
Staatspräsident Nicolas Sarkozy sprach am Rande eines Wahlkampfauftritts in der Marne von einem "Drama". Es handele sich zweifellos um Mord, aber die Umstände lägen im Dunkeln. Bereits am Sonntag war im südwestfranzösischen Toulouse ein französischer Soldat, der nicht im Dienst war, von einem Motorradfahrer erschossen worden. Der Mann, der ebenfalls einem Fallschirmjäger-Regiment angehörte, wurde durch einen Kopfschuss getötet. Aus Polizeikreisen hieß es, zwischen beiden Vorfällen könne kein Zusammenhang hergestellt werden. dpa, afp