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Südsee: Tsunami reißt viele Menschen mit in den Tod

Südsee

Tsunami reißt viele Menschen mit in den Tod

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    Tsunami
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    Ein mächtiges Erdbeben hat Dienstagabend mitteleuropäischer Zeit mehrere Inseln in der Südsee erschüttert und einen Tsunami ausgelöst. Die Flutwelle vor Samoa hat die Küstenregion der

    Die Katastrophenschutzbehörde der ehemaligen deutschen Kolonie West-Samoa spricht von mindestens 100 Toten. Darunter sind nach Angaben der neuseeländischen Regierung Touristen aus Neuseeland und Australien. Der amtierende Premierminister Bill English sprach in Wellington von einer erheblichen Opferzahl. Auch auf der Schwesterinsel Amerikanisch-Samoa kamen nach ersten Angaben 19 Menschen um, auf Tonga, einem anderen Südsee-Inselstaat, zehn.

    "Das Beben war sehr stark und sehr lang. Zwei bis drei Minuten hat mein ganzes Haus gewackelt", berichtete der deutsche Honorarkonsul auf Samoa, Arne Schreiber, gestern am späten Abend unserer Zeitung.

    Im Rundfunk sei die Rede von toten Schulkindern, so Schreiber. Eine offizielle Bestätigung dafür gebe es noch nicht.

    Der Konsul sagte, er habe mit den Deutschen auf Samoa telefoniert. Etwa 25 Bundesbürger leben nach seinen Angaben auf der Südsee-Insel. Alle seien wohlauf, auch ein Mann, der direkt im betroffenen Gebiet wohne. Er sei mit seinen Kindern im Auto in höher gelegenes Gebiet geflüchtet.

    Die Hauptstadt Apia sei abgeriegelt, berichtete Schreiber unserer Zeitung. Alle Schulen seien geschlossen worden. Hunderte Menschen flüchteten auf nahe gelegene Hügel. Auch Hotelanlagen sollen von dem Tsunami betroffen sein. Allerdings gebe es keine Nachrichten von verletzten oder toten Touristen. "Ich glaube und hoffe, dass die Flutwelle nicht die Ausmaße von 2004 hat", so Schreiber. Samoa bestehe vor allem aus Vulkangestein und Sand. Diese geologische Zusammensetzung habe bei dem Beben offenbar wie ein Puffer gewirkt.

    Die Flutwelle zerstörte nach einem Bericht von Radio Neuseeland mehrere Dörfer auf besonders niedrig gelegenen Inseln vor Samoa. Eine Tsunamiwarnung wurde für zahlreiche Südseestaaten wie Tonga, Tuvalu, Kiribati, die Salomonen-Inseln und

    Ein neuseeländischer Augenzeuge auf Samoa berichtete, das Dorf Sau

    Ein Mitarbeiter des Fernsehsenders TVNZ war in Samoa am Strand, als das Erdbeben passierte. Tony Manson sah den Tsunami nach eigenen Angaben, berichtete der Sender auf seiner Website. Das Meer habe sich zuerst zurückgezogen und sei dann innerhalb von wenigen Sekunden mit Macht über die Küste hereingebrochen. Mehrere Dörfer seien überschwemmt worden. Einwohner suchten nach ihren Angehörigen. Manson berichtete, dass er mit anderem zusammen vom Strand weg auf höheres Terrain gerannt war.

    "Hier ist überall Panik entstanden, weil die Kinder auf dem Weg zur Schule und die Menschen auf dem Weg zur Arbeit waren", sagte ein Korrespondent aus Samoa dem neuseeländischen Rundfunk.

    Die Ausmaße der Naturkatastrophe waren gestern Nacht noch nicht genau absehbar. Es galt als unwahrscheinlich, dass das Beben ähnliche Konsequenzen hat wie 2004 in Südostasien. Am 26. Dezember 2004 hatte ein Tsunami nach einem schweren Beben vor der indonesischen Insel Sumatra 230 000 Menschenleben gefordert. Die Flutwelle breitete sich über tausende Kilometer im Indischen Ozean aus und zerstörte Küstenregionen in Indonesien, Sri Lanka, Indien, Thailand und auf den Malediven.

    Samoa ist ein Inselstaat im südwestlichen Pazifik. Der Westteil der Insel war früher deutsche Kolonie.

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