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Sturmtief Zeljko: Nach den Gewittern naht das Sturmtief Zeljko

Sturmtief Zeljko

Nach den Gewittern naht das Sturmtief Zeljko

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    Sturmtief Zeljko wird an diesem Wochenende in Teilen Deutschlands wohl für einen dunklen Himmel sorgen.
    Sturmtief Zeljko wird an diesem Wochenende in Teilen Deutschlands wohl für einen dunklen Himmel sorgen. Foto: Symbolbild, Julian Stratenschulte (dpa)

    In der Nacht auf Samstag gab es in großen Teilen Deutschlands Unwetter. Während es in der Region zu keinen größeren Schäden kam, brannten in der Oberpfalz nach Blitzschlag zwei Dachstühle. Heute folgt im Norden und in der Mitte Deutschland Sturm, für den Tief Zeljko verantwortlich ist.

    Normalerweise treten Sturmtiefs in Deutschland vor allem im Frühjahr und im Herbst auf. In diesem Jahr sieht das anders aus: Am Wochenende eine Wetterlage, die der Deutsche Wetterdienst als "sehr ungewöhnlich" für die Jahreszeit bezeichnet.

    Das haben schwere Stürme und Orkane in Deutschland angerichtet

    Schwere Stürme und Orkane haben in Deutschland große Schäden hinterlassen. Hier einige Beispiele.

    Ende Oktober 2013: Einer der schwersten Herbststürme der vergangenen 15 Jahre, Orkan «Christian», knickt in Norddeutschland und Nordeuropa massenhaft Bäume um und deckt Dächer ab.

    Mindestens 16 Menschen sterben europaweit bei Sturmböen bis zu 172 Stundenkilometern.

    Februar 2010: Orkantief «Xynthia» zieht eine Schneise der Verwüstung durch Westeuropa. In Deutschland wüten die bis zu 166 Kilometer schnellen Böen am heftigsten in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.

    Der Sturm richtet Milliardenschäden an, sieben Menschen sterben in Deutschland.

    März 2008: «Emma» wütet über Europa, bundesweit sterben sieben Menschen. In Hamburg entgeht ein Lufthansa-Airbus nur knapp einer Katastrophe, als eine Tragfläche die Landebahn berührt.

    Januar 2007: Orkan «Kyrill» tobt in Europa. 47 Menschen sterben, 11 von ihnen in Deutschland. Erstmals in der Geschichte der Bahn steht der Schienenverkehr fast völlig still. Versicherer schätzen die Schäden auf mehr als 2,3 Milliarden Euro.

    Januar 2005: «Erwin» trifft mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 181 Stundenkilometern auf die deutsche Nordseeküste.

    In Schweden, Dänemark, Großbritannien und Irland sind etwa eine halbe Million Haushalte zeitweise ohne Strom. Mindestens 14 Menschen sterben.

    Februar 2002: Orkan «Anna» erreicht in der norddeutschen Tiefebene Spitzengeschwindigkeiten von fast 180 Stundenkilometern. Mindestens drei Menschen sterben.

    Dezember 1999: «Anatol» tobt mit heftigem Regen und Orkanböen über Nordeuropa. Auf Sylt werden Windgeschwindigkeiten von mehr als 180 Stundenkilometern gemessen.

    Mindestens 20 Menschen sterben, 3 von ihnen in Deutschland.

    Januar 1993: Orkan «Verena» zieht über die Ostsee. Die polnische Fähre «Jan Heweliusz» kentert vor Rügen, vermutlich 55 Menschen kommen bei dem Unglück ums Leben.

    Winter 1990: Mehrere Orkane ziehen über Europa hinweg. In Deutschland sterben mehr als 60 Menschen. Der Schaden liegt in Milliardenhöhe.

    Januar 1976: Der Orkan «Capella» löst eine Sturmflut im Nordwesten Deutschlands aus. Damals erreicht die Nordsee Höchststände: In Hamburg sind es rund 6,45 Meter, in Husum 5,66 Meter. Mehr als zwei Dutzend Menschen sterben.

    Februar 1962: Die folgenschwerste Sturmflut des Jahrhunderts sucht Norddeutschland heim. An rund 60 Stellen brechen die Deiche.

    Allein in Hamburg kommen wegen des Sturmtiefs «Vincinette» 315 Menschen ums Leben. Rund ein Sechstel des Stadtgebietes ist überschwemmt.

    Laut Deutschem Wetterdienst zieht Zeljko wohl von West nach Ost und breitet sich über den Norden und die Mitte Deutschlands aus. In der Nacht zum Sonntag erreicht das Sturmtief voraussichtlich den Nordosten. Damit verbunden seien Sturmböen um 80 Stundenkilometer, "eventuell könnte es dann sogar vereinzelte orkanartige Böen um 105 km/h geben."

    Sturmtief Zeljko: Auch in Bayern gibt es wohl Böen

    Für Bayern erwartet der Wetterdienst ab Samstag zunächst im westlichen Franken, später auch in den übrigen Regionen Böen zwischen 60 und 75 km/h, in den Hochlagen Böen zwischen 80 und 90 km/h.

    Zeljko wäre zwar auf jeden Fall deutlich schwächer als die großen Herbst- und Winterstürme wie Lothar oder Kyrill, so die Experten. Gefährliche Folgen könne der Sturm trotzdem haben: Weil die Bäume - im Gegensatz zum Winter - noch viel Lauf tragen, bieten sie dem Wind große Angriffsflächen.

    "Spaziergänge und Zeltlager in Wäldern sollten dann in den betreffenden Gebieten am Samstag unbedingt vermieden werden. Selbst Autofahrten durch Laubwälder und Alleen könnten zur Gefahr werden", mahnt der Wetterdienst.

    Mehr zum Wetter in der Region mit Unwetterwarnungen und Niederschlagsradar in unserem Wetter-Special.

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