Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen hat am Donnerstag in Stuttgart ein Mammutprozess gegen mutmaßliche Neonazis begonnen. Angeklagt sind vier Mitglieder der Autonomen Nationalisten Göppingen, einer rechtsextremistischen Gruppierung, die das baden-württembergische Innenministerium im Dezember verboten hatte.
Die vier Männer im Alter von 23 bis 34 Jahren sollen von 2010 beziehungsweise 2011 Rädelsführer gewesen sein. Ihnen wird unter anderem die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Die Tatvorwürfe sind zahlreich und reichen von Sachbeschädigungen über Belästigungen und Bedrohungen bis zu Körperverletzungen.
Gruppierung der Göppinger gilt als besonders militant
Zu Aussagen der Angeklagten kam es am ersten Verhandlungstag nicht, es wurden vor allem die Anklageschrift verlesen und Anträge der Verteidiger gestellt. Ein Anwalt forderte, ein Verfahren gegen seinen Mandanten einzustellen.
Die Autonomen Nationalisten gehören zum einschlägigen rechtsextremen Spektrum und gelten als besonders militant. Im Südwesten soll es dem Landesamt für Verfassungsschutz zufolge etwa 170 von ihnen geben. Der Göppinger Ableger war im Dezember vom Innenministerium verboten worden. dpa