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Studie: Die Deutschen: Mehr Super-Dicke und weniger Bewegungsmuffel

Studie

Die Deutschen: Mehr Super-Dicke und weniger Bewegungsmuffel

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    Die Zahl der extrem dicken Deutschen steigt einer neuen Untersuchung zufolge weiter an.
    Die Zahl der extrem dicken Deutschen steigt einer neuen Untersuchung zufolge weiter an. Foto: Ralf Hirschberger, dpa

    Wie dick sind die Deutschen? Wie viele  leiden unter Stress und Schlafstörungen und wie oft wird Sport  getrieben? Um diese Fragen zu beantworten, wurden tausende Bürger  befragt, getestet, gemessen und Blutproben analysiert. Eine gute  Nachricht vorweg: Insgesamt ist der Anteil der Übergewichtigen in  Deutschland in den vergangenen Jahren nicht gestiegen. Die Zahl der  extrem Dicken - also Fettleibigen - nimmt aber zu, was Experten mit  Sorge beobachten. Das ist nur ein Ergebnis einer Mega-Studie zur  Gesundheit Erwachsener in

    Gesundheits-Studie: 8100 Bürger befragt

    Für die neue große Gesundheitsstudie hatte das  Robert-Koch-Institut (RKI) im Auftrag des  Bundesgesundheitsministeriums drei Jahre lang mehr als 8100  Bundesbürger zwischen 18 und 79 Jahren untersucht und befragt. Eine  ähnliche Untersuchung gab es zuletzt Ende der 1990er Jahre.

    Der Anteil der Übergewichtigen blieb im Vergleich zur  Vorgängerstudie von 1998 relativ konstant: Nach wie vor gelten zwei  von drei Männern und rund jede zweite Frau als zu dick. Maßstab  dafür ist der sogenannte Body-Mass-Index (BMI). Er errechnet sich  aus dem Körpergewicht dividiert durch das Quadrat der Körpergröße.  Ein

    Wer einen BMI-Wert von 30 und mehr hat, gilt schon als adipös,  also fettleibig. In Deutschland betrifft dies heute fast jeden  Vierten, wie die Studie zeigt. Binnen weniger Jahre stieg der  Anteil der fettleibigen Männer um 4,4 Prozentpunkte auf 23,3  Prozent und bei Frauen um 1,4 Prozentpunkte auf 23,9 Prozent.  Insbesondere der steigende Anteil Adipöser bei jungen Erwachsenen  sei "besorgniserregend", sagte RKI-Expertin Bärbel-Maria Kurth.  Übergewicht ist nicht nur ein Risikofaktor für Krebs, sondern  verursacht auch Herzerkrankungen und Diabetes.

    4,6 Millionen Diabetiker in Deutschland

    Rund 4,6 Millionen Erwachsene in Deutschland zwischen 18 und 79  Jahren gelten als Diabetiker. Eine Zunahme wurde vor allem bei  Männern jenseits der 70, Frauen unter 40 Jahren und fettleibigen  Menschen registriert. Wobei bis zu zwei Prozent der Bevölkerung  laut RKI noch gar nichts von ihrer Erkrankung wissen, weil sie  bislang nicht diagnostiziert wurde.

    Immerhin tun viele etwas dafür, körperlich fit zu bleiben. Etwa  jeder Zweite - knapp 52 Prozent der Männer und 49 Prozent der  Frauen - bewegt sich regelmäßig mindestens eine Stunde pro Woche.  Der Anteil stieg damit seit 1998 bei Männern um rund 13 und bei  Frauen um rund 16 Prozentpunkte. Allerdings bleiben die meisten  unter der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen  Bewegungszeit von mindestens zweieinhalb Stunden pro Woche.

    Gleichwohl scheinen die meisten Alten noch recht mobil zu sein,  wie die Untersuchung von 1800 Probanden zwischen 65 und 79 Jahren  zeigt. Im Test mussten sie unter anderem mit oder ohne Gehhilfe  mehrere Meter in einer bestimmten Zeit zurücklegen. In 96 Prozent  der Fälle weise das Ergebnis auf "eine normale Mobilität" hin,  konstatierten die Experten.

    Viele Deutsche haben Schlafstörungen

    Die Studie bestätigte darüber hinaus die weite Verbreitung  psychischer Erkrankungen. Nahezu jeder vierte Mann und jede dritte  Frau gab an, zeitweilig unter psychischen Störungen gelitten zu  haben. Am häufigsten sind Angst- und depressive Störungen. Bei 4,2  Prozent wurde ein sogenanntes Burn-out-Syndrom festgestellt, und  mehr als jeder Vierte leidet mindestens drei Mal pro Woche unter  Schlafstörungen.

    Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) bezeichnete die  Daten aus der Studie als "eine solide Basis" für die  Weiterentwicklung von vorbeugenden Gesundheitsmaßnahmen. afp

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