Der Psychologieprofessor der Universität in Vancouver (Kanada) behauptet in einem Artikel des Magazins Psychology Today, dass Hunde nicht umarmt werden wollen. Wie er darauf kommt? Der Wissenschaftler untersuchte 250 Fotos aus dem Internet, auf denen Menschen ihre Vierbeiner herzten.
Coren stellte fest: Auf nur acht Prozent der Fotos schienen die Hunde glücklich, auf 82 Prozent zeigten die Tiere jedoch Stressanzeichen. Die Hunde hatten beispielsweise geweitete Augen, legten ihre Ohren zurück oder drehten ihre Köpfe weg vom „Stressauslöser“ Mensch. Für den Wissenschaftler klare Zeichen, dass die Hunde die körperliche Zuneigung ablehnen. Aber warum?
Hunde seien von der Natur her für langes Laufen geschaffen, sie würden bei Gefahr nicht zuerst beißen, sondern fliehen, erklärt Coren. Verhaltensforscher hätten beobachtet, dass das Umarmen sie an der Flucht hindere. Sei der Stress in der Situation besonders groß, könnten die Tiere sogar zubeißen.
Einer, der sich mit dieser Theorie nicht anfreunden kann, ist Hundeflüsterer Harald Kuttert aus Welden (Kreis Augsburg). Das Verhalten der Tiere sei immer situationsbezogen, sagt der Autor des Buches „Hundeschule – Nein, Danke!“. Entscheidend sei die Hierarchie zwischen Hund und Mensch.